DFTG hat’s wieder eilig!
Meldungen zufolge haben sich Vertreter der Deutschen Flüssiggas Terminal Gesellschaft (DFTG) am 06. Februar mit der Gewerbeaufsicht in Oldenburg zusammengesetzt, um über nochmalige Änderungen des genehmigten Flüssiggas-Terminals im Voslapper Groden zu beraten.
Ein hinsichtlich des Katastrophenschutzes gravierender Änderungswunsch der DFTG dürfte die Verdoppelung des Fassungsvermögens der Flüssigerdgastanks von 80.000 auf 160.000 m³ sein. Statt dreier 80.000er sollen es jetzt zwei 160.000er werden.
Zur Verhandlung stand wohl auch die Lagerung des verdampften Erdgases in Salzkavernen bei Etzel, die dann durch eine Pipeline mit dem Terminal verbunden werden müssten.
Außerdem steht noch nicht fest, ob das vorgesehene Heizkraftwerk zur Erzeugung von Wärme zur Verdampfung des Flüssiggases in seiner genehmigten Ausführung noch aktuell ist:
Es wird nämlich seit längerem „… eine mögliche gemeinsame Nutzung mit den angrenzenden INEOS-Anlagen (…) geprüft.“ (Quelle: DIW-Gutachten). Doch die INEOS hat ihre Ausbaupläne bekanntlich vertagt.
Aus Umweltschutzsicht wäre ein Austausch des erwärmten Wassers aus dem E.ON-Kraftwerk mit dem abgekühlten Wasser von der DFTG optimal. Für das Kraftwerk wäre es eine Lösung des Kühlwasserproblems in Folge des JadeWeserPort. Die DFTG erspart sich dadurch ein Wärmekraftwerk, das lediglich im Winter angefahren werden müsste, weil dann das Wasser aus der Jade zu kalt für die Erwärmung des Flüssiggases ist.
Obwohl die DFTG die Bauentscheidungen erst im kommenden Herbst treffen will, müsse man möglichst noch dieses Jahr mit dem Bau beginnen, um 2010 den Betrieb aufnehmen zu können, heißt es.
Man hat es nach 28 Jahren Stillstand seit der ersten Genehmigung und einem Kampagnen-Intermezzo (s. Gegenwind Nr. 215) mal wieder sehr eilig. Ganz offensichtlich soll – wie schon in der Vergangenheit – die Genehmigungsbehörde mal wieder unter Zeitdruck gesetzt werden. So ist es auch verdächtig still darum, ob überhaupt eine öffentliche Beteiligung im neuerlichen Genehmigungsverfahren vorgesehen ist.
Während man sich in der DFTG-Zentrale in Essen für die Bauentscheidung also noch viel Zeit einräumt, greift man vor Ort schon mal demonstrativ zur Kettensäge und lässt die Bagger auffahren: Rechtzeitig vor der Vegetationsperiode hat man damit begonnen, das DFTG-Gelände abzuholzen und Entwässerungsgräben zu ziehen. (jm)
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