Gekämpft, gehofft, gekommen
Abschiebung trennt Mutter von Kindern und Vater. Diese Nachricht schockierte im Januar 2001 Menschen in Wilhelmshaven. Leider nicht alle. Aber die, die noch bei Trost sind, begannen die Öffentlichkeit zu suchen. Sie machten Veranstaltungen, Flugblätter, führten Gespräche mit der „Ausländerbehörde“ und PolitikerInnen, informierten landes- und bundesweit arbeitende Organisationen und riefen zu Spenden auf.
Und jetzt die gute Nachricht: Die Kinder sind zurück! Mohammed und Sheihan sind wieder bei ihrer Mutter in Wilhelmshaven. Nachdem die Abschiebekosten von 4.000 Euro über die Stadt Wilhelmshaven an die Bezirksregierung Weser-Ems gezahlt wurden und das Geld für den Rückflug beisammen war, landeten die Kinder am Sonntag, den 22. September 2002 in Hamburg.
Wir bedanken uns bei allen, die durch ihren Einsatz und ihre Solidarität etwas Menschlichkeit in diesem die Menschenrechte in aller Welt verteidigenden Rechtsstaat ermöglicht haben – ob durch Spenden, Arbeit oder Daumen drücken – egal.
Manal Ramadan, eine der erwachsenen Schwestern, durfte schon vor einigen Monaten in die BRD zu ihrem Ehemann nach Hamburg zurückkehren – allerdings erst, nachdem sie die Abschiebekosten hatte.
Ranija Bachir, die andere erwachsene Schwester, wird mit ihren beiden Kindern in einigen Wochen zu ihrem Ehemann nach Hannover ziehen können. Sie waren zwar schon in der BRD nach moslemischem Recht verheiratet, aber die Ausländerbehörde bestand auf einer „juristisch einwandfreien“ Heirat. Deshalb ist Herr Bachir, der inzwischen bleibeberechtigt ist, nach Syrien gereist, um dieser Forderung genüge zu tun. Auch Ranija Bachir muss vor der Rückkehr die Kosten ihre Abschiebung erstattet haben.
Samir Ramadan, der Vater der Familie, könnte ebenfalls in die Bundesrepublik zu seiner Ehefrau, seinen Kindern und Enkelkindern reisen, wenn das nötige Geld für die Abschiebekosten und den Rückflug beisammen wäre. Auch deshalb rufen wir weiter zum Spenden auf. Ein weiterer Grund fürs Spenden ist, dass Naval Khan, die Mutter der Familie, in Wilhelmshaven ohne Sozialhilfe auskommen muss. (bigaf)
Sorry, the comment form is closed at this time.