PVC-Lobby
Mrz 071994
 

Die PVC-Industrie

startete einen erneuten Versuch, ihr Produkt als umweltverträglich darzustellen. Die ICI konnte, die erhöhte Pressegeilheit der PolitikerInnen in Wahlkampfzeiten ausnutzend, alles was in Wilhelmshaven und Friesland von Wahlplakaten lächelt, auf ihrer außerordentlichen Betriebsversammlung begrüßen. Einzig die Grünen waren der Einladung zu dieser Lobbyisten-Veranstaltung nicht gefolgt. So war man dann unter sich. Die CDU stellte fest, daß sie schon immer für PVC gewesen ist, Landrat Theilen stellte in Aussicht, daß die SPD ohne den grünen Koalitionspartner vielmehr PVC in Niedersachsens Häuser verbauen würde. Es gab natürlich auch unterschwellige Kritik und die Forderung nach einem umweltverträglicheren Ersatzstoff für PVC (Gabriele Iwersen). Der FDP-Vertreter kritisierte gar das ständige Starren auf die Arbeitsplätze, ohne die Überlegung, was für ein Produkt da eigentlich hergestellt wird. Summa summarum setzte man sich für „einen vernünftigen Umgang mit dem Kunststoff PVC“ ein.
Zwei Tage nachdem die WZ so wohlwollend über die „außerordentliche“ Betriebsversammlung der ICI berichtete, war in der selben Zeitung zu lesen, daß die Bürger doch bitte keine mit PVC beschichteten Hölzer verbrennen sollten – die dadurch entstehenden Dioxine vergrößern die Krebshäufigkeit. Dumm gelaufen. (hk)

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