Lehrerbrief
Jun 011988
 

Verbesserung

Einen geharnischten Brief schrieben die Lehrer der Orientierungsstufe an den Schuldezernenten Dr. Norbert Boese. Wir veröffentlichen ihn auszugsweise.

Jetzt wissen wir endlich, was höheren Ortes unter „eindeutiger Verbesserung der Schullandschaft“ (WZ vom 4.5.88) verstanden wird! Oder sollte es nur Ihre ganz private Meinung sein, daß eine „Verbesserung der Schullandschaft“ u.a. bedeutet :

1. Raumknappheit im Schulzentr. Bremer Str.
Klartext: Es stehen im nächsten Schuljahr weniger Räume zur Verfügung als Klassen aufgenommen werden müssen. Wußten Sie das nicht vorher? Es wird also keine freien Fach- und Kursräume geben können. Dies bedeutet eine starke Einschränkung schülerzentrierten Fachunterrichts.

2. Veränderung der Schuleinzugsbereiche zur Stützung der OS/HS Heppens
Schüler der GS Allerstraße und der GS Siebethsburg müssen, trotz evt. räumlicher Nähe zur Schule Bremer Straße, zukünftig unverhältnismäßig weite Wege zur OS/HS Heppens in Kauf nehmen.

3. Einsparung „jährlich laufender Kosten von 250.000.- DM“
Diesen Einsparungen stehen erhebliche Kosten gegenüber. Oder gibt es eine“ Verbesserung“ zum Nulltarif? Die OS Heppens muß baulich und materiell gerüstet werden, da die Lehrer und Schüler in der Schellingstraße „keine schlechteren Bedingungen als vorher“ vorfinden sollen. Das ist lobenswert und selbstverständlich, aber ist das kostenlos? (Man spricht von mindestens 150.000,- DM.) Außerdem müssen bauliche Veränderungen im Schulzentrum Bremer Straße getroffen werden (s. Punkt 1) um dort die Raumnot zu beheben. Dabei fällt uns ein: Hat die Stadt nicht vor einiger Zeit in weiser Voraussicht zur späteren „Verbesserung der Schullandschaft“ Gebäude eben dieses Schulzentrums verkauft?

Das Kollegium der OS Rheinstra6e sähe einer eindeutigen Verbesserung der Schullandschaft“ mit Freuden entgegen!
Nur läßt sich eine solche nicht erkennen. Es sei denn, man bezeichnet ein als Kompromiß ausgehandeltes Verschieben von Schülern, Lehrern und Sachmaterial bei gleichzeitigem Vertrauen auf den Langmut der Eltern als eine „Verbesserung“.

Mit freundlichem Gruß

gez. Elbasi, Gerwers, Geldmacher, NiemannFuhlbohm, Nolte, Page, Raker, Rödel, Sadowski. Treuchel  – Lehrer/innen der OS Rheinstraße

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