Kommunales Kino
Aug 261987
 

5 Jahre Kommunales Kino!

Seit nunmehr 5 Jahren gibt es das Kommunale Kino in Wilhelmshaven – doch ,es kämpft ums Überleben. Auf den Tag genau, am 6. September 87 bringt das Koki den gleichen Spielfilm wie bei der Eröffnung „Wenn die Kraniche ziehen“.

Diesmal jedoch nicht im Apollo, sondern in der Perspektive. Nachdem die Zuschüsse der Stadt mit der Schließung des Apollo im September 86 versiegten, mussten sich die Mitglieder des Beirates etwas einfallen lassen und fanden kostenfreie Aufnahme in der Perspektive. Seitdem wird an etwa 2 Sonntagen im Monat die Cafeteria in der Schellingstr. 21 zum ‚Kino‘ umfunktioniert. Die Fenster werden einzeln verdunkelt, Tische und Stühle kinomäßig aufgereiht, eine Leinwand aufgebaut. Der Aufwand ist beträchtlich, aber Mitglieder des Koki und der Perspektive sind gleichermaßen an einer engagierten Bereicherung des Wilhelmshavener Kulturlebens interessiert. So geschieht alle Arbeit ehrenamtlich. Erfreulich, daß trotz absoluter Mittelkürzung durch die Stadt (die Perspektive arbeitet ohnehin seit 4 Jahren ohne öffentliche Zuschüsse), filmisch interessierten Bürgern außergewöhnliche Filmproduktionen geboten werden können. Die Zuschauerzahlen in der Perspektive überstiegen die Erwartungen des Koki-Beirates, was wohl nicht zuletzt an der Atmosphäre in der Perspektive liegt. Im Gegensatz zum vorherigen Apollo warten Tee, Kaffee oder Wein auf die Kinobesucher.
Leider ist die Auswahl der Filme begrenzt. Die Leihkosten müssen gering sein, was zur Folge hat, daß nicht immer neueste Produktionen vorgeführt werden können. Sollte der Rat der Stadt, entgegen allen Prognosen, im nächsten Haushalt doch wieder Geld aus dem Stadtsäckel ans Koki fließen lassen, wird der Beirat wieder aktuelle Filme bieten können. Auch wird eine Zusammenarbeit mit dem seit Juni 87 neu eröffneten Apollo nicht ausgeschlossen – hier ist dann Gelegenheit auch einmal einen 35-mm Film zu zeigen. Doch auch hierfür fehlt z.Zt. das Geld. So ist das Koki auf Spenden angewiesen und wird versuchen, durch Eintrittsgelder kostendeckend zu arbeiten. Die Mitglieder des Koki und der
Perspektive würden gern den Raum der Perspektive so gestalten. daß schnell und unkompliziert ein kleiner Kinosaal mit 60 Sitzplätzen hergerichtet werden kann. Es fehlt an einer neuen Leinwand, der Filmprojektor sollte langfristig im Nebenraum aufgestellt werden, um eine Geräuschbelästigung der Zuschauer zu vermeiden. Rollos müßten dringend installiert werden. Der Kostenaufwand allein für den notwendigen Umbau ist beträchtlich – und der Kulturausschuß des Rates sollte einmal über die Notwendigkeit eines gut organisierten kommunalen Kinos in unserer Stadt nachdenken.

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