AKW Esenshamm
Mrz 171993
 

Alles klar in Esenshamm?

Atomfeindliche Grüße vom Arbeitskreis Wesermarsch

(ft) Tschernobyl ist schon vergessen und die jüngsten Ereignisse im Atomkraftwerk Brunsbüttel gingen uns doch wieder sehr leicht am Arsch vorbei. Dabei liegt auch Wilhelmshaven im Gefahrenkreis im Falle eines GAUs im AKW Esenshamm/Unterweser. Nur ca. 30 km Luftlinie von uns entfernt strahlt diese tickende Zeitbombe vor sich hin.

Doch da gibt es eine Gruppe von Menschen, die Direkt-Anrainer sind, und seit Jahren mit aktivem Widerstand für die Stillegung speziell des AKW Esenshamm und natürlich auch aller anderen AKW kämpfen: Der Arbeitskreis Wesermarsch (kurz: AKW).

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Der „AKW“ demonstriert gegen AKWs – Foto Tunnat

Das besondere an diesem Arbeitskreis ist, daß die Mitglieder nicht nur Aktionen wie nächtelange Beobachtungen von Atomtransporten und deren gewaltfreie Blockade oder Demonstrationen im Rahmen einer vom Staat durchgeführten Übung (der GEGENWIND berichtete darüber) durchführen, sondern auch eine sehr starke inhaltliche Arbeit vorzuweisen haben. Detaillierte Informationen werden bekanntgegeben und verwertet. Außerdem liegen die Umweltschützer immer wieder im Clinch mit der rot-grünen Landesregierung. Es geht um die Durchsetzung der Stillegung des AKW Unterweser, wie im Koalitionsvertrag angeschnitten. Darüber hinaus gibt es immer wieder Veranstaltungen mit Verantwortlichen beider Seiten. Politiker und Betreiber werden immer wieder mit der Nase in den Topf der Atomrisiken gestopft.

Letzten Monat hat der Arbeitskreis Wesermarsch Zahlen des letzten Jahres veröffentlicht, aus denen hervorgeht, daß allein in den ersten neun Monaten 1992 zehn besondere Vorkommnisse offiziell vom AKW Esenshamm gemeldet wurden.
35 abgebrannte Brennelemente wurden zur Wiederaufbereitung nach Sellafield/England und radioaktiver Abfall containerweise nach Schweden verschifft. 48 neue hochradioaktive Brennelemente wurden zum AKW angeliefert.
Im Januar dieses Jahres wurde wiederum zwischengelagerter Atommüll unter übermäßig großem Polizeischutz und mit einem nicht so geglückten Ablenkungsmanöver seitens der Polizei ins Atomlager Gorleben transportiert.
Radioaktivität bedroht uns heimlich unter dem Schutz des Staates und der Billigung der Bevölkerung.
Unterstützen Sie den Arbeitskreis Unterweser. Infos gibt es unter der Telefonnr. 04411 52333 oder 04731/ 31108. Konto: Arbeitskreis Wesermarsch, Kontonr. 060-101532, LzO Brake, BLZ 28050100.

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