WRG-Erweiterungsvorhaben
Die Wilhelmshavener Raffineriegesellschaft (WRG) hat am 10. April in einem Scoping-Termin im Gorch-Fock-Haus ein um vier Anlagen abgespecktes Erweiterungsvorhaben (Wilhelmshaven Upgrader Project) vorgestellt. Verzichtet werden soll u.a. auf den Bau eines ein Jahr zuvor noch vorgesehenen 200 MW-Kraftwerks. Hinzugekommen ist eine Cokeranlage.
Beibehalten wurde die Planung eines Hydrocrackers. Beide Anlagen dienen dazu, das bei der Rohölverarbeitung in der Raffinerie als Rückstand anfallende Schweröl in leichtere Öle und Gase zu zerlegen. Mit diesen Stoffen lassen sich bessere Geschäfte machen.
In der Raffinerie muss also mangels Schwerölrückständen komplett auf Gasfeuerung umgestellt werden, die größtenteils aus eigener Produktion stammen. Dies dürfte die Umwelt nicht nur in der Jaderegion entlasten; darüber hinaus wird dieser sehr schadstoffhaltige Brennstoff der Groß-Schifffahrt entzogen, die damit weltweit die Umwelt verpestet.
Allerdings entstehen bei dem Vorhaben neue Emissionsquellen: Aus diffusen Emissionen sowie acht zusätzlichen Schornsteinen und einer weiteren Abgasfackel würde eine breite Schadstoffpalette von Schwermetallen, Kohlenwasserstoffen und halogenierten Kohlenwasserstoffen, Schwefel- und Stickoxiden quellen. Nicht zu vergessen die 2,753 Mio. Jahrestonnen Kohlendioxid (CO2). Auch die Schadstoffbelastung der Jade dürfte durch Abwässer aus einer zusätzlichen Reinigungsanlage erhöht werden. Außerdem fallen beim Betrieb der neuen Anlagen Abfälle an. Bei der Cokeranlage sind es ganz erhebliche Mengen an schadstoffhaltigem Petrolkoks. Diese sollen laut Angaben der WRG-Vertreter in Kraftwerken verfeuert werden.
Diesbezügliche Detailangaben werden erst im Planfeststellungsantrag vorgelegt. Schon Anfang nächsten Jahres möchte man mit der Baustelleneinrichtung und im Sommer mit dem Bau beginnen. Im zweiten Halbjahr 2011 soll dann der Betrieb aufgenommen werden. Allerdings muss die ConocoPhillips-Zentrale in Houston/Texas noch grünes Licht für das Projekt geben. (jm)
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