Büro der FRAUENLISTE
Rheinstraße 168
Alles Bahnhof?
So ganz noch nicht. „Bahnhof‘ wird übrigens nur ein ganz, ganz kleiner Teil des geplanten „Bahnhofsprojekts“, das dem Vernehmen nach eventuell den Namen „Wilhelmspassage“ erhalten soll. Mit etwas Phantasie wird sich da hoffentlich noch etwas originelleres finden lassen.
Etwa 40 – 50 Geschäfte soll der neue Einkaufspalast aufnehmen. Die FRAUENLISTE hat erhebliche Zweifel daran, ob es sich dabei wirklich um zusätzliche Läden mit einem hochwertigen und attraktiven Angebot handelt. Sollten verstärkt jetzt in der Fußgängerzone oder in anderen Innenstadtbereichen ansässige Geschäfte lediglich umziehen, wird es neben der neuen Glitzerwelt neue Problembereiche geben. Wenn es wirklich gelingen soll, die in erheblichem Umfang aus Wilhelmshaven abfließende Kaufkraft zu halten und neue Kunden zu gewinnen, geht das nicht alleine mit dem Bahnhofszentrum, sondern nur mit einem insgesamt attraktiveren Einkaufsbereich.
Dazu beitragen soll auch die Neugestaltung der Bahnhofsstraße. Die Idee, dort eine breite Mittelzone zum Flanieren, Ausruhen, nette Leute treffen und unterschiedliche Aktivitäten (Musik, Straßentheater, Märkte) zu schaffen, findet auch unseren Beifall. Nur müssen dafür die Rahmenbedingungen stimmen: wenn – wie jetzt im Rat mit SPD/FDP und CDU-Stimmen beschlossen – an beiden Seiten dieser Flanierzone auch die Zu- und Abfahrt zum Parkhaus möglich sein soll, kann man sich das Geld dafür sparen. Wir glauben auch nicht daran, daß sich dieser Beschluß noch einmal ändert, auch wenn in den verabschiedeten Beschlußvorlagen von einer Testphase die Rede ist.
Zu einer wirklichen baulichen Sehenswürdigkeit könnte das neue Bahnhofsprojekt dann werden, wenn die Bundesbahn bei ihrem Beschluß bleibt, die Bahnsteige in ihrem derzeitigen Zustand zu belassen.
Die Hauptpassage mit Glasdach endet dann an Holzüberdachungen mit Dachpappe. Auch werden weiterhin gerade nicht mehr so mobile Leute akrobatische Fähigkeiten entwickeln müssen, wenn sie in Wilhelmshaven in den Zug ein- oder aussteigen wollen. Unternehmen Zukunft?
Ein Dorn im Auge ist es uns, dass ein solches Filetgrundstück zum großen Teil mit Parkhäusern bebaut wird. Das ist aus unserer Sicht nur vertretbar, wenn dafür wirklich jetzt·vorhandene Parkmöglichkeiten eingeschränkt werden. Vor allen Dingen der Adalbertplatz sollte wieder „autofrei“ werden.
Der neue ZOB wird vor dem Haupteingang der Passage angelegt. Eine Planung, die nicht von vornherein so vorgesehen war, die aber positiv zu sehen ist. Nach unserer Vorstellung hätte der ZOB aber ruhig etwas großzügiger ausfallen können. Wir werden uns dafür einsetzen, eine Buslinie durch die Bahnhofstraße zu führen. Nur so kann die Anbindung der Einkaufszone verbessert werden.
Bei aller Skepsis und Detailkritik an dem „dicken Brocken“ (99m breit. 270m lang, 17,5m hoch!!!) hoffen wir trotzdem, daß die Erwartungen im Interesse der Stadtentwicklung in Erfüllung gehen. Denn wenn sich dieses Objekt als „Flop“ erweisen sollte, ist eine Korrektur nicht mehr möglich!
Expo 2000 – Expo am Meer
Eine Chance für Wilhelmshaven!?
Unter diesem Titel lädt die FRAUENLISTE alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Veranstaltung mit Oberstadtdirektor Arno Schreiber am Mittwoch, dem 04. Mai 1994 um 20.00 Uhr in das Theatercafe „Kulisse“ ein.
V.i.S.d.P.: Meike Sudholz, WHV
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