Teure Kinder
Und noch einige Informationen kamen rüber auf der ALI-Versammlung vom 10. Juli.
Im Zeichen der Kampagne „Reiches Land – arme Kinder“ unternahm die ALI einen Versuch, herauszufinden, wie teuer der Schulbesuch in Wilhelmshaven und Friesland ist. Sie hatte zu diesem Zweck SchulleiterInnen für den 3. Juli eingeladen.
So kurz vor Ende eines Schuljahrs haben Lehrkräfte und RektorInnen jedoch wirklich andere Dinge zu tun, und so war dieses Treffen nicht besonders gut besucht. Da sind noch Recherchen zu leisten. Doch ein bisschen was konnte Ernst Taux schon berichten, da die Materiallisten von zwei Grundschulen aus dem Kreis Friesland schon ausgewertet werden konnten. 105 € kostet das Material, das die Kinder an der einen Schule brauchen, an der anderen Schule sind es gar 140 €, die eine Familie vor Beginn des Schuljahrs ausgeben muss, damit ihr Kind alles hat, was es braucht. Diese Zahlen beziehen sich nur auf das, was neben den Schulbüchern zu Beginn des Schuljahrs im Ranzen zu sein hat – der Ranzen selber und Utensilien, die im Lauf des Schuljahrs benötigt werden (Turnschuhe, Sportzeug, Kopierkosten usw.) verursachen noch einmal Kosten von 340 bzw. 309 €. Das sind mehr als zwei Monatseinkommen, die ein Grundschulkind in seinen Schulbesuch investieren muss.
Deshalb wiederholte Taux seinen Appell von der Juni-Versammlung: Alg II-BezieherInnen mit schulpflichtigen Kindern sollen diese Kosten beim Job-Center beantragen und gleichzeitig einen Antrag an die Stadt Wilhelmshaven richten, dass die Schulkosten als Werbungskosten vom Kindergeld abgezogen werden.
Bisher wurden diese Anträge vom Job-Center abgelehnt. Da sollten endlich Gerichtsurteile erwirkt werden. Und dazu muss man den bekannten Weg gehen: Antrag ans Job-Center, die Ablehnung kassieren, Widerspruch einlegen, die Ablehnung des Widerspruchs entgegennehmen und dann Klage beim Sozialgericht erheben. Die ALI hilft bei diesem Weg. (noa)
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