Leserbriefe
Okt 302002
 

Leserbriefe:

Stellungnahme zum Leserbrief in der GEGENWIND-Ausgabe 183, Oktober 2002, des Herrn Günter Voss, Papingastraße 8, 26386 Wilhelmshaven
Ist schon seltsam, was der Herr Günter Voss in seinem neuen Leserbrief erneut so von sich gibt. Dabei hatte ich angenommen, die Angelegenheit sei nach meinem Leserbrief in der Septemberausgabe des GEGENWINDs erledigt gewesen.

Somit muss ich leider nochmals auf das Thema zurückkommen:
Ich verstehe Herrn Voss wirklich nicht. Er hat in seinem „WZ“-Leserbrief vom 16.07.2002 doch nachdrücklich die Meinung von Arbeitslosen in Sachen JadeWeserPort hören wollen. Jetzt beschwert er sich per GEGENWIND-Leserbrief (Oktoberausgabe) öffentlich über meinen Antwortleserbrief, der in der Septemberausgabe des GEGENWIND abgedruckt wurde. Wollte Herr Voss in Wirklichkeit gar keine Antwort von Arbeitslosen zum Thema JadeWeserPort haben? Die Art und Weise, wie unqualifiziert Herr Voss mit gegenteiligen Meinungen umgeht, lässt darauf schließen.
Ich hatte Herrn Voss, nachdem die September-GEGENWIND-Ausgabe mit meinem Antwort-Leserbrief frisch rausgekommen war, ein Exemplar zugeschickt und bin damit seinem Wunsch, Meinungen von Arbeitslosen zu erfahren, sofort nachgekommen. In einem Begleitbrief vom 30.08.2002 hatte ich Herrn Voss freundlich geraten, er möge sich bitte auch den ausführlichen Artikel, den Jochen Martin bezüglich des JadeWeserPort („Millionen für Illusionen“) geschrieben hatte, unbedingt durchlesen.
Zusätzlich gab ich gab Herrn Voss den Hinweis, er möge doch mal bei der „WZ“-Redaktion nachfragen, ob noch mehrere Leserbriefe von Arbeitslosen dort vorlägen, die nicht veröffentlicht sein könnten, denn es gäbe doch sicherlich noch viele Arbeitslose mehr, die eine differenzierte Meinung zur JadeWeserPort-Meinung des Herrn Voss hätten. Wieso verschweigt Herr Voss diese Sachverhalte?
Hätte Herr Voss mir nicht zum Beispiel das Ergebnis seiner vielleicht erfolgreichen Rückfrage bei der „WZ“-Redaktion kurz mitteilen können? Mich hätte das ja auch interessiert, was andere von Herrn Voss gewünschte Lesermeinungen betrifft, sofern es sie gibt. Wäre das für Herrn Voss nicht der zunächst richtige Weg gewesen, statt nunmehr im GEGENWIND einen weiteren Leserbrief loszulassen und sich öffentlich über mangelnde Antworten zu beschweren? Gleichzeitig wirft Herr Voss den JadeWeserPort-Gegnern vor, niemand würde seine Fragen beantworten … wie passt das alles zusammen?
Auch unterstellt Herr Voss, ich hätte ihm geraten, sich bei den JWP-Gegnern zu informieren – dabei habe ich ihm lediglich anheim gestellt, er möge auch andere Informationsquellen nutzen, um sich umfassend zu informieren. Und wenn Herr Voss jetzt plötzlich behauptet, er sei sich sicher, die Arbeitslosen, für die oder deretwegen ich mich als Vormund*(?) eingeschaltet hätte, wüssten, was gemeint ist, fragt man sich doch zwangsläufig, warum Herr Voss dann zuvor öffentlich um die Meinung von Arbeitslosen zum JadeWeserPort nachsuchte … (* wie kommt Herr Voss eigentlich auf einen solchen Unsinn ???)
Mag ja sein, dass Herr Voss den GEGENWIND und meinen Brief gelesen hat. Angesichts seines jetzigen GEGENWIND-Leserbriefes habe ich aber meine Zweifel, ob er das alles auch inhaltlich versteht, was er so hört und liest … es hätte wahrscheinlich auch gar keinen Sinn, Herrn Voss mal vorzurechnen (und eine solche Berechnung hat Herr Voss, so wie es scheint, auch noch nicht vorgenommen), in welchem Verhältnis die von ihm genannte Zahl von 200 Arbeitsplätzen zu den Investitionskosten des JadeWeserPorts stünden: Ca. 1,5 Milliarden DM für 200 Arbeitsplätze ergeben einen Aufwand von 7,5 Millionen DM für einen Arbeitsplatz.
In welchem Verhältnis dazu müssten wiederum die Kapitalerträge eines betriebsbereiten JadeWeserPorts stehen und wo verbleiben dann diese Kapitalerträge- bzw. –gewinne, und welchen Nutzen haben die Stadt Wilhelmshaven und die Wilhelmshavener Bevölkerung davon? Insoweit beziehe ich mich auf meinen bereits abgedruckten GEGENWIND-Leserbrief (August 2002) – sicherlich könnte zum Beispiel Jochen Martin dem Herrn Voss bessere und dezidierte Auskünfte geben, falls es überhaupt was nutzt bei Herrn Voss.
Natürlich erhält Herr Voss, denn ich möchte ihn ja wirklich gern über meine Ansichten zum Thema JadeWeserPort weiter auf dem Laufenden halten, auch von diesem Leserbrief vorab eine Abschrift. Vielleicht wird er ja doch noch nachdenklich, man sollte die Hoffnung ja niemals aufgeben – das gebietet die Fairness und der Anstand. Deshalb ist mir für Herrn Voss auch dieses Porto wirklich nicht zu schade.
Hinsichtlich der öffentlichen Klage des Herrn Voss, keiner der JadeWeserPort-Gegner würde seine Fragen beantworten, halte ich es auch für sinnvoll, eine Abschrift dieses Schreibens nebst meinem an Herrn Voss überreichten Begleitbrief vom 30.08.2002 der Bürgerinitiative gegen den JadeWeserPort zur Kenntnisnahme zu überreichen. Mal sehen, wie dieser Vorgang dort bewertet wird.

Hans-Günter Osterkamp, Peterstraße 79, 26382 Wilhelmshaven


Zum Leserbrief von Günter Voss im Gegenwind 183
Sehr geehrter Herr Voss,
Ihre Hasstiraden gegen die JadeWeserPort-Gegner machen mich sehr ärgerlich.
Mein Mann und ich sind als junge Menschen nach Baden-Württemberg gegangen, weil es noch nie ein Überangebot an Arbeitsplätzen in Wilhelmshaven gab. Dort haben wir 30 Jahre gelebt, gearbeitet und Geld verdient.
1998 sind wir nach Wilhelmshaven zurückgekehrt und haben unser verdientes Geld in eine Doppelhaushälfte investiert. Wir wollten zurück ans Meer. Man hat uns viel Geld für das Grundstück und das Haus abverlangt.
1999 kam dann der Hammer: kein Meer, aber „wir bauen euch einen schönen Containerhafen vor die Tür“.
Ich verstehe nicht, warum Sie Menschen, die schwer und viel gearbeitet haben, verachten. Ich würde mich ja auch freuen, wenn in unserer Stadt Arbeitsplätze entstehen würden. In den vergangenem Jahrzehnten mussten die Menschen hier jedoch mehrfach hören, dass Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen und hohe Einnahmen an Gewerbesteuer fließen würden – z. B. auch beim PVC-Werk im Voslapper Groden. Unsummen an Steuergeldern wurden dort investiert. Wozu? Heute sind dort nur etwa 300 Arbeitsplätze, viele Fachkräfte wurden von außerhalb geholt, und die Gewerbesteuer fließt an den Hauptsitz der Firma, außerhalb Wilhelmshavens. Neben der sinnlosen Verschwendung von Steuergeldern wurden im Stadtnorden Natur und Umwelt zerstört, die neben den Bürgern auch der Tourismusbranche zu Gute gekommen wären.
Wenn Gertis Strandhaus zur Kantine für die Bauarbeiter des Containerhafens umfunktioniert wird, wollen Sie sich dann als Kellner bewerben? Oder meinen Sie, Sie bekommen eine der wenigen Stellen als Kranführer im Schichtdienst oder in der komplizierten elektronischen Steuerung der Umschlagsanlagen?
Sie sagen, dass Sie sich seit Jahren bei den JadeWeserPort-Gegnern informieren. Ich kenne Sie persönlich, habe Sie aber noch nie auf einer öffentlichen Veranstaltung der Bürgerinitiative gesehen. Also bleiben Sie bitte bei der Wahrheit. Ich lade Sie herzlich ein, an unseren Informationsveranstaltungen teilzunehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Ingeborg Hadeler , Kajedeich 9a , 26386 Wilhelmshaven

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