Jade-Weser-Kanal
Jun 282000
 

Vorauseilender Gehorsam

Planung für einen Kanal zur Weser schon weit gediehen

Der Bürgerinitiative „Bürger gegen den Jade-Weser-Port“ wurde im März 2000 eine Studie mit dem Titel „Machbarkeitsstudie für einen Zugang des Hafens Wilhelmshaven zum transeuropäischen Wasserstraßennetz – Grobanalyse für eine Binnenwasserstraßenanbindung – Weser-Jade-Kanal“ zugeleitet. Diese Studie wurde von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest (WSD) in Aurich erstellt.

kanalDer Inhalt der Studie soll nach Weisung der WSD nicht in die Öffentlichkeit gelangen. Die Aufgabe dieser Studie wird folgendermaßen beschrieben: „Vor dem Hintergrund der vom Land Niedersachsen veranlaßten Bedarfsanalyse für einen Anschluß der Wilhelmshavener Hafenanlagen an das deutsche Binnenwasserstraßennetz (PlancoStudie, Jan.98) und der von der Wilhelmshavener Hafenwirtschaft mit Unterstützung des Landes Niedersachsen veranlaßten Erhebung über seewärtigen Containerumschlagsbedarf von Post-Panmax bis 8000 TEU für einen Jade-Port (IPB Oldbg, ISL HB) ist mittelfristig seitens der Initiatoren eine Nutzen/Kosten-Untersuchung zu erwarten, aufgrund derer ein Antrag auf Aufnahme in den Bundes-Verkehrs-Wege-Plan gestellt werden kann.“
Diese Studie untersucht fünf unterschiedliche Trassenführungen für eine Verbindung der Jade mit der Weser. Die nördlichste Trasse verläuft quer durch die Kaiser-Balje. Die zweite Trasse verläuft in Form einer parallel laufenden, vorgezogenen Deichlinie um Butjadingen herum. Die Trasse 3 verläuft quer durch Butjadingen von Eckwarden nach Nordenham. Die Trassen 4 und 5 verlaufen südlich von Eckwarden durch das Naturschutzgebiet (Nationalpark „Schwimmendes Moor“. Dabei verläuft die Trasse 4 durch das Abbehauser Siel und trifft südlich von Nordenham auf die Weser. Trasse 5 führt durch das Schweiburger Tief und trifft bei Kleinensiel auf die Weser. Für die Trassen 1 bis 3 sind jeweils unterschiedliche Varianten untersucht worden.
Für alle Trassen sind die Herstellungs- und Unterhaltungskosten ermittelt worden.

[SCM]actwin,0,0,0,0;GW 159.pdf - Adobe Acrobat Acrobat 03.03.2015 , 19:55:08Die Studie widerspricht sich bei der Aussage über den Auftraggeber. In der Aufgabenstellung gibt sich die WSD im Rahmen ihrer Aufgaben selber den Auftrag. Im Text wird deutlich, dass die „Wilhelmshavener Hafenwirtschaftsvereinigung“ zusammen mit der „Hafendienste Wilhelmshaven GmbH“ den Auftrag zu dieser Studie erteilt hat.
Die Bürgerinitiative hat sowohl in Informationsveranstaltungen der WHV als auch während des WZ-Forums zum Jade-Weser-Port das Thema „Jade-Weser-Kanal“ bei Planern und Politikern hinterfragt. Aus den Antworten ging eindeutig hervor, dass ein Kanal nicht geplant sei und für die Funktion des Jade-Weser-Ports nicht erforderlich sei. Die Landtagsabgeordneten Wilfrid Adam und Dr. Biester bestreiten gleichfalls ein Wissen um eine Kanal-Planung. Diese Aussagen erscheinen unverständlich, zumal beide MdL Mitglieder im Landtagsauschuss für Schifffahrt und Häfen sind. In diesem Ausschuss sollten sie mit der Grobplanung des „transeuropäischen Wasserstraßennetzes“ und der Feinplanung des „Weser-Jade-Kanals“ befasst sein. Auch die WHV, und hier speziell Herr Niemann, kann für sich nicht Unwissenheit reklamieren, da die WHV bzw. die „Hafendienste Wilhelmshaven GmbH“ als Auftraggeben und Informationsquelle genannt wird. Aus der Studie geht eindeutig hervor, dass diese Untersuchungen der Vorbereitung zur Aufnahme des Weser-Jade-Kanals in den Bundes-Verkehrswege-Plan dienen soll und in direktem Zusammenhang mit der Planung des Jade-Weser-Ports“ steht. (BI gegen den Jade-Weser-Port)

 

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