Fortsetzung folgt???
Umgangsformen im Verein der Kunstfreunde Teil 3
(iz) Eher der Form halber soll die Serie „Bespitzelt und gegängelt“ mit dem angekündigten 3. Teil abgeschlossen werden. Denn selbst unter den Augen von Medien und Öffentlichkeit rücken die Konfliktparteien im Kunsthallenskandal nicht von ihren Verhaltensmustern ab.
Zum Ersten: Die ehemalige Kunsthallenleiterin Dr. Uta Gnewuch erhielt noch einen letzten Anstoß, Wilhelmshaven fluchtartig den Rücken zu kehren. Als nach dem letzten Redaktionsschluß der „Bremer Container“ in die Kunsthalle rollte, wurde sie kurzerhand ausgeladen angeblich vom städtischen Pressereferenten Konken, ohne Zutun des Vereinsvorstands. Selbstredend wurde trotzdem die Liveübertragung per Zwischenrufe zur Verlautbarung des Skandals genutzt, u.a. von den KünstlerInnen, die während der Vorbereitung zu „Kunst zwischen Dollart und Jade“ Frau Dr. Gnewuch schätzen gelernt hatten. In dieser Erwartung hatten Moderatoren und Vorstand ein Sprüchlein einstudiert – angesichts massiver und konkreter Nachfragen führte allerdings mangelndes Improvisationsgeschick zu peinlichem Stottern.
Dr. Gnewuch ist im Nachhinein ihre Defensive vorzuwerfen. Angesichts des neuen Affronts, der ihr Nervenkostüm vollends überlastete, ließ sie sich umgehend krankschreiben und bereits auf der am Vorabend stattgefundenen Vernissage entschuldigen. Wer hätte gewagt, sie vor die Tür zu setzen, wäre sie als Privatperson zum „Container“ erschienen?
Die Wirkung wäre ungleich größer gewesen. So aber konnte der Vorstand getrost antworten „sie ist krank“ statt „sie hat Hausverbot“. Die Zielrichtung einer von den Künstlern initiierten Aktion „Kunst ist Schiebung“ war wohl auch nur Eingeweihten klar.
Zum Zweiten: mit derselben Plötzlichkeit, die der Vorstand Dr. Gnewuch bezüglich ihrer Kündigung vorwarf, präsentierte dieser einen Nachfolger. Wahrscheinlich den, der in der BewerberInnenliste Frau Gnewuch in den Kniekehlen stand. Herrn Küster aus Worpswede sei die Lektüre der letzten Gegenwind-Ausgaben sowie eine Menge Selbstbewußtsein ans Herz gelegt.
Zum Dritten: mit Spannung war von allen Beteiligten eine außerordentliche Mitgliederversammlung erwartet worden, die der direkten Aussprache zwischen Vorstand und Mitgliedern des Vereins der Kunstfreunde dienen sollte. Sprich: direkte Kommunikation ohne Briefe oder WZ (oder Gegenwind). Die zur Einberufung erforderliche Stimmenzahl wurde locker erreicht. Hoffnungsschimmer? Mitnichten. Den kleinlauten Berichten einiger Mitglieder war zwischen den Zeilen zu entnehmen, daß es dem Vorstand erneut gelungen ist, seine Schäflein restlos rhetorisch einzuwickeln. Kein Mißtrauensantrag, keine weitergehenden Initiativen.
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