Biosphärenreservat
Jan 212019
 

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GRÜNE Kreisverbände für „Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer“

Die Kreisverbände Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN sprechen sich klar für die von der ‚Nationalpark- und Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer‘ angeregte Diskussion über eine Erweiterung der „Entwicklungszone“ entlang des Nationalparks Wattenmeer aus.

Ziel der Einrichtung dieser Entwicklungszone ist es, gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren des Gemeinwesens eine nachhaltige, zukunftsfähige und Lebensraum schonende Gestaltung der Region zu entwickeln. Dabei gilt der Grundsatz: „Keine Vorschriften. Alles kann, nichts muss!“

Sigrid Busch, GRÜNE Stadträtin aus Varel: „Es geht nicht um klassischen Naturschutz, sondern um nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht. Wie können wir biologische Vielfalt in unserem direktem Lebensumfeld integrieren.“

So geht es beispielsweise um Themen wie die Förderung eines nachhaltigen Tourismus (Zugvogeltage, Watten-Agenda, Schweinswaltage), die Förderung regionaler Produkte („Wattenmeer-Produkte“) oder dem demografischen Wandel durch verbessertes Image und Lebensqualität entgegenzuwirken. Auch sehr wichtig sind Initiativen zur Perspektiv-Entwicklung für Landwirtschaftsbetriebe (Beispiel: Wurster Nordseeküste, Hof „Eide Icken“).

Das Biosphärenreservat ist eine gute Chance für viele kleinere und mittlere Landwirtschaftsbetriebe, die sich für eine nachhaltige Landwirtschaft einsetzen. Und sie verfolgen dieses Ziel nicht alleine, wie es tausende Menschen, Bauern, Umweltverbände, Parteien und Bürger*innen am Wochenende in Berlin auf der ‚Wir haben es satt’-Demo deutlich gemacht haben. Im Diskussionsprozess könnten wir hier vor Ort konkrete Lösungsansätze für unsere Region erarbeiten, um diese Landwirte zu fördern. GRÜNE stehen für enkeltaugliche Landwirtschaft anstelle von Agrarindustrien.

Während sich der Rat der Stadt Wilhelmshaven mit großer Mehrheit für die Aufnahme von Gesprächen mit der Nationalparkverwaltung ausgesprochen hat, gibt es in Bockhorn (Kreis Friesland) und anderen Gemeinden noch große Widerstände zu überwinden. Hier macht sich gerade ein Bündnis aus Kreislandvolkverband, Wilhelmshavener Hafenwirtschafts-Vereinigung (WHV) und Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband Jade (AWV) als Gegner der Erweiterung des Biosphärenreservates stark.

Ulf Berner (Kreisverbandssprecher, GRÜNE Wilhelmshaven): „An konkret fassbaren Argumenten gegen eine „Entwicklungszone“ mangelt es den Verweigerern von Gesprächen, wie der Hafenwirtschafts-Vereinigung – WHV, leider in weiten Teilen. Mit blanker Polemisierung, wie die Diskreditierung der befürwortenden Organisationen als ‚Umweltregime‘ kommt man nicht in eine faire und offene Diskussion. Uns GRÜNEN ist an einem offenen Diskurs mit allen Beteiligten gelegen. Und um es ganz deutlich zu sagen: Es geht um Gespräche. Was letztendlich umgesetzt wird , hängt davon ab, worauf sich alle an dem Gespräch beteiligten einigen können.“

Franziska Zielke (Vorstandsmitglied GRÜNE Kreisverband Friesland): „Erst letzten Freitag haben Kinder und Jugendliche in Niedersachsen die Schule geschwänzt und für Klimaschutz und die Einhaltung der Klimaschutzabkommen und -ziele demonstriert. Wir vermeintlich Erwachsenen sind aber nicht mal dazu bereit wenigstens darüber zu reden was wir als Region oder Gemeinde besser machen können um nachfolgenden Generationen eine bestmögliche Küstenregion zu hinterlassen. Das macht mich bestürzt.“

Längst machen uns Kommunen in der Region vor, welche positiven Wege man als Partnergemeinde und Entwicklungszone beschreiten kann. Sande mit seinem Salzwiesen- und Klimapfad, Varel mit ‚Future Fisch von Diedel Klöver‘ oder dem Nationalparkhaus in Dangast, sind nur einige Beispiele. Auch die Inseln Spiekeroog, Langeoog und Juist, sowie die Gemeinde Dornum sind dabei.

Die GRÜNEN Kreisverbände fordern die Verbände und Organisationen, die sich gerade so vehement in Opposition begeben auf, sich statt dessen an der Entwicklung und den dazu notwendigen Gesprächen und Verabredungen konstruktiv zu beteiligen.

Arendt Hindriksen (Vorstandssprecher GRÜNE Kreisverband Wittmund): „Nein zu sagen, ohne vorher Gespräche zu führen, ist in jedem Fall die falsche Entscheidung. Wir Grüne sind offen für Gespräche und möchten zusammen mit den Bürgern, Verbänden und Institutionen diesen Prozess und eine mögliche Entwicklungszone gestalten.“

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