Kottek macht Sinn!
Unser Noch-OB Eberhard Menzel hat klargestellt, dass die Entwicklung des vom Rat beschlossenen Gewerbe- und Industriegebiets im Bebauungsplan Nr. 174 (Antonslust) unverändert weiter verfolgt werde. Damit hat er den Stadtbaurat Kottek, der zuvor erklärt hatte, ein geplantes Gewerbegebiet werde dort nicht mehr benötigt, in die Schranken verwiesen (Pressemitteilung der Stadt Wilhelmshaven, 18.08.11). Nun ist es natürlich ärgerlich für einen Oberbürgermeister, wenn solche Aussagen ohne Abstimmung in die Öffentlichkeit getragen werden. Doch die Aussage von Herrn Kottek macht trotzdem Sinn: Denn die JadeWeserPort Logistics Zone GmbH & Co KG hat die Suche nach einem Truck-Vorstopp zur Entlastung des JWP aufgegeben; und ohne kann man das Gewerbegebiet mangels Nachfrage getrost begraben.
Schon zuvor war die JWP Logistics auf der Suche nach einem Truckstopp außerhalb des JWP-Hafengrodens gescheitert: „Lärmschutz setzt geplantem ‚Truck Stopp’ enge Grenzen“ titelte die WZ am 10.09.2008. Offenbar wurde das Vorhaben, zwischen dem Niedersachsendamm und der Posener Straße (gegenüber der JadeWeserPort Info-Box) wegen der in der schalltechnischen Untersuchung errechneten erheblichen Überschreitungen der Lärmgrenzwerte in Rüstersiel-Nord und Voslapp-Süd still beerdigt. Mit dazu Beitrag geleistet haben dürften Sicherheitsbedenken wegen der in der Nähe vorbeiführenden Chlorgas- und Wasserstoffleitung. Weiter schrieb die WZ: „Als Alternative war der in Bau befindliche JadeWeserPark in Roffhausen ins Auge gefasst worden.“ Auch da hat man aber nichts mehr von gehört. Doch am 27.01.11 ist die Verwaltung vom Rat der Stadt damit beauftragt worden, einen Bebauungsplan für ein Industrie- und Gewerbegebiet an der A29 bei Antonslust zu erarbeiten. In der Begründung heißt es u.a. sibyllinisch: „Das Plangebiet liegt direkt an der BAB-Ausfahrt Fedderwarden, aber auch in geringer Entfernung zum JadeWeserPort (ca. 7,5 km) und ist somit in kürzester Fahrzeit zu erreichen. Somit also insbesondere für die Logistikbranche prädestiniert. Darüber hinaus können mit einem derartigen Gewerbe- und Industriegebiet die verkehrsintensiven Nutzer so gesteuert werden, dass andere Bereiche der Stadt nicht mit diesen Nutzerarten belastet werden.“ Da kann sich natürlich jeder aussuchen, was darunter zu verstehen ist. Aber wenn man das weit gefasste Wort ‚Logistikbranche’ auf ‚Fuhrunternehmen’ herunterbricht und weiß, dass noch immer ein Truck-Vorstopp gesucht wird, dann sieht man schon etwas klarer. Doch das ist Schnee von gestern, denn die JWP Logistics hat sich inzwischen für ein ‚Truck Service Center’ mit Parkgelegenheit für 277 Trucks sowie angegliedertem Tankstellen- und Reparaturbetrieb im Güterverkehrszentrum auf dem JWP-Hafengroden entschieden. Und wie gesagt: Ohne einen Truck-Vorstopp macht – mal abgesehen von dem vorgesehenen Bau eines Umspannwerks – ein Gewerbegebiet bei Antonslust keinen Sinn mehr. Und Herr Kottek hat dem mit seiner Aussage nur etwas voreilig im Alleingang Rechnung getragen. (jm)
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