Gegenwind 092

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Apr 161990
 

Asbestmuseum

Mit der Deutschland als Marinemuseum wird man noch seine helle Freude haben

(hk) Mit einer tollen Idee will der „Förderverein Deutsches Marine-Museum e.V.“ unsere Stadt bereichern: Das Schulschiff a.D. „Deutschland“ soll zum Museum umgebaut werden. Großer Jubel überall. Aber: Ein verseuchtes Schiff steht unseren Freunden vom Förderverein ins Haus.

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Apr 161990
 

Nazis immer frecher

(ub) Seit dem 5. März dieses Jahres existiert auch in Wilhelmshaven ein ANTIFA CAFE. Dem Beispiel der antifaschistischen Bewegung in Oldenburg und Bremen folgend, soll nun auch im Musikcafe „KlingKlang“ ein regelmäßiges Treffen Wilhelmshavener Antifaschisten stattfinden.

Eine ganze Reihe von Vorfällen aus jüngster Zeit unterstreichen die Notwendigkeit eines engeren Zusammenschlusses Wilhelmshavener Antifaschisten.
Besonders junge Antifaschisten waren in letzter Zeit immer wieder Zielscheibe von Überfällen rechtsradikaler Skinheads. Im Stadtnorden und hier insbesondere in F’groden und Voslapp treiben die neofaschistischen Glatzköpfe ihr Unwesen. Lehrer/innen der Nogatschule berichten, daß Skinheads ihre Mitschüler massiv einschüchtern. Weiterlesen »

Apr 161990
 

Party zur Kommunalwahl

Gemeinsam mit dem Musikclub „KlingKlang“ veranstalten Antifa-Bündnis und Wilhelmshavener Musikerinitiative am Sonntag, den 13. Mai, die Party zur Kommunalwahl. Ab 18.00 Uhr werden einlaufende Ergebnisse von Hochrechnungen und Stimmauszählungen direkt auf Großbildleinwand übertragen.
Live im musikalischen Rahmenprogramm dabei sind auch vier „Greise“ der Wilhelmshavener Musikszene – die „Coaststars“.

Apr 161990
 

Bürger wehren sich

Die Demonstration gegen Müllverbrennung setzte neue Maßstäbe für Wilhelmshaven

Ein ca. 500 Meter langer Lindwurm, aus dem zahlreiche mit Spruchbändern und Pappschildern versehene Stangen herausragten, wand sich am 21. April durch die Hauptverkehrsstraßen der Innenstadt.

Der Körper dieses Lindwurms setzte sich aus rund 1.100 Bürgerinnen und Bürgern zwischen 8 und 80 zusammen, die auf diese Weise ihrem Protest gegen die drohende Müllverbrennungsanlage im Norden der Stadt Ausdruck verliehen. Die Friesländer waren gar mit Sonderbussen angereist. Weiterlesen »

Apr 161990
 

Fenster

Geld in Hülle und Fülle gibt die Stadt aus, um mit Glaskuppeln und ähnlichem die Innenstadt zu „verzieren“. Daß dabei dann kein Geld mehr für die Erhaltung der Bausubstanz öffentlicher Gebäude übrig bleibt: Wen stört’s? (Foto: BBS Weserstraße 78)

Apr 161990
 

Beschwert

hat sich Wilhelmshavens Oberbürgermeister Eberhard Menzel (SPD) bei seinem Schortenser Amtskollegen Peter Torkler über den dortigen SPD-Ortsverein.
Menzel glaubt Grund zur Klage darüber zu haben, daß die Schortenser Genossen als Unterstützer zur Wilhelmshavener Demonstration gegen Müllverbrennung aufgerufen haben.
Das ist schon der zweite Versuch der Wilhelmshavener SPD-Führung, die Schortenser zu maßregeln. Vor einigen Wochen war es der SPD-Unterbezirksvorsitzende Peter Junklewitz, der den Schortensern riet, das Maul zu halten.
Umso erfreulicher war es dann, dass sich nicht nur die Schortenser SPD-Spitze samt Bürgermeister Torkler, sondern auch SPD-Größen aus ganz Friesland zur Demo einfanden.

Apr 161990
 

Gestürzt

wurde der ungekrönte König von Voslapp, Rolf Rütters, von der ehemaligen Juso-Vorsitzenden Lerke Heger-Dreilich. Bei den Vorstandswahlen der Siedlergemeinschaft 3 schlug sie Rütters mit einem Abstimmungsergebnis von 36:23 um Längen.

Apr 161990
 

ICI-SPD-Gekungel?

Überraschend für viele verbreitete der friesländische SPDler Bernd Theilen in den letzten Wochen, daß die ICI nun endgültig als Wärmeabnehmer für die Müllverbrennungsanlage nicht zur Verfügung stehe. Seitens der ICI herrschte allerdings absolutes Schweigen.
Der Landtagskandidat der Grünen, Werner Biehl, wartete dann im Anschluß an eine Veranstaltung des BUND mit einer erklärenden Information auf: Zwischen Mitgliedern der SPD-Friesland und dem ICI-Management gebe es ein Stillhalteabkommen, in dem festgelegt ist, daß die ICI die obige Behauptung bis zur Landtagswahl nicht dementieren wird.
Daß die ICI durchaus Interesse an der Energie aus der MVA hat, machte der ICI-Manager Dr. Czieslik vor einigen Monaten in einem Gespräch mit dem GEGENWIND deutlich – es sei schließlich alles eine Frage des Preises, so Czieslik in dem damaligen Gespräch.
Sollte sich die von Biehl aufgestellte Behauptung bewahrheiten – ein neuer dreckiger Sumpf würde sich für die SPD auftun.

Apr 161990
 

Lieber Tomato als NATO

Der Bundeswehr in die Suppe spucken

(noa/rb) Wer unter unseren Lesern auch den „stern“ liest, wird sich wohl vor einigen Wochen diebisch über den Landwirt Hermann Buhr aus dem Heidedorf Ramelsloh gefreut haben. Ihm ist es nämlich gelungen, den Bau eines Munitionsdepots der Bundeswehr zu verhindern.

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Apr 161990
 

Es stinkt zum Himmel...

Am Krankenbett des Banter Sees: Welche Therapie hilft?

(buw/uw) In den letzten Wochen geisterte ein recht anrüchiges Thema durch die Gemüter vieler Zeitgenossen, dessen Bukett mit Abwasser, Jauche, Vogelkot, menschlicher Notdurft und Gülle in Verbindung gebracht wird: Gemeint ist der Banter See bzw. die Ursachen für dessen katastrophalen Zustand.

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Apr 161990
 

Typisch

wilhelmshavenerisch: Zum diesjährigen Wochenende an der Jade lädt die „Freizeit“ eine Musikkapelle der Fremdenlegion ein. Die Fremdenlegion, eine 1830 geschaffene französische Truppe aus angeworbenen Söldnern zieht seit ihrem Bestehen eine Blutspur durch die Geschichte. Wir werden im nächsten GEGENWIND versuchen die Hintergründe etwas auszuleuchten.
Der DGB-Kreisvorstand hat den folgenden Beschluß dazu gefaßt:
„Mit Befremden stellt der DGB-Kreisvorstand fest, daß im Rahmen des Wochenendes an der Jade bei einem Musikfestival eine 120-köpfige Kapelle der Fremdenlegion eingeladen worden ist.
Die Fremdenlegion, eine bezahlte Söldnertruppe verschiedener Nationalität, steht für Kolonialismus und blutigen Kriegseinsatz in aller Welt seit 160 Jahren.
Eine solche Truppe darf sich in einer Stadt wie Wilhelmshaven nicht darstellen. Außerdem ist die Werbung für die Fremdenlegion nach § 109 h StGB strafbar.
Der DGB-Kreis Wilhelmshaven fordert die Freizeit GmbH bzw. die Stadt als Gesellschafterin auf, die Fremdenlegionskapelle auszuladen, und einen Auftritt zu verhindern. Im übrigen ist ein solches Musikfestival mit Militärkapellen spätestens seit der gesamten Abrüstungsdiskussion mehr als fragwürdig.“

Diesem Beschluß schließt sich die Gegenwind-Redaktion an.

Apr 161990
 

Marktkauf

Ordentlich die „ökologische“ Werbetrommel geschlagen hat der „am Ende der Autobahn“ neu entstandene Großmarkt. Auf den ersten Blick sieht es ja auch ganz ordentlich aus: Papier- statt Plastiktüten da wollten wir doch schon fast einen lobenden Artikel schreiben. Doch das dicke Ende kam, als es um den Kauf eines Kastens Bier ging: Trotz krampfhafter Suche war nicht ein Kasten mit Pfandflaschen aufzutreiben. Neugierig geworden ging die Suche nach anderen Getränken in Pfandflaschen los. Ergebnis: Im gesamten Laden war nicht eine Pfandflasche aufzutreiben! Nur Einwegflaschen, Dosen und beschichtete Pappverpackungen!
Eine Dame an der Information auf die Frage, warum das dort so gehandhabt wird: „Aber die leeren Flaschen wandern doch in den Glascontainer.“
Damit dürfte der Laden wohl für alle umweltbewußten Verbraucherinnen gestorben sein.
Dabei hätte die Stadt Wilhelmshaven mit Sicherheit die Möglichkeit gehabt, auch hierauf Einfluß zu nehmen: Gelang es ihr doch bei den Ansiedlungsverhandlungen Auflagen zum Schutz ortsansässiger Läden durchzusetzen: So darf• dort keine Bekleidung verkauft werden, es durfte keine Cafeteria eingerichtet werden …
Aber die Müllkippen in und um Wilhelmshaven können ja ruhig überlaufen – Da hilft ja bald die Müllverbrennung.

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