Gegenwind 128

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Jun 271995
 

Mit Pauken und Trompeten...

…untergehen – oder „volle Kraft voraus“? Wir berichten über die Zukunft der Musikinitiative

Gegenwind_Titel128Inhalt:

Was der SPD-Unterbezirksvorsitzende Norbert Schmidt vorm Rat nicht mehr sagen konnte, veröffentlichen wir in einem Gegenwind-Gespräch.

Flügelkämpfe in der SPD – Wieder einmal geht es um den Kaiser.

Eine neue Giftschleuder ließ sich die EVC(ehem. ICI) für ihr Werk auf dem Voslapper Groden genehmigen. Was stinkt daran?

Donnernde Motorräder im Kurort? Paßt das zusammen?

Aktivitäten des Antifaschistischen Bündnisses Wilhelmshaven und daraus resultierende Reaktionen

Ist Bockelmann ein Spielverderber? Wir verraten Ihnen, was nach unserer Meinung im Kopfe eines WZ-Redakteurs angesichts des vorzeitigen Weggangs des Landesbühnen-Intendanten Thomas Bockelmann vorging.

Helfersyndrom oder Nächstenliebe? Zwei Gegenwind-Gespräche zur Unterbringungssituation in der Gökerstraße 109.

Zum Titelbild: Lautstark machten Wilhelmshavener Musikerinnen und Musiker schon im Frühjahr vor zwei Jahren vor dem Rathaus auf ihre Notlage aufmerksam – vergebens? Foto: Frank Tunnat

Die Druckausgabe zum Download: Gegenwind 128

Jun 271995
 

Kampf der Giganten

in Wilhelmshaven: Die Beta-Raffinerie will bekanntlich ein Heizkraftwerk bauen – faktisch würde es sich um eine Giftmüllverbrennungsanlage mit Energierückgewinnung handeln. Sinn würde das natürlich nur machen, wenn Beta den Strom dann auch verkaufen könnte. Die Preußen-Elektra hat schon vor längerem den Kopf geschüttelt – jetzt will sie gar ein Stromkabel von Norwegen hierher legen, um Strom zu importieren. (noa)

Jun 271995
 

Vertan

hat der Jugendhilfeausschuß in seiner Mai-Sitzung die Chance, einen schönen Batzen Personalkosten zu sparen. Bis vor einiger Zeit gab es in der Jugendfreizeitstätte Krähenbusch eine Stelle für einen Zivildienstleistenden. Sofern ein an der Jugendarbeit interessierter und engagierter „Zivi“ diese Stelle innehat, ist es auch sinnvoll, sie zu besetzen. Allerdings bekommt die Stadt einen „Zivi“ nicht ganz kostenlos: ein Eigenanteil von 5.200 DM ist dafür zu entrichten – ein lächerlicher Betrag im Vergleich zu den ca. 50.000 DM, die eine „richtige“ Arbeitskraft kosten würde. Nun ist laut Niedersächsischer Gemeindeordnung so etwas eine freiwillige Ausgabe, und mit der Begründung, im Rat käme das sowieso nicht durch, lehnte der Ausschuß mit den Stimmen der SPD bei etlichen Enthaltungen den Antrag, wieder einen Zivildienstleistenden einzustellen, ab. Man hätte es doch wenigstens probieren können! (noa)

Jun 271995
 

Warten

müssen die städtischen Angestellten in dieser haushaltslosen Zeit manchmal auf ihren Lohn/ihr Gehalt. Der Kämmerer muß z.T. mehrmals pro Woche zur Bezirksregierung fahren, um sich Ausgaben genehmigen zu lassen, und wenn eine bestimmte Summe ausgegeben ist, wird nichts mehr erlaubt, egal, ob Löhne und Gehälter schon ausgezahlt sind oder nicht. Die Frage, ob die dauernde Fahrerei nicht auch ganz schön ins Geld geht, verkneifen wir uns. (noa)

Jun 271995
 

Trockene Wellen

in der Grenzstraße – 40.000 DM soll der Abriß kosten. Weil auf dem nicht funktionstüchtigen Brunnen Kinder spielen, sollen an seiner Stelle Spielgeräte aufgestellt werden. Fragt sich nur, ob die Kinder dann immer noch gerne dort spielen. Unser Vorschlag: 40.000 DM sparen und den versiegten Brunnen lassen, wie er ist. Die Kinder werden dankbar sein! (noa)

 

Jun 271995
 

Ein Zeltlager

veranstaltet die Interessengemeinschaft Nordsee/WHV für Schwule, Lesben und Angehörige vom 11. bis 13. August in Wilhelmshaven. In dem Unkostenbeitrag von DM 36.- sind Workshops, eine Grillfete sowie eine Pink-Party, die am 12. August in der Galerie Perspektive stattfindet, enthalten. Anmeldeschluß für das Zeltlager ist der 21. Juli. Anmeldeformulare und Informationen können über Dieter Theuerkauf, Karlstr. 3, 26384 Wilhelmshaven angefordert werden. (ts)

Jun 271995
 

Keine Perspektive

haben Jugendliche in Wilhelmshaven, die sinnvolle Freizeitangebote beanspruchen und selbstbestimmt nutzen wollen. Neben der Wilhelmshavener Musikinitiative (siehe Artikel in dieser Ausgabe) sind nun auch die Jugendfreizeitstätten „Point“ und das „Spritzenhaus“ in Fedderwarden mangels finanzieller Unterstützung durch die Stadt von der Schließung bedroht. Die Stadt ist konkurs. Doch solange trotz alledem teuer bezahlter Gehirnschmalz und Bares in Luftschlösser wie „EXPO“, Legolandhaus oder Bahnhofszentrum investiert werden, gibt es nicht die kleinste Entschuldigung dafür, Kindern und Jugendlichen – der einzig wahren Zukunft dieser Stadt – die letzte Luft zum Atmen abzuschnüren. (iz)

Jun 271995
 

Notfalls gemeinsam aufstehen

Gegenwind-Gespräch mit dem Vorsitzenden der Wilhelmshavener SPD und Ratsherrn Norbert Schmidt

(ef/noa) Ganze sieben Minuten hatte Norbert Schmidt, um für die SPD im Rat der Stadt die Haushaltsrede zu halten. Nun ist das etwas wenig Zeit, um zu erklären, daß und warum Wilhelmshaven keinen Haushalt hat. Wir haben deshalb nachgefragt, was Schmidt im Rat nicht gesagt hat.

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Jun 271995
 

Flügelkampf um Kaiser

Bundespolitiker äußern sich zum Wilhelmdenkmal

(ft) Den JungsozialistInnen in Wilhelmshaven reichte es nicht ihre Meinung gegen das Wilhelm-Denkmal auf kommunaler Ebene zu diskutieren. Sie verfaßten zusammen mit dem Juso-Bezirksvorsitzenden eine gemeinsame Erklärung und verschickten diese an PolitikerInnen ihrer eigenen Partei, sowie den Bundespräsidenten a.D. Richard von Weizsäcker. In der SPD zumindest ist die Meinung über Wilhelm im rechten und linken Lager sehr unterschiedlich.

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Jun 271995
 

All’ns Chlor?

Müllverbrennungsanlage darf trotz Einwendungen gebaut werden

(noa) Eine Genehmigung zu einer weiteren Umweltverschmutzung hat die European Vinyls Corporation EVC (alias ICI) beantragt, und sie wird sie auch bekommen. Eine für EVC lästige Formalität, die das Gesetz vorschreibt, war die Erörterung der Einwendungen am 19. und 20. Juni in der Stadthalle.

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Jun 271995
 

Mit wenig Gas übern Deich

Motorradverbot in Dangast nicht durchgesetzt

(ft) Im September 1994 beschloß der Verwaltungsausschuß der Stadt Varel, der zuständigen Straßenverkehrsbehörde zu empfehlen, das Nordseebad Dangast ganzjährig für alle Motorräder zu sperren.

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Jun 271995
 

Zeitgemäße Traditionspflege

Marinejugend lehnt Gespräche mit Antifaschisten ab

(hk) Das Heim der Marinejugend Wilhelmshaven wurde nach dem Präsidenten des Reichskriegsgerichtes, Admiral Bastian, benannt. Seit Jahren hat das auch niemanden gestört – wohl weil kein Mensch wußte, wer sich hinter diesem Namen verbirgt. Das Antifaschistische Bündnis Wilhelmshaven hat sich da schlau gemacht.

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Jun 271995
 

So ein Spielverderber

oder: Gedanken eines WZ-Redakteurs beim Schreiben eines Kommentars

Zum Kommentar „Schaden angerichtet“ von Jürgen Westerhoff in der WZ vom 20.5.95

(noa) Kaum in Wilhelmshaven angekommen, verläßt Thomas Bockelmann das Theater schon wieder, statt zu warten, bis unsere einzige Tageszeitung auch seine Arbeit vernichtend kritisiert. Das setzt die WZ unter Zugzwang.

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Jun 271995
 

Gemeinsame Wahrheitsfindung

Wilhelmshavener BürgerInnen zeigen großes Interesse an antifaschistischer Arbeit

(iz) Anläßlich des 50. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges und der faschistischen Gewaltherrschaft hatte das Antifaschistische Bündnis Wilhelmshaven statt hehrer Worte und hohler Sektempfänge handfeste Informationsveranstaltungen auf die Beine gestellt.

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Jun 271995
 

Villa Kunterbunt

nennt sich eine offene Gruppe junger lesbischer Frauen, die sich jeden Freitag um 20 Uhr in der Freizeitstätte am Krähenbusch in der Lessingstraße trifft. Die derzeit sechs Teilnehmerinnen haben sich zusammengefunden, um neben gemeinsamen Freizeitaktivitäten sich auch in Form eines Gesprächskreises mit Themen wie z. B. „coming out“, „Lesben und Kinder“ oder „Partnerschaft“ zu beschäftigen. (ub)

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