Krupp
Aug 101994
 

Keine reale Chance

Gehen Krupps Zeiten in Wilhelmshaven dem Ende zu?

(hk) Während Wilhelmshavens Stadthäuptlinge unablässig vom „unglaublichen“ (Schreiber) Aufschwung Wilhelmshavens schönreden, bricht ein Betrieb nach dem anderen in die Knie. KSW, Kuhlmann, FMW, Olympia … Geht es nun auch Krupp an den Kragen?

gw123_kruppSeit vielen Jahren bestimmt der Arbeitsplatzabbau bei Krupp die Tagesordnung des Betriebsrates. Einen kurzen Aufschwung gab es durch die neuen Märkte im Osten der Republik. Doch dieser kurze Boom ist längst vorbei. Im ersten Halbjahr 1994 machte Krupp-Kranbau in Wilhelmshaven 15 Millionen Miese. Die Zielvorgabe des Konzerns hieß allerdings: Plus-Minus Null! Nach dem katastrophalen Halbjahresergebnis 1994 setzte die Konzernzentrale ein neues Ziel: Wenn im Jahresabschluß 1994 ein Minus von 10 Millionen steht, hat der Wilhelmshavener Krupp-Ableger eine Überlebenschance.

Die Kruppianer selbst sehen kaum eine Chance, die Vorgaben des Konzerns zu erfüllen. Das Geschäft läuft nicht. Die Zukunft für Krupp in Wilhelmshaven sieht mies aus. Unterstützung seitens der Stadt wird es kaum geben: Hat doch der Oberstadtdirektor die Devise ausgegeben, daß es mit Wilhelmshaven bergauf geht und jede kritische oder negative Stimme verboten! Krupp wird nicht die Solidarität erleben, die bei AEG-Olympia zu traumhaften Auflösungsverträgen führte.

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