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Mai 211990
 

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Wir gratulieren den
SVW-Frauen zu ihrem Aufstieg in die Bundesliga!

§ 218

In den nächsten Wochen steht das Abtreibungsgesetz der DDR zur Diskussion. Seit 1972 gilt in der DDR eine Fristenlösung. Der Schwangerschaftsabbruch ist kostenlos. In der BRD ist der Abbruch nur bei bestimmten Indikationen erlaubt. Fachleute nehmen der Frau die Entscheidung ab, ob ihr eine Schwangerschaft und die damit verbundenen langfristigen Konsequenzen in der Lebensgestaltung zuzumuten sind oder nicht. Konservative Kräfte versuchen ständig eine Verschärfung dieses Gesetzes durchzusetzen. Gesetze werden von Männern gemacht. Nur 83 der 519 Abgeordneten des Bundestages sind Frauen, deren durchschnittliches Alter liegt bei 50 Jahren. Von den 16 Verfassungsrichtern sind 2 Frauen.
gw93_frauen„Jener Teil der Bevölkerung, über dessen Recht auf den eigenen Körper und die eigene Biographie entschieden wird, ist von der Rechtsfindung ausgeschlossen. Das ist undemokratisch, zumal die Abwesenheit der Frauen in den Parlamenten die gleiche Ursache hat wie das juristische Interesse an ihren Körpern: die Fähigkeit zu gebären.“ *1)
Das Gesetz gegen die Abtreibung dient dazu , die Macht der Männer , die Macht des Staates und der Kirche zu sichern und zu festigen. Das Selbstbestimmungsrecht der Frau bleibt auf der Strecke.
„Um den Männern den letzten Zugriff auf die Frau, direkt in ihren Bauch hinein, zu sichern, wird ein Argumentationsgemisch aus Wissenschaftsdogma, mittelalterlicher Religiosität und verdrehter Ethik zu einem Leim verrührt, der die alte Welt in den Fugen halten soll, wenigstens in Deutschland.“ *1)

Mit der deutschen Vereinigung ist ein neues, gesamtdeutsches Abtreibungsrecht fällig. Wir Frauen in West und Ost müssen uns ganz entschieden für eine Abschaffung des § 218 einsetzen . Wir müssen diesen „historischen Moment“ lautstark und mit Nachdruck dazu nutzen, unser Recht auf Selbstbestimmung einzufordern!

Hildegard Korell

*1) Monika Maron: „Letzter Zugriff auf die Frau“, Der Spiegel 20/1990


NEIN zur Einrichtung eines Marinemuseums und zur Übernahme des Schulschiffes „Deutschland“!

In dem Beschlußvorschlag der Verwaltung, der in der letzten Ratssitzung verabschiedet wurde, heißt es: „Der Rat der Stadt Wilhelmshaven unterstützt die Absicht des Fördervereins Deutsches Marine-Museum, in Wilhelmshaven ein Deutsches Marinemuseum zu errichten. Der Rat sieht darin die Chance, Marinegeschichte als integralen Bestandteil der deutschen Geschichte darzustellen und aus einer Auseinandersetzung mit der Geschichte einen Beitrag zur Friedenssicherung abzuleiten.“
Wir sehen diese Chance der kritischen Darstellung der Marinegeschichte nicht, denn dazu muß das Umfeld eines solchen Museums diese Auseinandersetzung überhaupt zulassen. In einer Stadt wie Wilhelmshaven, in der man (fast) alles darf, nur nicht sich kritisch mit der Marine auseinandersetzen, in der die einzige lokale Tageszeitung noch immer im Stile der Hofberichterstattung über die Marine berichtet, gibt es nach unserer Meinung kein öffentliches Klima, in der eine Chance zur Auseinandersetzung mit eben dieser Marinegeschichte besteht.
Außerdem sehen wir die Gefahr, dass letztendlich doch städtische Mittel für das Marinemuseum ausgegeben werden. Und diese sind dringend erforderlich, um bestehende kulturelle Einrichtungen wie z.B. Theater, Volkshochschule, Stadtbücherei, Perspektive, Kommunales Kino, Kunsthalle, Aquarium, Musikschule usw. zu sichern und auszubauen.

Monika Schwarz


Alt sein in Wilhelmshaven

ist das Thema einer öffentlichen Veranstaltung der Frauenliste am 27.06.90 um 20.00 Uhr (Ort wird noch bekannt gegeben).
Der Anteil der über 55-jährigen an unserer Bevölkerung wird immer größer. Wie reagiert darauf die Kommunalpolitik? Wie ist der Alltag für alte Menschen zu bewältigen? Welche Hilfen brauchen sie und welche Hilfen gibt es? Was ist, wenn der Umzug in eine Altenwohneinrichtung oder Pflegeeinrichtung bevorsteht? Wie sieht es dort mit der Betreuung aus?
Diese und wahrscheinlich noch viele andere Fragen wollen wir gemeinsam mit Alt und Jung, Profis und Ehrenamtlichen diskutieren. Wir hoffen auf rege Beteiligung!


Es ist soweit …

Wir eröffnen das FRAUENLISTEn-Büro!
Wir freuen uns , das mit eigenen Kräften renovierte, aus eigenen Mitteln finanzierte und garantiert sponsorenfreie Büro vorstellen zu können. Wir laden alle Freundinnen, Freunde und Interessierten ein, bei uns hereinzuschauen und mit einem Glas Sekt oder einer Tasse Kaffee auf unser Büro anzustoßen, am

Tag der offenen Tür
9. Juni 1990
11.00 – 15.00 Uhr
Rheinstraße 168

Bei allen, die uns tatkräftig und aufmunternd unterstützt haben, bedanken wir uns ganz herzlich.


V.i.S.d.P: Monika Schwarz, 2940 WHV

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