Geheimnisverrat
Jun 221992
 

Lecksuche

Stadtverwaltung sucht Gegenwind-Informanten

(hk) Einige Veröffentlichungen des GEGENWIND müssen die Leute aus der Stadtverwaltung doch gehörig aus ihrer Ruhe gebracht haben. Um das Informationsleck ausfindig zu machen, hat sie jetzt die Kripo eingeschaltet.

„Zu Ihrer Vernehmung in Sachen Stadt Wilhelmshaven – Strafanzeigen wegen Verletzung von Dienstgeheimnissen; Veröffentlichungen im „Gegenwind“, bitte ich Sie, sich am … um … in Wilhelmshaven, Peterstraße 29 auf Zimmer 207 einzufinden.“
Eine solche Vorladung der Kripo Wilhelmshaven bekamen einige Ratsmitglieder der Grünen, der SPD und der CDU. In der Vernehmung ging es um zwei Artikel des GEGENWIND: Einmal der Verkauf des östlich des Rathauses gelegenen Grundstückes an Frau Svenja Hillebrand (GW 107) und zum zweiten um die finanziellen Transaktionen zwischen der Stadt und dem Columbus-Betreiber Jan Gronewold (GW 105).
Dieser Einschüchterungsversuch der Wilhelmshavener Stadtverwaltung wird nicht den erhofften Erfolg bringen: Solange einem Großteil der Politik der Verwaltung und der Ratsauschüsse ein kaiserlicher Mauschelmuff anhängt, wird es immer Menschen geben, die auf unterschiedlichsten Wegen die Öffentlichkeit informieren werden; solange die alte SPD-Forderung des „gläsernen Rathauses“ nichts weiter als ein zu den Akten gelegter Beschluß ist, wird auch der GEGENWIND immer wieder bestens mit Interna versorgt werden.
Die Strafanzeige der Stadtverwaltung wird nicht nur nicht die erhoffte „Maulkorbwirkung“ haben, sie wird im Endeffekt den Informationspool des GEGENWINDES vergrößern.

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