Abriss
Feb 062003
 

Mit Empörung

nahmen viele WilhelmshavenerInnen den Abriss des Kiosks an der Auffahrt zur Kaiser-Wilhelm-Brücke zur Kenntnis. Begründung der Stadtverwaltung: Es hätte sich kein Käufer gefunden. Der Wilhelmshavener Rechtsanwalt Bolko Seifert erstattete daraufhin eine „Anzeige wegen Verstoßes u.a. gegen Denkmalschutzbestimmungen.“

Herr Seifert nennt den Abriss des seiner Meinung nach zum Denkmalensemble ‚Kaiser-Wilhelm-Brücke’ zu zählenden Gebäudes „überfallartig“. In der Anzeige heißt es: „Bei dem rechtswidrig abgerissenen Gebäude handelt es sich ganz zweifellos um ein Baudenkmal oder einen Teil eines Baudenkmals, welches die Geschichte der Stadt und ihr Erscheinungsbild über fast ein Jahrhundert geprägt hat. Ob dieses Gebäude explizit in der Liste der Baudenkmäler aufgeführt ist, ist für die Beurteilung seiner Denkmalseigenschaft ohne Belang.
Weiter schreibt er: „Abgesehen von meiner Betroffenheit – als Anrainer – über diesen schweren Eingriff in das städtebaulich relevante und prägende Gebäude des ‚Kaiser-Wilhelm-Brücken-Gesamtensembles’ bin ich zwischenzeitlich derart oft wegen dieses unglaublichen Abrissvorgangs angesprochen worden, dass ich von dem vorgenannten Schritt der Anzeigeerstattung über mein eigenes Interesse als unmittelbar Betroffener hinaus Gebrauch zu machen mich verpflichtet fühle. Ich erkläre allerdings schon jetzt, dass mein Verfolgungsinteresse bei einem Wiederaufbau des kleinen Gebäudes nach den alten Originalplänen erledigt ist.“
Zum 125. Namenstag der Stadt Wilhelmshaven veröffentlichte ein Arbeitskreis Wilhelmshavener Stadtbild im Juni 1994 eine kleine Broschüre mit dem Titel „Was die Bomben verschonten … vernichtete die Nachkriegspolitik“, in der der Arbeitskreis ein gutes Dutzend solcher Fälle geißelte. Es wird wohl Zeit für eine Neuauflage! (hk)

Sorry, the comment form is closed at this time.

go Top