Strom aus Norwegen
Sep 012010
 

Wilhelmshaven außen vor
Deutschland soll Strom aus Wasserkraft von Norwegen beziehen und Norwegen Strom aus Deutschland, wenn dort oben das Wasser knapp wird. Dazu ist die Verlegung eines 600 km langen Seekabels von der Südspitze Norwegens bei Kristiansand durch das Skagerrak und die Nordsee nach Deutschland geplant – das sog. NorGer-Projekt. Bei dem Kupferstrang handelt es sich um ein 500 kV Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs-Kabel (HGÜ) mit einer Übertragungskapazität von 1.400 MW.
Ursprünglich war Wilhelmshaven als einer von zwei Anknüpfungspunkten aus mehreren Trassenvarianten übriggeblieben. Der zweite war Conneforde mit Anbindung via Butjadingen und Wesermarsch. Der Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen (LBU) schlug dazu alternativ vor, das HGÜ über Wilhelmshaven/Friesland nach Conneforde zu verlegen, wenn dadurch die für die beiden Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven geplante 380 kV-Drehstromleitung wegfallen könnte. (sh. Gegenwind Nr. 244 und 248)
Doch letztlich haben sich der Antragsteller (ein norwegisch-schweizerisches Konsortium) und das Nds. Innenministerium (Regierungsvertretung Oldenburg) für das jetzt anberaumte Raumordnungsverfahren auf eine Anknüpfung bei Moorriem (Gemeinde Elsfleth) verständigt. Das Kabel soll via Jade-/Wesermündung und Innenjade zum Anlandungspunkt Eckwarden (Gemeinde Butjadingen) und von dort durch den Landkreis Wesermarsch verlegt werden. Am noch neu zu errichtenden Netzknoten „380 kV-UW Moorriem“ soll der Gleichstrom in Drehstrom umgewandelt und in das Netz des Flächenkartellisten TenneT/E.ON Transpower eingespeist werden. (jm)

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