Ratssplitter
Nov 042004
 

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vom 27. Oktober 2004

zusammengekehrt von Imke Zwoch

Voll krass: Sämtliche Beschlüsse dieser Sitzung wurden einstimmig gefasst! Ist sie endlich da, die viel beschworene „Wilhelmshaven-Fraktion“? Nur für den ersten Punkt (Verlust der Fördermittel für die „Soziale Stadt“) brauchte es so viele Pirouetten bis zum plötzlichen Zieleinlauf, dass wir ihm einen gesonderten Artikel gewidmet haben (Wahrheitsfindung). Zur Einmütigkeit trug auch der ungewöhnliche Ton bei: Einige sonst staubtrockene bis kratzbürstige Vertreter schienen zum Mittagessen Kreide verzehrt zu haben. Jeder kriegt dafür die Sternchen, die er verdient.

Sternzeit

Ratsvorsitzender Norbert Schmidt gratulierte eingangs Siegfried Neumann, dem „Führer der SPD“ (oops!) und anderen Ratsmitgliedern nachträglich zum Geburtstag. Für alle diese im Sternzeichen der Waage Geborenen hatte Schmidt im Horoskop nachgeschlagen: „Innerer Drang zur Harmonie, gleicht Konflikte aus“ und, mit Blick zu Neumann, „der geborene Diplomat“. Heiterkeit im Saal. „Ich weiß gar nicht, was es da zu lachen gibt“, grinste Schmidt. Sonst wirkt er eher genervt und spröde bei der Aufgabe, den wilden Haufen im Zaum zu halten, doch diesmal blieb er nach seinem lockernden Einstieg auf humorvollem und souveränem Kurs. Eher sympathisch, wenn ihm dabei schon mal der Formalkram durcheinander geriet – dazu sitzen ja Vertreter des Rechtsamts zum Soufflieren daneben. Geht doch! 

Keine Zeit

CDU-Sprecher Günter Reuter hat sich selbst neue Verpflichtungen aufgehalst. Zum einen muss er jetzt wöchentlich Siegfried Neumann anrufen (Wahrheitsfindung) zum anderen jeden Sonntag morgens um 10 einen Blumenladen aufsuchen. Anlass war der Ratsbeschluss, die sonntäglichen Öffnungszeiten für den Blumenhandel schon ab 10 Uhr zuzulassen, damit die Kunden keinen Stress kriegen, wenn sie vormittags zu einem Empfang geladen sind und einen Strauß überreichen wollen. Daraufhin versprach Reuter, seiner Frau sonntags jetzt immer schon um 10 Uhr Rosen zu kaufen. Das muss Liebe sein. 

Eiszeit

130.000 Euro bewilligte der Rat nachträglich, um die gestiegenen Heizkosten an den Schulen zu decken. Dank des sehr norddeutschen Sommers mussten einige Hausmeister noch im Juli die Thermostate aufdrehen. Es kam die Frage auf, ob nicht durch die Energiesparmaßnahmen im Rahmen des Contracting mit den Stadtwerken eher Einsparungen zu erwarten wären. Tatsächlich, bestätigte Kultur- und Umweltdezernent Jens Graul, wird in Schulen, wo sowohl Dach als auch Fenster erneuert wurden, 30 bis 50 % weniger Energie verbraucht, aber das Wetter und die Preissteigerungen bei Öl und Baumaterialien hätten die Einsparungen mehr als „aufgefressen“. Umgekehrt: Ohne Energiesparmaßnahmen wäre die Nachbewilligung – und der Energieverbrauch – noch höher ausgefallen. 

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