Veranstaltungshinweis
Anfang September findet in der evangelischen Heimvolkshochschule Rastede ein interessantes Wochenendseminar statt. „Ein bedingungsloses Grundeinkommen – naiv?“ lautet der Titel, und veranstaltet wird es vom kda (Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt) in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft ver.di und dem Arbeitskreis „Soziale Sicherung und Menschenwürde“.
„Ein Grundeinkommen ist ein allen Menschen individuell zustehendes und garantiertes, in existenzsichernder Höhe (Armut verhindernd, gesellschaftliche Teilnahme ermöglichend, ohne Bedürftigkeitsprüfung – Einkommens-/Vermögensprüfung -, ohne Arbeitszwang und -verpflichtung) bzw. Tätigkeitszwang und -verpflichtung vom Staat ausgezahltes Grund-Einkommen. Weitere Einkommen sind anrechnungsfrei möglich. Alle genannten Kriterien kennzeichnen das Grundeinkommen als ein bedingungsloses. Es gibt schlicht und ergreifend keine Bedingung für den Bezug des Grundeinkommens. Dadurch unterscheidet sich ein Grundeinkommen von einer Grund- oder Mindestsicherung. Ein Grundeinkommen ist kein sozialpolitisches Projekt, welches versucht, Marktdefekte zu reparieren.Es ist ein Projekt für mehr Freiheit, Demokratie und Menschenwürde. Es weist über die bestehende Gesellschaft hinaus.“ (www.archiv-grundeinkommen.de)
Wenn man mal überlegt, wie viel Geld eine erwerbslose Person die Gesellschaft kostet, wenn man dabei zum Hartz IV-Regelsatz plus Kosten der Unterkunft die immensen Lohnsummen der Job-Center und die Kosten der Gerichtsverfahren wegen Hartz IV addiert, ist man wahrscheinlich schon nahe bei 1200 oder 1300 Euro im Monat. Und wenn man dann noch einrechnet, dass Erwerbslose im Durchschnitt kränker sind als Menschen, die Arbeit und Brot haben, dann sind blitzschnell z.B. 1500 Euro monatlich zusammen, die man den Menschen genauso gut bedingungslos geben könnte.
Würde dann überhaupt noch jemand arbeiten wollen? Diese Frage stellen selbst in Gruppierungen, von denen man annehmen sollte, dass sie bedingungslos für ein bedingungsloses Grundeinkommen sein sollten, viele. Da kann jede/jeder ja mal nachdenken, ob sie/er Spaß daran hätte, ein ganzes Leben ohne Arbeit zuzubringen.
Das Seminar wird schätzungsweise Gelegenheit bieten, u.a. über diese Frage mit anderen zu sprechen. Zielgruppe sind BürgerInnen mit und ohne Erwerbseinkommen (also alle). Es beginnt am Freitag, 5.9., 15.30 Uhr und endet Samstag, 6.9., 16 Uhr. Anmeldungen an Willi.Luepkes@also-zentrum.de oder an kda, Tel. 0441-7701-472/471, auch kda@ev-kirche-oldenburg.de. (noa)
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