Die Druckausgabe: Gegenwind 87
Die Saat geht auf
3000 Wilhelmshavener wählten rechtsradikal!
(hk) Das besondere Augenmerk der Öffentlichkeit galt bei der hinter uns liegenden Europawahl nicht etwa bei einem möglichen Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD oder bei der Frage, wieviel Prozent „grün“ wählen, ob die FDP wieder an der 5%-Klausel scheitert. Hauptinteresse und -sorge: Das Abschneiden der rechtsradikalen Parteien DVU und Republikaner.
wurden von der Stadtverwaltung die Adressen Wilhelmshavener BürgerInnen an die rechtsradikale DVU weitergegeben. Entgegen den Behauptungen aus der Verwaltungsspitze, daß die Stadt dazu verpflichtet sei, bestritt Eberhard Menzel auf der Veranstaltung des Ausländerbeirates im Pumpwerk eine solche Verpflichtung.
sind Ausländer in der Diskothek „Valentino“. Der Anruf eines darüber wütenden Bürgers der Stadt beim Ordnungsamt machte klar, daß von hier keine Unterstützung zu erwarten ist. „Die Besitzer haben da das Hausrecht und die brauchen nur die reinzulassen, die sie dort haben wollen“, so die Antwort des Ordnungsamtes. Schon mal was von Artikel 3 Absatz 3 des Grundgesetzes „Niemand darf wegen seiner Rasse, seiner Sprache … “ gehört?
waschen lassen wollte sich eine Kundin in einem Wilhelmshavener Friseursalon von dem dortigen Lehrling: einer jungen Türkin. „Sie glauben doch wohl nicht, daß ich mir von einer Türkin die Haare waschen lasse!“
Mit diesen Worten bat sie den Inhaber, eine neue, eine deutsche Friseuse herbeizuholen. Der Inhaber empfahl ihr daraufhin, einen anderen Friseur aufzusuchen. Das berichtete der CDU-Ratsherr Fehnders auf der Veranstaltung des Ausländerbeirates im Pumpwerk.
sind resistent gegen Umweltgifte. Aus diesem Grund werden auch fast nur noch solche Bäume in Städten und an Straßen gepflanzt. Man kann sich sicher sein: Da wo gestern die Kastanie eingegangen ist, wird morgen eine Platane stehen. Nun haben die Stadtgärtner aber auch mit diesen so widerstandsfähigen Bäumen ihre Probleme. Krüppelwuchs und schlechtes Anwachsen, man spricht gar schon von einem Platanenvirus, sind die äußerlich erkennbaren Zeichen dafür, daß nicht jeder im Mittelmeerraum beheimatete Baum die permanente Giftberieselung übersteht.
erhielten mehrere UnterzeichnerInnen des „Wilhelmshaven Aufrufs“ aus der rechtsradikalen Szene. Diese Leute sind besonders nachtaktiv – mit besonderer Vorliebe wählen sie die Zeit nach Mitternacht um ihr „Rotfront verrecke“ loszuwerden, um sich danach noch ein Bier zu gönnen.
Nur so läßt sich angebliche Abrüstungsbereitschaft der Bundeswehr bezeichnen. Jüngstes Beispiel: In Upjever soll eine zusätzliche Tornado-Staffel stationiert werden. 4.500 Starts und Landungen pro Jahr (12 pro Tag) sind der „Übungsbedarf“ der Staffel – so jedenfalls der Bundestagspressedienst. Selbstverständlich ist die Stationierung auch mit einer Zunahme der Tiefflüge verbunden.
Jetzt reicht’s
Am 16.06. veröffentlichten Sie eine ganzseitige Anzeige der faschistischen Partei DVU. Dem oberflächlichen Beobachter entgeht es, daß hinter dem Programm dieser Partei und hinter den harmlos aussehenden Opas, die die Kundgebungen bestreiten, die Faschisten stehen, die in Wilhelmshaven zu nächtlicher Stunde Mitbürger überfallen, Telefonterror ausüben und unsere ausländischen Mitbürger drangsalieren. Und Sie verkaufen den Rechtsradikalen eine ganze Seite! Das bedeutet: Sie machen sie gesellschaftsfähig. Aus Protest dagegen kündige ich mit sofortiger Wirkung mein WZ-Abonnement.
Hochachtungsvoll
J. Janssen
zum Weiterbau der Berliner Straße soll nach dem Willen von Stadtbaurat Prottengeier Mitte Juli stattfinden. Grund für diese Bürgeranhörung: Die ständigen Vorstöße der Bürgerinitiative „Berliner Straße“. Gegenüber dem GEGENWIND erklärte der BUND-Vorsitzende Peter Hopp, daß „der BUND auf jeden Fall weiterhin diese unnütze Zerstörung von Naturraum ablehnen wird“.
– das hier soll ich sein!“ Mit diesem Ausruf wandte sich Wilfried Adam (SPD/MdL) aufgeregt an die Umstehenden, als am 1. Mai der GEGENWIND vor dem DGB-Haus verteilt wurde.
Zielsicher schlug er die Seite 17 auf, zeigte die dortige Karikatur in die Runde und wies auf ein dort abgebildetes Männchen mit Hamsterbacken namens Wilfried: „Seht euch das Gesicht an! Seh‘ ich so aus? Das ist ja gerade so, als wenn ein Elefantenzahn die Backe ausbeult!“
Begütigend legte der GEGENWIND-Verteiler dem sich offenbar gebauchpinselt fühlenden Beau die Hand auf die Schulter: „Hoffentlich bleiben Sie uns noch lange erhalten!“ „Ich werde den GEGENWIND überleben, wetten? – – – Wetten?“ brach es nach kurzzeitiger Erstarrung trotzig aus dem SPD-Listenplatzabonnenten heraus. Die Umstehenden vernahmen’s mit beredtem Schweigen.
Davongekommen?
Schädigungen noch für Jahre!
(hk) Nur kurz währte das Aufatmen bei Politikern und Fremdenverkehr: Zwar führte der Austritt von 10.000 Litern schwerem Heizöl aus einem Lüftungsstutzen bei der NWO nicht zur totalen Katastrophe – aber das nicht beseitigte Öl wird noch über Jahre in der Nordsee und an den Stränden aktiv sein. Ein Aufatmen bei Umweltschützern gab es schon gar nicht. Auch von der „Katastrophenbewältigung“ läßt sich katastrophales berichten.
Jugendliche Spielsucht
Jugendschutz machtlos gegen Automatenaufsteller
(ub) Die Anrufe besorgter Eltern beim Wilhelmshavener Jugendschutzbeauftragten A. Friedel sowie bei zuständigen Beratungsstellen haben in letzter Zeit drastisch zugenommen.
Freizeit ./. Gegenwind
Kramp schießt mit Kanonen auf Spatzen
(hk) Erstaunt und hintergangen fühlten sich „Freizeit“-Geschäftsführer Rüdiger Kramp und die „Freizeit“-Mitarbeiterin Ingrid Kruse darüber, daß von ihnen am Telefon gemachte Äußerungen im letzten GEGENWIND abgedruckt wurden.
Wunschbilder
Stadtimage nach dem Motto „Mehr scheinen als sein“
(noa) An welche Stadt denken Sie, lieber Leser, wenn Sie das Stichwort „alternative Energie“ hören? Nicht an Wilhelmshaven?!? Das müssen Sie aber! Ebenso: „Wer an Einkaufen und Bummeln in einer Küstenmetropole denkt, muß auch an Wilhelmshaven denken.“