Der Widerstand formiert sich
Die Kreisgruppe Wilhelmshaven des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) beschloss auf seiner Jahreshauptversammlung am 24. April die folgende Resolution zum JadeWeserPort:
Mit großer Besorgnis nimmt der BUND die von bestimmten wirtschaftlichen Interessen-Kreisen erwirkte politische Entscheidung zur Kenntnis, am Jadebusen einen großdimensionierten Container-Umschlags-Hafen einzurichten.
Die Standortfrage wurde von den politischen Instanzen ohne hinreichende vergleichende Prüfung und Bewertung der ökologischen Folgeschäden beantwortet und der ökonomische Nutzen ist höchst zweifelhaft. Einer sehr ungewissen Anzahl neuer Arbeitsplätze – ob für Einheimische, erscheint zudem fraglich – stehen durch die projektierte Maßnahme verursachte Arbeitsplatz- und Wirtschaftsverluste in anderen Sektoren gegenüber. Für das Ökosystem Wattenmeer sind große Zerstörungen und Schäden zu erwarten. Unser Heimatraum wird mit zusätzlichem, massiven Schwerlastverkehr, Lärm, Unfallgefahren und landschaftsschädigenden Eingriffen belastet, Häuser und Grundstücke in den hiervon betroffenen Zonen verlieren an Wert, Erholungsräume schwinden, Konflikte mehren sich. Der Geniusstrand geht vollends verloren. Und die beharrliche Weigerung der Stadt Wilhelmshaven gegenüber der Bezirksregierung, den Bordumer Busch als Naturschutzgebiet ausweisen zu lassen, erscheint nunmehr ganz besonders suspekt.
Der BUND sieht ebenfalls seine Befürchtungen bestätigt, dass die jetzige „Standortentscheidung“ nicht Belastungen von anderen Standorten fernhält, sondern erwartungsgemäß neue Konkurrenzwettläufe zwischen den Hafenstädten nach sich zieht, und dies überall zu Lasten von Natur und Umwelt. Der JadePort dürfte hierfür nachgerade der Auslöser sein Die Betonung der Konkurrenz zu Rotterdam steht auch im auffälligen Widerspruch zu den ansonsten wohlfeilen Beteuerungen europäischen Gemeinschaftsdenkens.
Der BUND wird im Rahmen seiner Möglichkeiten und gegebenenfalls in Kooperation mit den von den Nachteilen dieser Interessenentscheidung Betroffenen angemessene rechtliche und sonstige Schritte prüfen, um die durch das Großprojekt zu erwartenden Schäden für unsere Küstenregion abzuwenden oder wenigstens zu minimieren.
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