24. April: Aktions- und Menschenkette zwischen Brunsbüttel und Krümmel
(red) Am Samstag, den 24. April 2010, wird es unter dem Motto „KETTENreAKTION: Atomkraft abschalten!“ eine große Anti-Atom-Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel und durch Hamburg geben. Zigtausende werden auf einer Strecke von 120 Kilometern ein starkes Zeichen für das Ende der Atomenergie und eine zukunftsfähige, ökologische Energiewende setzen.
Die schwarzgelbe Bundesregierung ist entschlossen, den Ausstiegskonsens der Großen Koalition wieder zu kippen. Nach der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai will die Bundesregierung mit den Stromkonzernen über Laufzeitverlängerungen für die Atomkraftwerke verhandeln. Dann soll auch entschieden werden, ob die beiden Pannen-Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel wieder in Betrieb genommen werden.
Am 26. April jährt sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl (1986). Der Skandal um das niedersächsische „End“-Lager Asse zeigt, dass nicht nur der Betrieb, sondern auch die Nachsorge von Atomkraftwerken ein unverantwortliches Risiko darstellen. Die beste Lösung wäre die sofortige Stilllegung aller Atomkraftwerke, denn jeder Tag Weiterbetrieb kann einer zu viel sein. Zumindest aber sollten die Laufzeiten nicht verlängert werden. Die Pannen-Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel dürfen auf keinen Fall wieder ans Netz, sie müssen sofort und endgültig stillgelegt werden. Die beiden Skandal-Meiler an der Elbe stehen seit zweieinhalb Jahren still. Trotzdem gibt es genug Strom. Niemand braucht diese gefährlichen AKW, außer der Vattenfall-Konzern, der auf Kosten der Allgemeinheit riesige Gewinne machen möchte. Wenn es nach den Betreibern geht, sollen die beiden Reaktoren im Frühsommer wieder ans Netz gehen. Das wollen die Organisator/innen und Teilnehmer/innen der Menschenkette verhindern. Die Alternativen: Erneuerbare Energien, Energiesparen und Energieeffizienz müssen durchgesetzt werden.
Auch in unserer Region ist mit dem Kernkraftwerk Unterweser (Esenshamm) ein technischer Dinosaurier nach wie vor am Netz.
Gewerkschaften sind mit im Boot
Zu den Organisatoren der KETTENreAKTION gehören nicht nur die großen Umweltverbände wie BUND, Deutsche Umwelthilfe sowie attac und Campact, Ärzte- und kirchliche Organisationen, sondern auch ver.di Hamburg, ver.di Nord, IG Metall Küste, IG Metall Niedersachsen und Sachsen-Anhalt und IG Metall Unterelbe. Die Gewerkschaften lassen sich nicht mehr von den Arbeitsplatzversprechen locken und von anderen gesellschaftlichen Organisationen abspalten. Zu den Erstunterzeichnern gehören auch DIE LINKE, Grüne und SPD / Jusos.
Zeitlicher Ablauf der KETTENreAKTION
Ab 12 Uhr geht es los mit Aktionen, Musik und weiterem Programm an vielen Orten entlang der Strecke. Um 14.30 Uhr soll die Kette stehen. Die Anreise sollte also allerspätestens um 13:30 abgeschlossen sein, damit noch genügend Zeit bleibt, sich an der Strecke zu verteilen. Die Kette selbst wird 30 Minuten stehen, verbunden mit bunten Aktionen aller Art. Ab 16 Uhr gibt es in einigen Orten entlang der Strecke Abschlussveranstaltungen, zu denen alle Menschen, die sich an der Kette beteiligt haben, zusammenkommen. Weitere Informationen unter http://www.anti-atom-kette.de/
Röttgen: Abschalten!
Selbst CDU-Umweltminister Norbert Röttgen weiß, dass Atomkraftwerke nicht nötig sind, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, und zudem überflüssig werden, sobald wir 40 % erneuerbare Energien im Stromnetz haben. Auch die mehrheitliche Ablehnung in der Bevölkerung ist ihm bewusst. Trotzdem sieht er kommentarlos zu, wie EnBW, RWE und Vattenfall alles versuchen, um ihre unsicheren Uralt-Meiler Neckarwestheim 1, Brunsbüttel und Biblis A nicht vom Netz nehmen zu müssen. Er will 8 Jahre Laufzeitverlängerung, obwohl wir bereits deutlich vor dem Jahr 2021 einen Anteil von 40 % erneuerbare Energien am Stromverbrauch haben werden. Das ist grüne Verpackung schwarzer Politik. Unter http://www.bund.net/?id=4566 können auch Sie Umweltminister Röttgen auffordern, aus seinen Aussagen die richtigen Konsequenzen zu ziehen: Wer den Atomausstieg will, darf Laufzeiten nicht verlängern.
KETTENreAKTION: Hinweise für Teilnehmer aus der Region Weser-Ems
Die 120 km lange Strecke zwischen den Reaktoren Krümmel und Brunsbüttel ist in 10 Abschnitte eingeteilt. Unsere Region ist dem Abschnitt Glückstadt zugeordnet. Der BUND organisiert gemeinsam mit ESG, Attac, NABU, Schutzgemeinschaft ländlicher Raum, AStA und Bündnis90/Die Grünen die Anreise zur Menschenkette. Mit dem Bus geht es bis Wischhafen, von dort mit der Fähre nach Glückstadt. Die Teilnehmer aus Weser-Ems sind der Strecke um die Fähre herum zugeordnet. Ausreichend Verpflegung mitnehmen und wetterfeste Kleidung!
Nächste Zusteigemöglichkeit für Leute aus Wilhelmshaven und umzu: 10 Uhr Varel, Panzerstraße bei Aldi, Ortseingang West. (Sonst noch: 9:30 Westerstede ZOB, Albert-Post-Platz / 10:10 Schweiburg B 437 Ortsdurchfahrt, Tankstelle / 10:30 Stotel Parkplatz bei Autobahnauffahrt Stotel. Zurück ab Wischhafen 18 Uhr)
Kostenbeitrag (einschl. Fähre): pro Person 10 Euro, ermäßigt (Schüler, Auszubildende, Studenten, Arbeitslose) 8 Euro.
Anmeldung: Per Überweisung auf das Konto: Markus Radke, Konto-Nummer: 200 64 77 300, BLZ 430 609 67, GLS Gemeinschaftsbank, Verwendungszweck: „Menschenkette“, unbedingt auch Namen und Zustiegsort, ggf. Anzahl Personen nennen! Angemeldet ist, wer überwiesen hat!
Bitte frühzeitig anmelden, damit die Organisatoren besser planen und ggf. einen weiteren Bus bestellen können. Ansprechpartner:
Dr. Hartmut Ludewig info@bund-oldenburg.de , Tel. 0441-13302, Fax 0441-2489330
Susanne Grube sus.grube@web.de , Tel. 04488-98139
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