Erschien im April 1982 – Die erste Ausgabe der parteiunabhängigen Redaktion
Die Druckausgabe: Rotdorn 38 (Gegenwind-Redaktion) Weiterlesen »
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Es kommt noch dicker
Wer stopft das 14-Millionen-Loch?
Wer geglaubt hat, die Fahrpreis- und andere Gebührenerhöhungen zum 1.1.1982 hätten die Grenze dessen erreicht, was Rat und Verwaltung den Bürgern zumuten, der hat sich getäuscht. Die Krise fordert ihre Opfer. Und die „Verantwortlichen“ suchen sie bei den Schwächsten der Gesellschaft. Weiterlesen »
Links
von der SPD gibt es jetzt auch in Wilhelmshaven eine politische Gruppe. Der Name: „Demokratische Sozialisten Wilhelmshaven“. Die Gruppe besteht zum überwiegenden Teil aus ehemaligen Sozialdemokraten, die die Politik der sozialen Demontage, der Umweltzerstörung und der mangelnden Friedenssicherung nicht mehr mitmachen wollten. Die Demokratischen Sozialisten streben nach eigener Auskunft ein gutes Verhältnis zu den Gewerkschaften, den Grünen und Alternativen sowie den Organisationen der Friedensbewegung an.
Sie wollen einen eigenen Weg gehen, weil sie meinen, durch ihren Kampf gegen den Abbau der sozialen Sicherungen besser als andere die Arbeitnehmer ansprechen zu können. Die Gruppe hält jedoch die Zusammenarbeit mit den erwähnten Organisationen und Teilen der SPD für notwendig.
Wer an der inhaltlichen Mitarbeit interessiert ist, wende sich bitte an Hajo Stolze, Holtermannstr. 52, Tel. 32777 oder an Wolfgang Kuschel, Kettenstr. 36, Tel.: 201201. Die Demokratischen Sozialisten werden/ sich nach Ostern verstärkt an die Öffentlichkeit wenden.
Friedensbewegung
Aus Anlaß des Bundesparteitages der SPD in München soll am 14.4.82 eine Friedensdemonstration stattfinden. Als Organisatoren treten die Bundesvorstände der Jungsozialisten, der Falken und des Jugendwerkes der Arbeiterwohlfahrt auf.
Die Organisatoren achten bei der Auswahl der Redner darauf, daß sie den Sozialdemokraten nahestehen. Die Vereinigten Münchner Friedensinitiativen rufen mit eigenem Aufruf zu einer Auftaktkundgebung am 17.4.82 auf. Der Aufruf wird u.a. unterstützt von den Grünen, der Ev. Studentengemeinde, „Ohne Rüstung leben“, dem Liberalen Hochschulverband (alle bundesweit), sowie den Berliner Falken, dem Friedensforschungsinstitut Mechtersheimer, dem Jugendzeitungsverband Köln u.a. Diese Initiatoren wollen sich nach ihrer Auftaktkundgebung der Veranstaltung der Jungsozialdemokraten anschließen.
Parteiraison
Mitglieder der SPD sollen aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn sie an der geplanten Demonstration gegen US-Präsident Reagan teilnehmen. Dieser Forderung des Bundeskanzlers schließt sich die SPD-Führung an. Ein weitergehender Vorschlag von Kanzleramtschef Lahnstein scheiterte am Widerstand der Parteioberen. Er wollte am 10.6.82 von der SPD eine Pro-Reagan-Demonstration organisieren lassen.
Wunder
gibt es immer wieder. Noch im November 1980 bildeten für die Shell die bei einer Kohlevergasungsanlage anfallenden Unmengen giftiger Flugasche das Hauptproblem. So erläutert bei dem seinerzeitigen Besuch Wilhelmshavener Fachleute in Hamburg. Jetzt jedoch fällt Shell-Sprecher Dr. Miesbach zufolge überhaupt keine Flugasche mehr an. Und in der anfallenden Schlacke gibt es angeblich keinerlei Schadstoffe mehr. Warum, das konnte Dr. Miesbach Wilhelmshavener Ratsmitgliedern nicht erläutern. Dr. Fischer von der KTI, einer Spezialfirma für Genehmigungsverfahren, nannte dies eine „Verfeinerung der Begriffe“. Der Chef dieser für Shell arbeitenden Genehmigungsfirma, Dr. Balthasar, ist übrigens ein alter Bekannter. Er wirkte seinerzeit bei der ICI-Ansiedlung als Projektmanager mit.
Mehr
als unbedingt nötig werden im Stadtgebiet gesunde und kranke Bäume beschnitten und gefällt. Der Grund: Städtische Bedienstete lassen sich das anfallende Holz von privaten Kaminbesitzern versilbern. Selbst in die Kamine von städtischen Dezernenten soll gelegentlich Straßenbaumholz wandern. Dazu Dr. Herold von den Grünen: Da hält man natürlich schon mal leicht einen Baum für kränker als er ist, wenn man in ihm 500 DM sieht.
Insgesamt mehr Schutz für Wilhelmshavens Bäume verlangen einige grüne und sozialdemokratische Ratsmitglieder. Die Verwaltungsspitze stellt sich in dieser Angelegenheit jedoch stur.
Ein Modell geht vor die Hunde
Vor langer, langer Zeit fingen Wilhelmshavens Sozialdemokraten einen dicken Fisch: Beschluß und Genehmigung einer IGS um ein größeres Stück Chancenverbesserung für jährlich 270 Kinder in unserer Stadt zu verwirklichen Doch als sie den Fisch in d en Hafen bringen wollten, kamen nachts regelmäßig die Haie und versuchten, sich ein Stück nach dem andere n aus dem Brocken zu reißen. Weiterlesen »
Auf dem Rücken der Frauen und Kinder
Bei der Erstellung des Sparhaushaltes wurde von der Bundesregierung der Rotstift kräftig bei den Sozialhilfeleistungen angesetzt . Richtig, wird so mancher gedacht haben, endlich geht es den Schmarotzern der Gesellschaft an den Kragen. Weiterlesen »
Kommunales Kino
Wenn alles gut geht, gibt’s ab April in Wilhelmshaven endlich ein akzeptables Filmangebot. Die Verhandlungen zwischen dem Oldenburger Kino-Besitzer Rossmann (Casablanca) und dem tot konkurrierten Wilhelmshavener-Kino-Betreiber Weber stehen vor dem Abschluß. Danach soll im „Apollo“ ein Programmkino seine Pforten öffnen. 1x pro Woche gibt’s dann Kommunales Kino. Programmvorschläge werden nach den Vorschlägen des Wilhelmshavener Kulturdezernenten Dr. Meyer-Abich ein informell zustande kommender Beirat erarbeiten. Das Programm für Mai und Juni erarbeitet noch die VHS.
Märchenstunden
sind in den Augen des Wilhelmshavener Oberstadtdirektors Dr. G. Eickmeier die parlamentarischen Fragestunden im Rat der Stadt, wenn ein Ratsherr (hier Delor von der Bürgerschaft ) hartnäckigen Gerüchten über Atomkraftwerksplanungen in der Verwaltungsspitze nachgeht. Eickmeier dazu: „Barer Unsinn.“
Jahreshauptversammlung
der Wilhelmshavener Jungsozialisten ist am Montag, dem 29. März um 20.00 h im „Goldhelm“. Auf der Tagesordnung steht die Neuwahl des Vorstands (die meisten bisherigen Vorstandsmitglieder sind aus der SPD ausgetreten) und die Konzipierung der künftigen Arbeit.
Ostermarsch
Zahllose Friedensgruppen und –initiativen auch des Weser-Ems-Gebietes rufen bundesweit für die kommenden Ostertage zu Ostermärschen auf gegen die drohende atomare „Nach“rüstung in der Bundesrepublik durch Pershing II und Cruise Missiles, für die Beendigung des Wettrüstens in Ost und West. Weiterlesen »
Rassismus
Bei der Kommunalwahl in Kiel kandidierte eine „Kieler Liste für Ausländerbegrenzung“. Sie erzielte auf Anhieb 3,8%. In Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil sogar über 5%.
Unglaubwürdig
SPD-Austritte
Anfang März traten rund dreißig linke Sozialdemokraten aus der SPD aus. Der größte Teil von ihnen hatte jahrelang für die Partei als Vorstandsmitglieder, Parteitagsdelegierte oder Ratsherren gearbeitet. Nahezu alle sind Gewerkschaftsmitglieder, etliche Personalratsmitglieder bzw. sogar Vorsitzende. Hier die Austrittserklärung, die 32 Unterschriften trägt. Weitere Austritte sind gefolgt. Seit September 1981 dürften damit rund 100 Genossen ihrer Partei den Rücken gekehrt haben. Weiterlesen »