SPD-Austritt 2
Nov 221993
 

Noch ein Austritt

Ebenso wie Eckard Kelbch und einige andere Genossen habe ich mich nach langer und reiflicher Überlegung entschlossen, mein Parteibuch zurückzugeben. Die Politik der SPD auf Bundesebene kann ich nicht mehr mittragen. Einer Partei, die damit liebäugelt, deutsche Soldaten wieder in alle Welt zu schicken und die mitverantwortlich für die faktische Abschaffung des Asylrechts ist, ist nicht mehr meine Partei.
Hinzu kommt auf kommunaler Ebene die Tatsache, daß mit Stimmen der SPD ein Kaiserdenkmal errichtet werden soll.
Wenn SPD-Politiker einen Kaiser Wilhelm ehren wollen, und nichts anderes als eine Ehrung ist ein Denkmal in meinen Augen, dann treten sie das Andenken derjenigen Genossen mit Füßen, die für ihre politische Überzeugung von eben diesem Kaiser in den Kerker geschickt wurden oder ins Exil gehen mußten.
Eine weitere Entscheidung, die für mich untragbar ist, ist die Anschaffung eines U-Bootes als Touristenattraktion. Anstatt bei knappem Haushalt das Geld für sinnvolle Aufgaben auszugeben, werden hier 50.000 DM verplempert, um Touristen ein Kriegsspielzeug in Originalgröße zu bieten. Ganz zu schweigen von den zu erwartenden Folgekosten für die Instandhaltung.

Thomas Sobel
Mitarbeiter der GEGENWIND-Redaktion

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