Unappetitlich
Neue Horrormeldungen von Jadekost
(iz) Aus verschiedenen, erfahrungsgemäß sicheren Quellen wurden uns wieder einmal Mißstände bei der Firma Jadekost zugetragen. Wir drucken sie hier ab als Aufforderung an die zuständigen Behörden, im Interesse der dort Beschäftigten und der Verbraucherinnen der Sache endlich auf den Grund zu gehen – auch im Interesse der SteuerzahlerInnen, ist doch Jadekost unlängst eine ansehnliche Landesbürgschaft gewährt worden.
Die MitarbeiterInnen beklagen erhebliche Verschlechterungen der Arbeitsbedingungen. So sind die Schichtzulagen und die Nachtzulagen erheblich gekürzt worden. Frauen, die als Bandleiterin arbeiten, erhalten im Schnitt zwei Mark weniger Stundenlohn als die männlichen Kollegen.
Nach wie vor sind kaum mehr als hundert Beschäftigte bei Jadekost tätig. Die Erfassung der Arbeitszeit erfolgt mittlerweile elektronisch. Um die Kontrollmöglichkeiten der Ordnungsämter zu umgehen, werden geleistete Überstunden gesondert notiert.
Der Ton ist rüde, die Arbeitnehmerinnen werden regelmäßig „zusammengeschissen“. In der Regel werden befristete Arbeitsverträge vereinbart und Arbeitstage von zwölf Stunden sind nicht selten.
Die Qualität der Produkte ist nach Aussage unserer Informanten äußerst fragwürdig. Sauber sei der Betrieb immer nur dann, wenn das Gesundheits- bzw. Veterinäramt sich anmeldet. Angeblich rostfreie Maschinen sollen rosten. Schließlich wird bemängelt, daß altes Fleisch verarbeitet bzw. Fleisch mehrfach gefroren, aufgetaut und wieder gefroren wird.
Bereits im Frühjahr hatte die Gewerkschaft Nahrung, Genuß und Gaststätten (NGG) bei der Gewerbeaufsicht Anzeige gegen den Jadekost-Eigentümer Horst Bartels gestellt. (s. GEGENWIND 120).
Wir fordern die zuständigen Behörden auf, den schon mehrfach bekannt gewordenen Vorwürfen unter Ausschöpfung aller Kontrollbefugnisse endlich nachzugehen!
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