Gegenwind 130

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Okt 181995
 

Oben hui, unten pfui!

Während die Stadtoberen Mammutprojekte inszenieren, bröckelt die kommunale Feinstruktur

Gegenwind Titel 130Kräftig abgespeckt wurden die Planungen zur Expo am Meer – dennoch kommt die Expo die Steuerzahlerlnnen teuer zu stehen. In einem Gegenwind-Gespräch geht es um das ,Millionenspiel‘

Schon gehört? Ab 1996 werden Nachrichten aus der Stadt Wilhelmshaven in den Äther geschickt. Wer allerdings Wilhelmshavens BürgerInnen informieren wird, steht noch in den Sternen.

Über die Schwierigkeiten mit dem Verständnis moderner Theaterstücke geht es um ,Heilige Kühe‘

Können Sie sich vorstellen, dass jemand freiwillig Diesel trinkt? Sicher nicht. Der Beta-Chef goss sich gleich zweimal ein Gläschen hinter die Binde. Einmal beim GEGENWIND-Gespräch und dann noch mal für den GEGENWIND-Fotografen

Zwei gesellschaftskritische Stücke hat die Landesbühne im Programm: während das eine sich heiter mit den Problemen auseinandersetzt, geht es im anderen ,heavy‘ zur Sache.

Passend zum Titelbild: BioPin verlässt Wilhelmshaven.

Pro Famila sorgte in den letzten Tagen für Schlagzeilen: Opfer einer Gesetzeslücke.

Ministerpräsident Schröder sagte einmal: ,,Eine stumme Partei ist eine dumme Partei“. Was hat dieses Präsidentenwort mit dem SPD-Unterbezirksparteitag zu tun?

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Die Druckausgabe zum Download: Gegenwind 130

Okt 181995
 

Abgeblitzt

ist der Leiter des städtischen Sozialdienstes Michael Mertens bei dem Verein ,,Haus & Grund“ mit seiner Vorstellung, dass bei der Finanzierung einer ,,Fachstelle zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit“ auch die Hausbesitzer ihren finanziellen Beitrag leisten könnten. Aufgabe dieser Fachstelle, in der die Kompetenzen verschiedener Ämter der Stadt (Ordnungsamt, Sozialamt etc.) gebündelt werden sollen, wäre es unter anderem, zwischen Vermietern und Mietern zu vermitteln, wenn z.B. aufgrund säumiger Mietzahlungen eine Zwangsräumung droht. Gelänge es, die Zahl der Zwangsräumungen durch frühzeitige Vermittlung zwischen den Mietparteien und unter Umständen mit Hilfe flankierender Maßnahmen zur Beseitigung von Zahlungsunfähigkeit bei einkommensschwachen Mietern (z. B. durch Schuldenberatung, Umschuldung oder auch Übernahme rückständiger Mieten durch das Sozialamt) zu reduzieren, wäre allen gedient.

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Okt 181995
 

Einen neuen Namen 

hat die IG Nordsee Wilhelmshaven. Und zwar nennt sie sich ab sofort ,,Schwulengruppe Nordsee Wilhelmshaven“ und trifft sich jeden Donnerstag von 20 – 22 Uhr im mai pen lai in der Ebertstraße 128 in Wil­helmshaven. Geplante Aktionen sind die ,,Herbst-Pink-Party‘ am Samstag. 4.11. um 22 Uhr in der Perspektive, sowie eine ,,War­me Nikolausfeier“ mit Julklap am 6.12. ab 20 Uhr im mai pen lai. Informationen gibt es bei: Dieter Theuerkauf, Karlstraße3, 26384 Wilhelmshaven, Tel.: 04421/32884. (ts)

Okt 181995
 

Zum Weltkindertag

 am 20.9.1995 nahmen die Wilhelmshavener Jusos Stellung. In einem Papier forderten sie einen kombinierten Weltkinder- und Weltjugendtag, sowie Kinder- und Jugendräte in Deutschland. ,,Die Menschenrechte in Deutschland müssen auch für alle Menschen gelten. Rechte von Kindern und Jugendlichen sind Menschenrechte.“, heißt es in der Presseerklärung der Jusos, die im gesamten Umfang im SPD-Büro abgerufen werden kann. (ft) 

Okt 181995
 

 Erstaunt

­äußerte sich in einem Leserbrief im GEGENWIND Nr. 129 die Diakonie-Mitarbeiterin Frau Weber über eine Passage eines Interviews mit Ratsfrau Aljets in der Ausgabe 128 (,,Helfersyndrom“). Frau Aljets hatte gegenüber dem GEGENWIND erklärt, dass die Staatsanwaltschaft Oldenburg nichts über eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung des alkoholkranken Wohnungslosen S. gegen die Betreiberin der Obdachlosenunterkunft Gökerstraße 109, Frau Czech, wisse.
Die Anzeige ist tatsächlich erstattet worden, und der junge Mann fordert Schadenersatz in fünfstelliger Höhe von Frau Czech. Mittlerweile hat die Polizei den Luftschutzkeller, in dem S. zwecks Alkoholentzug einige Wochen untergebracht war, besichtigt und fotografiert und auch den Vertrag zwischen S. und Frau Czech zu den Akten genommen. (noa)

Okt 181995
 

Arbeitsloseninitiative aktiv 

Freitag, 20. Oktober um 19.30 Uhr: Diskussionsveranstaltung zu den Streichungen im sozialen Bereich. Der SPD-Sozialexperte Ottmar Schreiner steht den Interessierten als Diskussionspartner zur Verfügung. Am 4. November geht’s nach Bonn: ,,Schluss mit den Sozialleistungskürzungen“ ist der Slogan der bundesweiten Demonstration. Anmeldungen bis zum 20.10.1995 Bei der ALi (23290) oder beim DGB (21641). (hk)

Okt 181995
 

Raumprobleme

hat zur Zeit Greenpeace Wilhelmshaven. Gerade in der heißen Phase, in der es um die Verhinderung der weiteren französischen Atomtests auf dem Mururoa-Atoll, sowie der chinesischen Atomtests geht, musste die Gruppe ihr bisheriges Büro verlassen. Bis neue Räumlichkeiten gefunden sind, ist Greenpeace in der Zwischenzeit nur über die Kontakttelefonnummer 23114 zu erreichen. Wer Möglichkeiten einer Unterbringung hat, möge sich bitte auch unter dieser Nummer melden. Gesucht werden kostengünstige Sitzungs- und Lagerräume. (ft)

Okt 181995
 

Lohnend und interessant

klingt das Programm der 1. Auricher Männertage, die im Oktober/November stattfinden. Einige Veranstaltungen sind schon gelaufen, so das Forum ,,Streiten ohne zu verletzen“ (für Männer und Frauen) und ein Tagesworkshop ,,Ohne Gewalt… und trotzdem kein Softie“ (nur für Männer). Hier die Veranstaltungen, die noch bevorstehen:
Seminar ,,Vereinbarkeit von Erwerb und Familie“. Aus der Ankündigung: „In die­sem Seminar wollen wir die Rollenfrage stellen und Wege suchen, die mehr aktive Vaterschaft in der Familie möglich machen.“ Das Seminar läuft über vier Abende, beginnend am 18.10., 20 Uhr. Kurzentschlossene Männer können sich bei der KVHS Aurich unter 04941-4466 anmelden.

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Okt 181995
 

Das Millionenspiel

Die Welt zu Gast in Wilhelmshaven? – Gegenwind-Gespräch mit der EXPO-GmbH

(noa/ub) Die Zahlen liegen auf dem Tisch. 87 Mio. DM soll die Expo am Meer mindestens kosten. Wer das bezahlen soll, wird allenfalls schemenhaft deutlich. Das jetzt von den Wilhelmshavener Expo-Planern in Hannover vorgelegte Finanzierungsmodell weist eine Deckungslücke von 47 Mio. DM auf. Der Rat der Stadt – seit langem gewohnt, jede Mark zweimal umzudrehen – muss in seiner Sitzung am 18. Oktober einen Beschluss über die städtische Eigenleistung in vermutlich zweistelliger Millionenhöhe fassen. Der GEGENWIND sprach mit dem Geschäftsführer der Expo-GmbH Lutz Bauermeister und dem Expo- Gesellschafter Rolf Fleckstein nicht nur über das jetzt vorgestellte Zahlenwerk. Weiterlesen »

Okt 181995
 

SCHON GEHÖRT?

WZ trickst gegen Meinungsvielfalt 

(noa/ef) Hannover, 4. September, Versammlung der Landesmedienanstalt, und in Wilhelmshaven warteten viele gespannt auf einen Anruf. Würde Wilhelmshaven dabei sein, wenn die endgültigen Versuchsgebiete für das Projekt ,,Nichtkommerzieller Lokalfunk“ festgelegt werden? Weiterlesen »

Okt 181995
 

Unverstandene heilige Kühe

Brandender, nicht enden wollender Applaus nach der Premiere des Stückes ,,Heilige Kühe“ von Oliver Czeslik im Jungen Theater. Laut und leise, makaber, saukomisch‘ erschreckend, witzig, das alles war‘s. Aber was hat es ausgesagt? (Ich entstamme einer SchülerInnengeneration, der man beigebracht hat, nach dem Genuss eines Stückes zu fragen: ,,Was will uns der Dichter damit sagen?“)

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Okt 181995
 

Besser ein Winter unterm Tisch als ein Leben im Klassenzimmer?

(iz) ,,Für mich war es sowieso ungenutzter Raum,“ erklärt Florence, die den Platz unter ihrem Tisch an einen Wohnungslosen vermietet hat. – Gewaltsam hingegen haben sich sechs Schüler ihren Lebensraum erobert. – Zwei aktuelle Inszenierungen der Landesbühne greifen gesellschaftliche Probleme in sehr unterschiedlicher Weise auf.

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Okt 181995
 

Likedeeler oder Don Quichotte?

Gleichbehandlung mit der Konkurrenz fordert Beta-Baas J.A. van Weelden in einem Gegenwindgespräch

(hk/jm) Weelden 2City-Diesel kredenzte Beta-Baas Johan Anton van Weelden seinen beiden geladenen Gegenwind-Redakteuren als Begrüßungstrunk. Als seine Gäste ihn darob mit abwehrender Gestik musterten, setzte er eines der bereitgestellten Ölgefäße demonstrativ an die Lippen und lenzte es in genießerischen Zügen bis auf den Grund. Beim Absetzen unterzog er das Behältnis noch eines wohlgefälligen Blickes, bevor er es mit einem kennerischen ,,Heel lekker!“ wieder auf den Tisch zurückstellte. Mit frisch geölter Kehle kam er gleich darauf zur Sache, denn er hatte einiges auszusetzen an dem Beta-Verriss in der letzten Gegenwindausgabe…

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Okt 181995
 

PRO FAMILIA muss bleiben!

Gemeinsam mit vielen anderen Kolleginnen und Kollegen aus allen Fraktionen im Rat der Stadt Wilhelmshaven setzen wir uns dafür ein, die einzige unabhängige Beratungsstelle für Frauen in Schwangerschaftskonfliktsituationen unbedingt zu erhalten.

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