Stadtjugendring
Mai 211990
 

Abgesang

Stadtjugendring pfeift aus dem letzten Loch

(ub) Endgültig abtreten will der alte Vorstand des Stadtjugendringes. D. Thiesfeld als 1. Vorsitzender sowie der 2. Vorsitzende A. Krallmann haben dies in einem Schreiben an die Mitgliedsverbände noch einmal unmißverständlich deutlich gemacht.

Die Krisensitzung im Herbst letzten Jahres hat nur bedingt zur Stabilisierung der Dachorganisation der Jugendverbände beigetragen. Nach wie vor sind nur wenige Verbände zur aktiven Mitarbeit bereit.

Jugendhearing ohne Jugend

Peinlicher Höhepunkt war ein vom Stjr organisiertes Hearing zur Landtagswahl. Vertreter aller Ratsparteien stellten sich fast unter Ausschluß der Öffentlichkeit einer Diskussion über jugendpolitische Fragen. Die wenigen Anwesenden – Vertreter von Jugendverbänden waren kaum erschienen – machten es den Parteipolitikern leicht, auf Allgemeinplätze auszuweichen, eher nichtssagende Äußerungen zur jugendpolitischen Entwicklung zu machen oder gar auf andere Themen wie etwa Hafenpolitik auszuweichen. Eine der wenigen Möglichkeiten für Jugendliche der Stadt, Politiker mit jugendpolitischen Forderungen zu konfrontieren und kurz vor der Landtagswahl in die Pflicht zu nehmen, war leichtsinnig vertan worden.
Der alte Vorstand will jetzt seine Arbeit endgültig niederlegen. Auf der letzten Jahreshauptversammlung war es nicht möglich gewesen, einen neuen Vorstand zu wählen. Es war niemand bereit, zu kandidieren.
Wohl oder übel hatte sich der alte Vorstand breitschlagen lassen, ein weiteres Jahr lang die Interessen der Einzelverbände zu bündeln und die gemeinsame Arbeit zu organisieren. Jetzt soll endgültig Schluß sein. Am 2. Juli 90 ist die nächste Vollversammlung mit dem Haupttagesordnungspunkt „Wie weiter mit dem Stadtjugendring?“
Die nächste Jahreshauptversammlung steht spätestens am 24.9.1990 an. Findet sich dann niemand bereit. die Vorstandsarbeit fortzusetzen, ist der Stjr endgültig nicht mehr handlungsfähig und hat wohl auch keine Legitimation mehr, die Interessen der Einzelverbände zu vertreten.

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