Besetzung der Stelle des/der stellv. Ärztlichen Leiters/Leiterin im Klinikum Wilhelmshaven
Der Geschäftsführer des Klinikums Wilhelmshaven ernennt seine Ehefrau zur stellvertretenden ärztlichen Leiterin. Alles okay???
Pressemitteilung vom 18. November 2018 * Einige Stimmen halten diesen Vorgang für das Natürlichste der Welt und haben ethisch nichts daran auszusetzen. Ja, man geht sogar soweit, in einer Entscheidung für eine andere Person eine Geschlechterdiskriminierung zu sehen.
Allerdings hat sich überall in der Welt der Wirtschaft, außer in Familienunternehmen, eine andere Sichtweise durchgesetzt. Es ist ein no-go, wenn Ehepartner in demselben Unternehmen Führungskräfte sind – ja, sogar Schlüsselpositionen einnehmen. Aus gutem Grund: Man möchte einer „natürlichen“, weil familiären, Machtkonzentration vorbeugen.
Im Falle der Stelle des/der stellvertretenden ärztlichen Leiters/Leiterin kommt noch etwas hinzu. Herr Keil hat die Aufgabe das Klinikum wirtschaftlich zu führen und nach außen zu vertreten. Der/die ärztliche/r Leiter/ Leiterin soll hingegen die medizinische Seite einbringen, die sich häufig konträr zur wirtschaftlichen Seite verhält. Hier sind Auseinandersetzungen und kritische Diskussionen unvermeidlich und auch gewünscht. Auch im Aufsichtsrat soll der ärztliche Leiter genau diese Sicht der Dinge einbringen und damit den Aufsichtsrat beraten. Dieser Anspruch wird bei sich so nahestehenden Personen, wie einem Ehepaar, wohl kaum gewahrt. Es geht nicht um eine vorhandene oder nicht vorhandene Kompetenz, sondern dass eine solche Konstellation eine kritische Auseinandersetzung, wie sie unbedingt in einem Aufsichtsrat stattfinden muss, unmöglich macht.
Die BASU – Freie Liste für Bildung/ Arbeit/Soziales/Umwelt – fordert daher die Leitung des Klinikums auf, die Ernennung der Ehefrau des Geschäftsführers des Klinikums Wilhelmshaven zur stellvertretenden ärztlichen Leiterin unverzüglich zurückzunehmen.