Schulschiff Deutschland
Jun 101991
 

Der geschenkte Gaul

Immer noch in der Diskussion: Was wird aus dem Schulschiff Deutschland?

(hk) Immer noch nicht vom Tisch ist, daß die Deutschland als Museum, Hotelschiff oder ähnliches im Binnenhafen neben dem Feuerschiff und der Kapitän Meyer Besucherströme anlocken soll. Der Wunsch, in Wilhelmshaven ein Kriegsschiff zur Schau zu stellen, ist sicher berechtigt: Verbindet Wilhelmshaven historisch doch sehr viel mit solcherlei Kriegsgerät.

Klar ist, daß die Stadt Wilhelmshaven es sich finanziell nicht leisten kann,  dieses Schiff in eigener Regie im Hafen rumdümpeln zu lassen.
Aber der Herr Hillebrandt, Vater des Kniphausener Burgfräuleins Svenja, hat noch immer Interesse an dem Objekt. Nur wird er die Deutschland nicht vom Bund geschenkt bekommen – das Geschenk geht an die Stadt Wilhelmshaven. Nun könnte Herr Hillebrandt das Schiff ja von der Stadt pachten – das möchte er aber nicht: nur wenn er es sein eigen nennen kann (und auch ordentlich Geld dafür bezahlen muß), ist er in der Lage, steuerliche Vorteile daraus zu ziehen. Aber kann die Stadt ein Geschenk verkaufen? Das gehört sich irgendwie nicht.
Nachdem der GEGENWIND mehrfach auf die Asbestverseuchung des Schiffes aufmerksam gemacht hat, die Stadtverwaltung dieses Problem (als es darum ging, den Pott geschenkt zu bekommen) als „nicht existent“ bezeichnete, fordert Hillebrandt inzwischen daß das Asbestproblem vor einer Nutzung seinerseits gelöst sein muß. Das allerdings erfordert einen zweistelligen Millionenbetrag (mit einer 30 vor den letzten 6 Nullen). Und die Bundeswehr wird die Asbestentsorgung mit Sicherheit nicht vornehmen: Waren doch diese Kosten mitentscheidend für die Außerdienststellung des Schiffes.

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