Müllkippe Kirchreihe
Aug 101994
 

Kommentar:

Altlasten

Wer auf dem Gelände der ehemaligen Müllkippe Kirchreihe spielt, muß damit rechnen, daß sein Körper mit Giftstoffen verseucht wird. Dabei geht es nicht nur um den Verzehr von Sauerampfer- oder Löwenzahnblättern, sondern auch um die über die Luft eingeatmeten Schadstoffe. Neben Überschreitungen der Werte für die gesundheitsgefährdenden Schwermetalle Blei, Cadmium, Chrom und Quecksilber wurden in Bodenproben auch Überschreitrungen der Werte für Arsen, Kupfer, Nickel, Thallium und Zink festgestellt.

Für all diese Giftstoffe gilt, daß in einzelnen Bereichen der Müllkippe noch höhere Konzentrationen zu erwarten sind. Das unter Verschluß gehaltene Gutachten, das seit diesem Frühjahr komplett vorliegt, kommt zu dem Schluß, daß „die Erforderlichkeit von Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen außer Frage“ steht. Doch diese Ergebnisse reichen der Stadt nicht aus (oder gehen ihr zu weit), darum wird jetzt erst einmal noch ein weiteres Gutachten erstellt, dessen Abschlußbericht im Frühjahr 1995 vorliegen soll.

Brisant ist die ehemalige Müllkippe jedoch nicht nur für die direkten Anlieger, denen die Stadt empfohlen hat „nicht zu tief umzugraben und keine tiefen Löcher zu buddeln“ (lt. WZ v. 2.8.94), sondern auch für die Kleingärten zwischen Stadtpark, Totenweg, Friedenstraße und Neuengrodener Weg: Stehen deren Be- und Entwässerungsgräben doch in direkter Verbindung zu den Gräben im Bereich der ehemaligen Müllkippe. (hk)

 

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