Die Druckausgabe zum Runterladen: Gegenwind 96
Alles im Griff?
Entsteht in Wilhelmshaven klammheimlich ein Asylantenwohnheim?
(hh/noa) Wohnraum ist knapper geworden in Wilhelmshaven. Das merkt jeder, der versucht, eine neue Wohnung zu finden. Besonders massiv spüren das die beiden für die Betreuung von Asylsuchenden zuständigen Mitarbeiterinnen des Flüchtlingsamtes.
der CDU-Feier zur Vereinigung von BRD und DDR gab es zwei bemerkenswerte Beobachtungen, die wir unseren LeserInnen nicht vorenthalten wollen:
- CDU-Ratsherr Theo Eppelmann erschien auf der Veranstaltung am Bahnhof mit einem guten Kilo Bananen, die er optisch günstig vor sich auf dem Biertisch plazierte. Ob er sich der hochpolitischen Bedeutung dieser Frucht, zu diesem Zeitpunkt, auf dieser Veranstaltung, bewusst war?
- Das musikalische Rahmenprogramm: Nach der Nationalhymne zum Mitsingen folgte „Aus alter Zeit“. Diesem , nur von seinem Titel her interessanten Stück schloß sich Bill Ramseys „Pigalle“ an. Wir haben den französischen Botschafter über diese sicherlich nicht zufällige Melodienfolge informiert.
betreibt die Stadt Wilhelmshaven, indem sie die Kindergartenträger auffordert, bei der Bezirksregierung Zuschüsse zur Schaffung zusätzlicher (bekanntlich dringend notwendiger) Kindergartenplätze zu beantragen. Im Haushaltsansatz für das Jahr 1991 sind jedoch keine Mittel für die Finanzierung zusätzlicher Betreuungsplätze vorgesehen. Selbst wenn die Kindergärten die beantragten Zuschüsse bekommen sollten, werden sie mangels städtischer Bezuschussung der Folgekosten doch keine weiteren Plätze bereitstellen können.
darf frau sein, wie sich die Arbeit der Frauenbeauftragten, die am 15. November ihre Stelle antritt, gestalten wird. Geplant und zugesagt war ja, daß mit der Schaffung dieses Arbeitsplatzes eine Gleichstellungsstelle entstehen würde. Inzwischen deutet aber mehr dar auf hin, daß die Frauenbeauftragte auf sich allein gestellt sein wird. So jedenfalls muß frau das Verhalten von Herrn Schreiber deuten. Er äußert sich neuerdings zu der Frage, ob denn nun, wie geplant , auch eine Schreibkraft für diese Abteilung eingestellt wird, sinngemäß so, dass mann erst mal sehen werde, ob das notwendig sei.
weniger will die ICI pro Jahr dem städtischen Steuersäckl zuführen. Diese Ankündigung, die ja bekanntlich zu panischen Reaktionen in der Stadtverwaltung führte, scheint der Beginn eines Rückzuggefechtes aus Wilhelmshaven zu sein. Aus dem ICI-Werk sind nämlich (mal wieder) Äußerungen über Verkaufsabsichten nach außen gedrungen. Es geht wohl nur noch darum, die 10-Jahresfrist abzuwarten, um die staatlichen Subventionen in Höhe von mehr als 1/3 Milliarde nicht zurückzahlen zu müssen, sie aber mit in den Verkaufspreis einbeziehen zu können.
Bereits zum zweiten Mal erhält das Wilhelmshavener Programmkino unter der Regie von Michael Kundy den jährlich vom Bundesinnenministerium verliehenen Kinopreis. Unter mehreren hundert Teilnehmern (Programmkinos) aus dem ganzen Bundesgebiet werden für „gute“ Leistungen Urkunden, für „hervorragende“ zusätzlich Prämien zwischen 10.000 und 40.000 DM vergeben. Für das 1989er Programm werden am 12.10. dieses Jahres in Bonn die Preise verliehen. Das APOLLO erhält diesmal 10.000 DM. Der Geldpreis ist investitionsgebunden, d.h. er wird erst nach Einreichung von Belegen über im bzw. für das Kino durchgeführte Arbeiten ausgezahlt.
Zur Teilnahme müssen neben dem gesamten Programm des vergangenen Jahres ausführliche Begleittexte über inhaltliche Konzepte, Projekte (wie z.B. Filmtage), Kooperation mit kulturell oder politisch engagierten Gruppen sowie Pressearbeit eingereicht werden.
Hoch zu „Stahlroß“ ließ sich mit anderen Prominenten der Städte Wilhelmshaven und Bad Harzburg unser Oberbürgermeister anläßlich der Einweihung des wohl nie benützten Radwanderweges vom Südstrand nach Bad Harzburg vom Bildreporter der WZ ablichten. Während alle anderen vorschriftsmäßig den Lichtreflektor am Rad angebracht hatten, fuhr unser OB verkehrsgefährdend „ohne“ den gesetzlich vorgeschriebenen Zusatz-Erleuchter. Hatte er vielleicht gemeint, daß sein stets strahlendes Gesicht einen solchen entbehrlich macht?
Sozialplan aber kein Geld
Bei KSW beißen die letzten die Hunde
(noa) „Gar nicht so unzufrieden“ ist der Betriebsrat der Kammgarnspinnerei Wilhelmshaven (KSW) mit dem Sozialplan, auf den sich der Konkursverwalter Trautmann und der Betriebsrat im September in einem Einigungsverfahren verständigt haben.
SA-Methoden
Generalstabsmäßig durchgeführter Überfall
(ub) Neofaschistische Skinheads haben erneut Bewohner des Hauses Weserstraße 77 überfallen. Ein in seiner Dreistigkeit bisher einmaliger Vorfall weist auf geänderte Strukturen in der Neonaziszene hin.
Wie inne DDR ...
Bawi: Chaos statt Organisation
(noa) Hohe Wellen der Empörung löste unser Artikel „Alle Jahre wieder“ aus dem letzten GEGENWIND aus, in dem wir über die bei den Wilhelmshavener Bekleidungswerken (WBW) angekündigten Entlassungen berichteten.
Bespitzelt und gegängelt
Die neue Leiterin der Kunsthalle wirft das Handtuch
(iz/hk) Für alle überraschend gab die Leiterin der Kunsthalle, Frau Dr. Uta Gnewuch, auf der Vorstandssitzung des Kunstvereins am 2.10.90 ihre Kündigung bekannt. Einige Gründe, die zur Kündigung führten, sind im folgenden Gespräch dargestellt. Darüber hinaus führte sie an, daß sie sich „zu einer Verwaltungsangestellten mit organisatorischem Talent und einer Reiseleiterin für Vereinsfahrten degradiert“ fühle.
Eulenspiegel oder Scharlatan
Gegenwind-Gespräch mit Focke Hofmann, der mit Bandenwerbung in den Bundestag einziehen will
(hk/ef) Focke Hofmann war schon immer für eine Überraschung gut so wie jetzt seine Kandidatur zum Bundestag. Hofmann, dessen kaiserlich-autoritär nach oben gezwirbelter Bart eher eine erzkonservative Haltung dokumentiert, findet bei allen Parteien ein wenig politische Heimat.
Von der Speerspitze
zum Schwanzende?
Selten haben sich die selbsternannten Umweltschützer aus Wilhelmshavens CDUSPDVERWALTUNGWZ so gründlich enttarnt, wie bei der Mobil-Wiedereröffnung. Behaupteten sie früher noch, Wilhelmshaven sei die Speerspitze im Umweltschutz, so fragte jetzt niemand mehr nach Schadstoffen. Wie ist der gefundene Kompromiß zu beurteilen? Weiterlesen »
Der Wert des Banter Sees
Die Erhaltung des Banter Sees ist teuer – sein Verlust aber wäre unbezahlbar
(buw/uw) Gemessen an der Aufregung um den Zustand des Hooksmeeres das wie der Banter See unter zu vielen Nährstoffen leidet und deshalb den Hooksielern zum Himmel stinkt, scheint den Wilhelmshavenern der Banter See nicht sehr am Herzen zu liegen.