wird sich im kommenden Schuljahr die Unterrichtsversorgung an den Wilhelmshavener Schulen. Dies meldet die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft in ihrer Zeitung „Rohrstock“ .
Die Neueinstellung von 15 neuen Lehrkräften zum 1.2.94 und weiterer acht zum 1.8.94 gleicht die Pensionierungen nicht aus. An den Grundschulen wird die Unterrichtsversorgung von 97,6 auf 97,1 % sinken, an den Hauptschulen von 96,9 auf 88,3 %.
An den Orientierungsstufen, Realschulen und Sonderschulen ist zwar eine Verbesserung gegenüber dem eben zu Ende gegangenen Schuljahr zu verzeichnen, doch die Unterrichtsversorgung wird unter der des Schuljahres 1992/93 liegen: Orientierungsstufen 99,5 gegenüber 10 1,9 % im vorletzten Schuljahr; Realschulen 96,9 gegenüber 104,1 %; Sonderschulen 96,8 gegenüber 98,4 %.
Für die Gymnasien und die IGS kann die GEW keine Angaben zur Versorgung im kommenden Schuljahr machen. (noa)
Vergeßt den Kaiser!
Das einzig wahre Jubiläum dieses Jahres:
Inhalt
♦ Kaum aus dem Knast entlassen, organisiert Thorsten deVries die rechte Unkultur
♦ Totgesagte leben länger: Über die Wiederbelebung der Jusos.
♦ „Rock gegen Rechts“ lief diesmal ohne politische Aussage. Eine Auseinandersetzung mit einer in dieser Form überflüssigen Veranstaltung
♦ Leistungsabbau und Preissteigerung: Das Ganze nennt sich Postreform. Wir berichten über Ärgernisse für PostkundInnen und Zukunftssorgen der Beschäftigten
♦ Mit Lob und Verbesserungsvorschlägen bedenken wir den 4. Wilhelmshavener Kunstmarkt
♦ Fördern Abfallgesetze und -politik das Sankt-F1orians-Prinzip?
♦ Jetzt geht’s los: Radio Jade wird „Auf Betrieb geschaltet“
♦ Vier Tage und zwei Seiten lang haben wir uns mit den 5. Maritimen Filmtagen beschäftigt. Unsere Oscar-Verleihung an das Filmtageteam
♦ Und natürlich: Nachrichten, Veranstaltungen und harte Fakten.
♦ Weitere sensationelle Enthüllungen über die einzig wahre Zeitung Wilhelmshavens in dieser Jubiläumsausgabe.
Titelbild „12,5 Jahre GEGENWIND“: FRIM (Frank Tunnat / Gestaltung, Imke Zwoch / Konzept)
Die Druckausgabe zum Herunterladen: Gegenwind 125
verliefen die Gespräche der Arbeitsloseninitiative Wilhelmshaven/Friesland mit Sportvereinen. Menschen, die von Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe oder Sozialhilfe leben, können gegen Vorlage des Bewilligungsbescheides bei der Arbeitsloseninitiative in der Kieler Straße 63 einen Ausweis bekommen, mit dem sie Sportveranstaltungen des PSV, des ECW und des SVW 92 wie auch des 1. FC Heidmühle und des Handballclubs Altjührden zu ermäßigten Eintrittspreisen besuchen können.
Aus organisatorischen Gründen können die ermäßigten Eintrittskarten zu ECW-Veranstaltungen allerdings nicht vor Ort, sondern nur in der Geschäftsstelle (Gökerstraße 58-60) erworben werden. (noa)
Als ein „Bürger-König“ soll Wilhelm I. am 17. Dezember auf den Sockel zurückkehren. berichtet die „Nordwestzeitung“ vom 9.12. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautete, befanden sich die Sponsoren und sonstigen Kaisertreuen in Wilhelmshaven in den letzten Wochen in einem Dilemma: Kündigt man die Aktion groß und rechtzeitig an? Dann kommen vielleicht aber auch viele KaisergegnerInnen …. Hält man den. Termin möglichst lange geheim, um die befürchtete Demonstration zu verhindern oder doch möglichst klein und bedeutungslos zu halten? Dann kommt aber auch keiner zum Jubeln … Schwierig, schwierig!
Ein weiteres Dilemma: Momentan streitet man sich darum, wer die Rede nicht hält. Lediglich der musikalische Rahmen ist unproblematisch: Das Marine-Musikkorps Nordsee, so heißt es, hat sich förmlich darum gerissen. die denkwürdige Aktion zu begleiten. Nicht etwa unter den Klängen von „Preußens Gloria“, oh nein, mit „Das ist die Berliner Luft, Luft. Luft“, wird Willi den Sockel besteigen.
Eine Zeitlang ging das Gerücht um, die Gießerei würde unsern Willi nicht rechtzeitig liefern können. Möglich ist durchaus, dass es lanciert wurde, um das Rätselraten um den Termin noch eine Weile anhalten zu lassen. Mal sehen, wann die „Wilhelmshavener Zeitung“ den Termin meldet! (noa)
Am 6. Oktober 94 haben die Wilhelmshavener Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) den ADFC-Kreisverband Wilhelmshaven gegründet. Mit etwa 90.000 Mitgliedern bundesweit versteht sich der ADFC als der Interessenverband aller Alltags- und Freizeitradlerinnen und -radler. Er setzt sich für die Gleichberechtigung der Fahrradfahrer und Fußgänger im Straßenverkehr ein. Der ADFC ist parteipolitisch neutral und als gemeinnütziger Verein anerkannt.
Die Mitgliedschaft kostet für Einzelmitglieder 60.- DM, ermäßigt 39.- DM, für Familien/Gemeinschaften mit Angehörigen 78.-DM, ermäßigt 60.- DM. Ermäßigung gilt für Schüler, Studenten, Arbeitslose etc. Mitglieder sind als Radfahrer, Fußgänger und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel (als Privatperson) automatisch haftpflicht- und rechtsschutzversichert. Sie erhalten sechsmal jährlich die Zeitschrift „aktiv Radfahren“.
Die Mitglieder und Freunde des ADFC Wilhelmshaven treffen sich jeweils am ersten Donnerstag im Monat um 20.00 Uhr im Stadtteilhaus „Ruscherei“ in Altengroden. (red)
Ein neuer Arbeitskreis, die Schwulengruppe Nordsee Wilhelmshaven, hat sich zusammengeschlossen, Öffentlichkeitsarbeit für junge und ältere Schwule zu leisten. In diesem Verein, der auch beim Amtsgericht als e.V. angemeldet wird, können alle Betroffenen und Nichtbetroffenen am Vereinsleben teilnehmen. Im Vorfeld befindet sich eine Coming-Out-Gruppe, die von jungen AnsprechpartnerInnen geleitet wird. Außerdem werden Informationsstunden in den Schulen durchgeführt. Interessierte können an Lehrgängen der Niedersächsischen Bildungsinitiative teilnehmen. Es werden alle im Verein ein offenes Ohr im Gespräch mit den Ansprechpartnern finden. Schwule und Lesben auf dem Lande in Ostfriesland und Umgebung sollen von einem Sozialpädagogen betreut werden. Infoabende hierfür werden gesondert durchgeführt. All dies soll dazu beitragen, mit der Sache für sich und nach außen hin besser umzugehen.
Die Gruppenabende finden jeden Mittwoch ab 19.00 Uhr im Kulturzentrum Perspektive, Freiligrathstraße/Schellingstraße 21 in Wilhelmshaven statt, wobei auch gerne Gäste begrüßt würden.
Außerdem wird am 14. Januar im Kulturzentrum Perspektive eine Pink Party für Schwule, Lesben und alle, die Interesse daran haben, veranstaltet. Im Rahmen dieser Veranstaltung, die um 21.00 Uhr beginnt, werden eine Travestieshow sowie eine große Verlosung geboten. Eine Disco sorgt für Stimmung und Unterhaltung. Für das leibliche Wohl steht eine große Salatbar bereit. Weitere Informationen unter Tel. 04421/*****. (red)
Am 14. November fand bei „Jadekost“ eine Betriebsversammlung statt. Einziger Tagesordnungspunkt: Wahl eines Wahlvorstandes. Die Wahl eines Betriebsrates ist damit eingeleitet und wird Anfang Januar stattfinden.
Nachdem Herr Bartels bisher mit allen Mitteln verhindert hat, daß den gesetzlichen Bestimmungen Genüge getan wird, ist ihm nun nichts anderes übrig geblieben, als die Wahl „wohlwollend zu unterstützen“. (noa)
Kerzenhalter gesucht
Nach den Lichterketten: Wo bleibt der Widerstand gegen rechtsradikale Stehaufmännchen?
(iz/antifa) „Das gibt’s sonst nirgendwo in Deutschland, das gibt’s nur in Wilhelmshaven, daß sich 250 Rechtsradikale ungestört versammeln können“, triumphierte am Abend des 19. November 1994 Thorsten de Vries. Sollte er recht behalten? An diesem Samstagabend trafen sich über 200 Neonazis am Börsenplatz und tummelten sich in der Innenstadt, ohne daß Polizei oder Öffentlichkeit etwas dagegen unternahmen.
Als Reaktion auf die Ereignisse der letzten Wochen wird am 17. Dezember 1994 ab 11 Uhr ein Antifaschistischer Aktionstag in der Wilhelmshavener Innenstadt durchgeführt. Verschiedene Gruppen aus der norddeutschen Antifaschistischen Szene haben ihre Teilnahme mit verschiedenen Aktionen in der Börsenstraße und auf dem Marktplatz zugesagt. Alle WilhelmshavenerInnen, die sich nicht damit abfinden wollen. daß ihre Stadt (wieder) zur Keimzelle einer gefährlichen und menschenfeindlichen Ideologie wird, sind aufgerufen, sich durch Präsenz oder eigene Aktionen daran zu beteiligen. Gleichzeitig sollte sich jede/r die Frage stellen, ob oder unter welchen Umständen eine Teilnahme an der bevorstehenden Wieder-Inthronisierung des bronzenen Kaiser Wilhelm II zu verantworten ist. Angekündigt ist die Aufstellung des Denkmals ebenfalls für den 17.12. Bis Redaktionsschluß war nicht klar, ob die Verantwortlichen diesen Termin halten werden und wollen. Jede/r kann und soll sich entscheiden: Teilnahme an einer Aktion gegen aktuelle faschistische Umtriebe oder Beteiligung am Tanz um ein anachronistisches goldenes Kalb, das schon vor über hundert Jahren Macht, Gewalt und Menschenfeindlichkeit gegen politische Gesinnungsfeinde predigte und praktizierte?
Auferstanden aus Ruinen..-
Jungsozialist/Innen in Wilhelmshaven formieren sich neu
(ft) „Auferstanden aus Ruinen – über ein Leben nach dem von Norbert Schmidt prognostizierten Tode der Jusos -sind die Jusos eigentlich noch nötig (bzw. zu retten)?“ So der Original-Wortlaut des Tagesordnungspunktes auf der Juso-Einladung zur Jahreshauptversammlung in diesem Jahr. Die Formulierung nimmt Bezug auf die Aussagen von Norbert Schmidt in einem GEGENWIND-Interview (vgl. GW Nr. 123). Daß die Jusos in Wilhelmshaven nicht tot sind, zeigt die Neuformierung neuer und alter JungsozialistInnen in Wilhelmshaven.
Links gegen Rock
„Rock gegen Rechts“ nur noch kommerzielles Konzert!?
(ft) Am Samstag, den 8. Oktober 1994 fand ein „Rock gegen Rechts“-Konzert im Pumpwerk Wilhelmshaven statt. Mit „Kurz vor den Wahlen-Rock gegen Rechts“ wurde das Konzert angekündigt; doch diese Parole sollte auch das einzige politische Statement auf dieser Veranstaltung bleiben.
Post mortem
Nichts als Ärger
(ef/noa) Wie von den Interessenvertretern des Kapitals nicht anders zu erwarten, wurden Postreform I und II so geschnitzt, daß erst einmal die profitablen Bereiche privatisiert werden; der Rest wird durch Leistungsabbau auf Kosten von Kunden und Personal so lange reduziert, bis es sich rechnet.
Zwischen Tradition und Innovation
4. Wilhelmshavener Kunstmarkt läßt noch Raum für Entwicklung
(ub/iz) Nach vier Jahren ist der Kunstmarkt, der alljährlich kurz vor Weihnachten in der Stadthalle abgehalten wird, aus dem lokalen Kulturgeschehen nicht mehr wegzudenken. Interessierte BesucherInnen, die sich durch regelmäßige Besuche einen Blick in den Spiegel der hiesigen Kunstszene erhoffen, sind auf Dauer allerdings etwas unterfordert: die richtige Dynamik mag sich nicht einstellen. Und auch die AusstellerInnen sind nicht durchweg zufrieden.
zu Deutsch MotorradfahrerInnen, sollen aus Dangast ausgegrenzt werden. Lärm und Gestank belästigen die Kurgäste, so war die Begründung der Kreisverwaltung in Varel. Autofahrer dürfen nach der geplanten Ausgrenzung jedoch weiter bis an den Deich fahren.
Dies ließen sich die Biker jedoch nicht gefallen und machten mobil. Diskussion und Aktionen gegen die Diskriminierung ließen die Kreisverwaltung erschüttern. „Mit solchem Gegendruck hatte die Verwaltung nicht gerechnet“, so ein Veranstalter, „hätten sie dies vorausgesehen, wäre der Antrag sofort unter den Tisch gefallen, hieß es aus inoffiziellen Kreisen der Verwaltung.“
Der Hauptgrund der Ausgrenzung soll jedoch ein ganz anderer als der genannte sein. Dem Kurhaus Dangast, das an schönen Tagen viele MotorradfahrerInnen zu Gast hat, soll das Wasser abgegraben werden. Andere Cafés in Dangast wollen den Umsatz, und wenn das Kurhaus diesen großen Teil seiner Gäste verliert, kann es dichtmachen.
Deutschlands freakigster Kurort ist weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt und beliebt gerade wegen seines Kurhauses, in dem an sonnigen Sonntagen Biker und „biedere“ Familien friedlich beisammensitzen. Mit ihrer Aktion zeigten die Biker, daß das Miteinander, das jahrelang lief, weiter praktiziert werden soll und kann. Sie machten den ersten Schritt: „Mit wenig Gas übern Deich – hochschalten!“ heißt nun die Parole.(ft)
In den Räumen des KSW-Geländes haben sich zwei Musiker einen Traum erfüllt. Sie haben ein Musikgeschäft eröffnet, das Musikerinnen und Musikern aus dem hohen Norden ein echte Alternative bieten möchte: Musikinstrumente verschiedenster Hersteller sowie ein preisgünstiger Reparaturservice für Instrumente und Verstärker sind ebenso vorhanden wie ein professionelles 16-Spur Tonstudio. In regelmäßigen Abständen sollen dort auch Workshops und Live-Konzerte stattfinden. Konzerte vor Publikum können dann gleich in professioneller Qualität aufgenommen werden. Wir drücken Dirk, Stefan und Gerd die Daumen!
Ach ja, der neue MusikerInnen-Treffpunkt heißt „Sound Wave“ und ist in der Helmholtz-Straße 1-3 zu finden, telefonisch zu erreichen unter 04421-#####.