Nachhaltiger Druck
Der Stadtelternrat will auch in seiner neuen Amtsperiode aktiv für die Interessen der SchülerInnen eintreten
(noa) „Etwas mehr Zeit für den Unterricht“, freute sich die „WZ“ am 10. Oktober. 26 LehrerInnen wurden zum Schuljahrsbeginn in Wilhelmshaven neu eingestellt, wodurch sich die Unterrichtsversorgung von 97,4 im Februar auf 98,3 % gesteigert hat.
Das ist natürlich erfreulich, aber immer noch sehr, sehr weit entfernt von dem, was nötig wäre. Es geht nicht um die bis zu einer 100-%-igen Lehrerstundenversorgung fehlenden 1,7 %, sondern um die Frage, was eine Versorgung von 100 % wäre. Die wird errechnet, indem die vorgesehenen Stundentafeln, die SchülerInnenzahl einer Schule und die Anzahl der zur Verfügung stehenden LehrerInnenstunden in Beziehung zueinander gesetzt werden, sagt aber nichts darüber aus, ob der Unterricht in einer ganz bestimmten Schule für die dort betreuten Kinder oder Jugendlichen ausreichend und angemessen ist. Noch viel weniger sagt diese Zahl etwas darüber aus, wie die Schulen baulich und mit Unterrichtsmaterial ausgestattet sind.
Da ist ein reger Stadtelternrat wichtig. Im Oktober hat sich der neue Stadtelternrat konstituiert. Bernd Rahlf ist erneut zum Vorsitzenden gewählt worden, wenn er auch mittlerweile nicht mehr von einer Grundschulelternschaft delegiert ist, sondern in die Orientierungsstufe aufgestiegen ist. Weiter stehen dem 23köpfigen Gremium Barbara Wippich, Norbert Schneider, Kai Esker und Astrid Zaage vor.
Sie nennen als einen Schwerpunkt ihrer Arbeit in den kommenden zwei Jahren die finanzielle Ausstattung der Wilhelmshavener Schulen, da nach ihrer Einschätzung in der Zukunft schwierige Zeiten auf die kommunale Schulpolitik zukommen werden. „Ohne eine kurz- und mittelfristige Absicherung mit städtischen Haushaltsmitteln können zukünftige Aufgaben wie die Schulraumerweiterung der Grundschule Hafenstraße und des Schulzentrums Nogatstraße für die Beschulung behinderter Kinder, die Veränderung der Schullandschaft durch die Schulreform und des Schulentwicklungsplanes, die Verbesserung der Ausstattung der Schulen mit modernem Unterrichtsmaterial und die Verbesserung der Schulreinigung nicht zufriedenstellend angegangen werden. Hier ist ein nachhaltiger Druck auf die Entscheidungsträger von Politik und Verwaltung notwendig!“, teilt der StER in einer Presseerklärung mit.
Wie schon in der Vergangenheit schaut der Stadtelternrat aber auch über den kommunalen Tellerrand. Es wird auch künftig öffentliche Veranstaltungen zu schulpolitischen Themen geben, zu denen u.a. LandespolitikerInnen eingeladen werden.
Die Auftaktveranstaltung wird am 3. Dezember stattfinden. Es wird eine Informationsveranstaltung zum Thema „Ganztagsschulangebote aller Schulformen“ sein, bei der ein Sprecher der Bezirksregierung referieren und Fragen beantworten wird.
Gegenwärtig gibt es in Niedersachsen 130 Ganztagsschulen. Eine davon ist die Ganztagsgrundschule Rüstersiel, die 1972 als Volksschule mit den Klassen 1 – 9 gegründet wurde und seit dem Schuljahr 1991/92 ein Ganztagsangebot für Grundschulkinder macht.
In Ganztagsschulen, so auch in der Grundschule Rüstersiel, bekommen die SchülerInnen von Montag bis Donnerstag nach dem Vormittagsunterricht ein Mittagessen und am Nachmittag noch einmal Unterricht und/oder das Angebot der Teilnahme an Arbeitsgemeinschaften. Für voll berufstätige Eltern(teile) ist die Ganztagsschule eine große Erleichterung, wissen sie doch, dass ihre Kinder bestimmt beaufsichtigt und betreut werden.
Niedersachsen will im Rahmen der „Bildungsoffensive“ – als Reaktion auf das schlechte Abschneiden gerade niedersächsischer SchülerInnen in der PISA-Studie – weitere Ganztagsschulen schaffen, und mit Sicherheit wäre eine Erweiterung dieses Angebots auf weitere Schulformen in Wilhelmshaven gut.
Veranstaltung des Stadtelternrates:
Ganztagsschulangebote aller Schulformen
mit Herrn Temming (Bezirksregierung Weser/Ems)
am 3. Dezember 2002 um 19.00 Uhr
in der Aula des Gymnasiums am Mühlenweg
(Mühlenweg 65)
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