Kinderarmut
Feb 282007
 

Veranstaltungsreihe im März

Einen ganzen Monat lang widmet sich die Wilhelmshavener KünstlerInnenvereinigung „Sezession Nordwest“ zusammen mit vielen UnterstützerInnen dem Thema Kinderarmut. Initiatorin ist Christa Marxfeld-Paluszak. Motiviert wurde sie durch einen Vortrag des Kriminologen Prof. Dr. Christian Pfeiffer in der IGS sowie einen Vortrag von Dr. Antje Richter (Landesvereinigung für Gesundheit Niedersachsen e. V.) im Pumpwerk mit anschließender Podiumsdiskussion (s. Artikel „Wieso, weshalb, warum“, GEGENWIND Nr. 221, Oktober 2006).

Die Künstlerin konnte Christina Heide von der VHS für ein Gemeinschaftsprojekt gewinnen, übernahm die Organisation und sprach verschiedene Institutionen und Privatpersonen an, die alle spontan ihr O.K. gaben. Karin Evers-Meyer, Bundestagsabgeordnete und Bundesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, übernahm die Schirmherrschaft.
Wichtig war es Christa Marxfeld-Paluszak, die Kinder selbst zu beteiligen, auch um innerhalb des Problemfeldes Kinderarmut Kreativität und Lebensfreude zu wecken. „Mein Ziel ist, mit diesem Projekt Menschen zu sensibilisieren, die bisher gar nicht oder nur oberflächlich mit dem Thema zu konfrontiert waren.“
Und selbst wenn, wird ihre Konzentration schnell auf die nächste Hiobsbotschaft gezogen. Vorträge und Diskussionen allein haben bislang noch keine nachhaltige Wirkung in der Gesellschaft hinterlassen. Insofern scheint der Ansatz dieses Projektes hoffnungsvoll und vielversprechend: Die Mischung aus Sachinformationen und künstlerischer Auseinandersetzung in verschiedenster Form, vor allem aus Sicht der Betroffenen, der Kinder selbst, bis hin zum (gewagten) Experiment, sich als Erwachsene künstlerisch in die kindliche Seele zu versetzen – und das Ganze eben nicht punktuell, sondern über mehrere Wochen. Wir wünschen den VeranstalterInnen viel Erfolg, eine rege und interessierte Teilnahme und eine intensive Begleitung durch die Medien. (iz)

Programm 2.-25. März 2007

Freitag, 2.März, 19 Uhr, VHS:
Eröffnung des Gemeinschaftsprojektes und der Ausstellungen in der VHS und der Sezession Nordwest
Begrüßung: Christina Heide / Christa Marxfeld-Paluszak
Vortrag: Armut von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – eine Herausforderung für die Gesellschaft (Dr. Sabine Toppe, Universität Marburg)
Einführung in die Ausstellungen: Winfried Baar
Anschließend Empfang in der Sezession Nordwest (Sibylle Hellmann, Landesbühne)
Mittwoch, 7. März, 17 Uhr, VHS
Kinderchor (Markus Nitt, Kantor) –Dr. Ursula Augener: „Kinderarmut, arme Kinder“ – Brigitte Tabbach: „In schlechter Verfassung“, Kinderrechte in Deutschland – Das Mütterzentrum stellt sich vor
Dienstag, 13. März, 17.30 Uhr, Sezession Nordwest
Lesung Frank Fuhrmann / Jugendclub des Jungen Theaters
Donnerstag, 15.März, 17 Uhr, VHS
Familienbildungsstätte: „lautstark“, Kinder lesen über Kinderarmut – Horst Heitmann: „Ideal gewichtet?“ Sport und Betreuung für alle Kids – Frank Fuhrmann: Straßenkinder in Deutschland
Freitag, 16. März, 17 Uhr, VHS
Beate Greulich: „Gesundheitsfördernde KiTa“ – Soroptimist International: Versteigerung mit Andreas Kôut (Erlös für den Arbeitskreis Kinderarmut) – IGS-Orchester der 6. Jahrgangsstufe, Leitung Karin Windhorst/Bert Bergner
Mittwoch, 21. März, 18 Uhr, Sezession Nordwest
Lesung Gerhard Erfurt
Freitag, 23. März, 18 Uhr, VHS
Chor der Schule Nogatstraße – Christine Will: „Impulse“ – Podiumsdiskussion als Resumée des gesamten Projektes, Leitung: Christine Will, Podium: Inse Böhlke-Itzen, Dr. Astrid Gäde, Edeltraut Schmidt, Gisela Reimann, Dorothea Langer, Carsten Feist (alle Arbeitskreis Kinderarmut)

Durchgehende Ausstellungen in der VHS

Familienbildungsstätte: „Kinder malen den Alltag“ – Hafenschule: „Kreativprojekt“ – Schule Voslapp: „Kinderarmut“ – Kinderschutzbund: „Wunschzettel“ – Christus-Kindergarten: „Collage“
2.-25. März: Ausstellung Sezession Nordwest, Christa Marxfeld-Paluszak
Der Raum ist in kaltes Licht getaucht. Rot, die Farbe der Gefahr, der Warnsignale, der Aggressionen und Gefühlsausbrüche. Die Wahrnehmung der Farbe Rot erhöht den menschlichen Stoffwechsel deutlich. Rot ist aber auch die Farbe der Liebe und die Lieblingsfarbe der Kinder. Grün steht für Wachstum, Leben und Hoffnung. – Kinderarmut hat viele Gesichter. Die Bilder, lediglich mit Nadeln befestigt, sind bewusst einfach und kindlich dargestellt und sollen das Umfeld der Kinderarmut suggerieren mit Themen wie Ausgrenzung, Anonymität, psychische oder familiäre Gewalt, Einsamkeit, Lernverweigerung, das Kreuz als Symbol für Lebenskraft. Auch Lebensfreude und Lebenslust werden – bewusst kindlich – aufgezeigt. Symbole, Textfragmente und Zeitungsauszüge informieren über die Problematik der Kinderarmut. (geöffnet Mi & Do 16-19 Uhr)
Veranstaltungsorte: Volkshochschule Wilhelmshaven, Virchowstr. 29 / Sezession Nordwest, Virchowstr. 37. Kontakt: Tel. & Fax 04421-367873, marxfeld-paluszak@t-online.de

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