Leserbrief
Feb 012007
 

Hund pinkelt!

 

Leserbriefe:

Sehr geehrte Gegenwind-Redaktion!
Mit Bedauern stelle ich fest, dass bei dem Gespräch mit der Wilhelmshavener Zeitung mein eigentliches Anliegen leider in den Hintergrund gestellt wurde.
Dass ich als Bürger meiner Stadt eine Anzeige von der Kriminalpolizei wegen „Beschädigung öffentlichen Eigentums“ bekomme, weil mein Hund gegen eine Aschtonne gepinkelt hat, finde ich schon mehr als skurril! Von dem angekündigten Bußgeld ganz zu schweigen. Ist nicht alles irgendjemandes Eigentum, auf oder gegen das ein Hund das Bein hebt?
Aber abgesehen davon fand ich die lautstarke Feststellung des „Tatbestandes“ und die darauf erfolgte Attacke des Kripo-Beamten Herrn D. Haas, der sich bis heute weigert, Stellung zu nehmen bzw. sich zu entschuldigen, mehr als befremdend. Diese Reaktion eines Kripobeamten war wohl kaum angemessen, wenn man bedenkt, um was es geht – das Verrichten der Notdurft eines Hundes. Eine Dienstaufsichtsbeschwerde habe ich erst nach 14 Tagen eingereicht; es wäre also viel Zeit für das von mir gewünschte Gespräch gewesen.
Ich weiß als Ladeninhaber und Bewohner der Innenstadt von Wilhelmshaven die Präsenz der Polizei mehr als zu schätzen und auch zu würdigen. Doch es geht zu weit, wenn Menschen versuchen, Macht in Verkleidung des Rechts auszuüben. Ein Kripo-Beamter ist für mich auch „nur“ ein Mensch wie du und ich!!!
Ganz davon abgesehen, um was für einen Tatbestand es hier sich überhaupt handelt.
In 17 Jahren Selbständigkeit wurde in meinen Geschäften kein Ladendieb, Scheckbetrüger, Randalierer noch Einbrecher weder von einem Beamten noch von mir so beschimpft und bedroht, wie ich es wurde. Wo sind da die Verhältnismäßigkeit und vor allem die Menschlichkeit meines „Freundes und Helfers“ geblieben? Warum werde ich vor meinen Kunden derart lautstark beschimpft, fast schon beleidigt? Warum muss ich mich wegen so eines Vorfalls im Beisein meiner Kunden ausweisen und mich erniedrigen lassen? Ist das die angebliche Zivilcourage, die bewiesen wurde, von der Herr Abeldt (Redakteur der WZ) in seinem prompten Kommentar unter dem WZ-Beitrag schreibt?
Kann man diese Energie nicht für wirkliche Straftäter einsetzen? Und vor allem: Ist für so etwas die Kriminalpolizei zuständig, die doch wegen zu hoher Belastung eh schon klagt?!
Meiner und auch der Meinung meiner Kunden nach sorgte nicht Brando für „Zoff in der City“, wie fälschlicherweise in der WZ zu lesen war, sondern einzig nur der Kripo-Beamte.
Ich frage mich, warum wird so ein „Pipi-Problem“ nicht menschlicher und mit ein bisschen mehr Respekt vorm Hundehalter gelöst, so wie die Stadtverwaltung es auch tut? Wir haben es doch alle mal gelernt. Und wo stehen eigentlich die Toiletten für Polizeihunde?
Und sollte jetzt tatsächlich auch noch Hunde-Pipi zu Problemen und Kopfzerbrechen führen, stelle ich die Frage: Wen zeigen wir Wilhelmshavener denn an, wenn wir im Sommer wieder alle am Südstrand in unseren eigenen Fäkalien schwimmen dürfen?

Mit freundlichen Grüßen
Elco Rennebach

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