Mit wenig Gas übern Deich
Motorradverbot in Dangast nicht durchgesetzt
(ft) Im September 1994 beschloß der Verwaltungsausschuß der Stadt Varel, der zuständigen Straßenverkehrsbehörde zu empfehlen, das Nordseebad Dangast ganzjährig für alle Motorräder zu sperren.
Vorausgegangen war ein Antrag des Kur- und Fremdenverkehrsvereins Dangast, in dem die teil- und zeitweise Sperrung des Nordseebads gefordert wurde, mit der Begründung der unzumutbaren Lärmemission (der Gegenwind berichtete).
Das Kurhaus zu Dangast ist gerade an Schönwetterwochenenden ein beliebtes Ausflugsziel von MotorradfahrerInnen. Aber auch Kurgäste, Familien, Jung und Alt besuchen das Kurhaus. Dieses friedliche Miteinander ist wohl einmalig für einen Kurort in der Republik. Als nun die MotorradfahrerInnen ausgeschlossen werden sollten, bildeten sich Initiativen, die sich gegen diesen diskriminierenden Beschluß wehrten. Es wurden Unterschriften gesammelt und dem Stadtdirektor übergeben, Podiumsdiskussionen mit Vertretern aus Kurverein und Politik geführt und Anträge auf Rücknahme des Beschlusses an die Stadt gestellt. Mit Erfolg. Im Februar dieses Jahres, rechtzeitig zur Zweirad-Saison, gab der Vareler Stadtdirektor Osterloh auf der Sitzung des Straßen- und Verkehrsausschusses bekannt, daß der Beschluß des Verwaltungsausschusses nicht umgesetzt wird. Der Beschluß sei sachlich nicht gerechtfertigt und juristisch nicht durchsetzbar, so Osterloh. Damit wurde erreicht, was die Initiativen wollten.
Nun bittet die Motorradfahrer Initiative Dangast (MID) für die kommende Saison alle MotorradfahrerInnen, rechtzeitig vor dem Dangaster Ortsschild einen Gang hochzuschalten, „um weiteren Versuchen der Diskriminierung von Motorradfahrerinnen vorzubeugen.“ „Motorradfahren verliert nicht an Attraktivität, wenn man vernünftig durch geschlossene Ortschaften fährt. Dies gilt natürlich auch auf dem Weg nach Dangast (Langendamm, Dangastermoor). Bitte auch beim Rausfahren aus den Orten daran denken und nicht schon Kilometer vor dem Ortsausgangsschild den Hahn aufreißen.“
Ein weiterer Rat der MID an alle Biker damit die Sperrung endgültig kein Thema mehr ist und das Kurhaus als Ausflugsziel und Treffpunkt erhalten bleibt: „Wenn Euch Biker auffallen, die persönliche Freiheit mit lärmender Fahrweise verwechseln, macht ihnen klar, daß es im wahrsten Sinne des Wortes in unserer Hand liegt (nämlich in der rechten), ob Dangast dicht gemacht wird oder nicht.“
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