Ahnenstättenverein Conneforde
Jan 261993
 

Empfindlich gestört

wurde im Dezember 1992 erstmalig die alljährlich stattfindende Wintersonnwendfeier in Conneforde. Etwa 35 AnitfaschistInnen protestierten am 19.12. gegen den „völkischen Rassismus des Ahnenstättenvereins Conneforde“.
Seit Jahren arrangieren „Freigläubige“ in Conneforde sogenannte „kirchenfreie Totenfeiern“ auf dem vom Ahnenstättenverein betreuten Friedhof. Ein Blick auf die dortigen Grabfindlinge macht deutlich, dass auf diesem Friedhof nicht einfach nur Menschen begraben sind, die der Kirche den Rücken gekehrt haben.Es finden sich dort die Namen ehemals führender Repräsentanten des organisierten (Neo-)Faschismus, wie etwa die von Hans Hertel, seinerzeit Kreisleiter der NSDAP Schlesien, Addo Stegie, zu Lebzeiten Mitglied des völkischen Weltbundes zum Schutz des Lebens (WSL) und Heinz Hertel, ehemaliger SS-ler und zeitweiliger Vorsitzender der DVU – Liste D Bremen.
Wes Geistes Kind die Teilnehmer der Sonnwendfeier sind, läßt sich erahnen, wenn man den als „gemeinnützig“ anerkannten Ahnenstättenverein näher betrachtet. Hans Dirks, Mitglied und Gründer dieses Vereins, ist gleichzeitig Herausgeber der faschistischen Zeitschrift „Mein Standpunkt“. In früheren Reden zur Sonnwendfeier hat Dirks mit Forderungen wie „Volk muß Volk bleiben“ oder „Ein Volk muß bei seiner Art bleiben“ keinerlei Zweifel an seiner völkisch-rassistischen Denkweise gelassen.

Auch der derzeit amtierende Vorsitzende dieses Ahnenstättenvereins, Alfred E. Manke, ist seit den sechziger Jahren als aktiver Faschist bekannt. So hat der Bassumer Vereinsvorsitzende u.a. in den siebziger Jahren neonazistischen Jugendverbänden Wehrsportübungen auf seinem Privatgelände ermöglicht.
Die zum größten Teil aus Oldenburg angereisten AntifaschistInnen drangen auf das Gelände der Ahnenstätte ein und verlasen eine Presseerklärung, in der es u.a. heißt: „Wir sind nicht länger bereit zuzusehen, daß der Ahnenstättenverein Conneforde ungestört seine völkisch-rassistische Ideologie verbreiten kann. Alle Welt schaut zur Zeit auf die Stiefelfaschisten und verurteilt zu Recht deren menschenverachtende Übergriffe auf Ausländerinnen… Der Ahnenstättenverein ist ein kultureller Verdichtungspunkt. In ihm versammeln sich Menschen, deren Anliegen es ist, faschistisches Gedankengut gesellschaftsfähig zu machen.“

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