Ein Freund fehlt
Nov 192008
 

Am 28. Oktober ist Uwe Brams verstorben.

Mehr als 15 Jahre haben wir zusammen mit ihm Monat für Monat den Gegenwind gemacht. Uwe gehörte zu denen, die 1988, als das weitere Erscheinen des Gegenwindes gefährdet war, ohne langes Überlegen entschieden haben, künftig auf einen Teil der Freizeit zu verzichten, um den Gegenwind weiterhin pusten zu lassen.


Sein Themenspektrum war breit: Natürlich „Soziales“, denn in diesem Bereich war er auch beruflich tätig. Er gehörte zur antifaschistischen Szene Wilhelmshavens, war verbunden mit Kriegsgegnern und Kriegsdienstverweigerern, liebte Musik und interessierte sich für Sport, und so konnte er auch aus diesen und vielen anderen Bereichen berichten. Nur seinen Wunsch nach einer ständigen Sportseite konnten und wollten wir nicht realisieren, was er mit Fassung trug.
Die Diskussionen in der Redaktion über den richtigen Stil und noch mehr über die richtigen Forderungen zeigten uns den Menschen Uwe: kompetent, gradlinig und aufrichtig; gleichzeitig aber auch kompromisslos gegenüber falschen Ansichten und Nachlässigkeiten.
Uwe ließ sich nicht verbiegen. Wenn er zu einem im Gegenwind behandelten Thema eine ganz andere Meinung hatte als der Rest der Redaktion, dann schrieb er einen zweiten Beitrag zum betreffenden Thema – und Uwes Sachverstand machte es für uns selbstverständlich, dass auch seine Sicht veröffentlicht wurde.
Uwe hatte einen ganz besonderen Humor, den wir sehr vermissen, einen Humor, der sich in vielen Bereichen des Gegenwind verewigt hat, und auch heute hört man in den Redaktionssitzungen oftmals Sätze wie: „Das hätte von Uwe sein können.“

Uwe war nicht einfach unser Mit-Redakteur, sondern auch unser Freund. Wir haben mit ihm zusammen Geburtstage gefeiert, Umzüge organisiert, sind mit ihm auf Demos und Konzerte gefahren und haben gemeinsam mit ihm um Freunde getrauert.
Wir haben uns mit ihm auf seinen Sohn gefreut und waren mit ihm stolz auf ihn.
Wir haben uns um ihn gesorgt, als er aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten musste, weniger schrieb und schließlich die Arbeit in der Redaktion ganz aufgeben musste. Und jetzt, da er nicht mehr lebt, merken wir noch mehr, wie sehr er uns fehlt.
Auf dem gemeinsamen Weg, den wir mit ihm gehen durften, hat er tiefe Spuren hinterlassen. Uwe wird uns auch in Zukunft ein ständiger Begleiter sein.

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