Alltägliche Willkür …
Wilhelmshavener Kleinunternehmer demonstrieren ihren Azubis, was „Soziale Marktwirtschaft“ ist. Im hiesigen Handwerk scheint alles erlaubt zu sein. Wer nach der Lehre als Arbeitsloser dann noch das Pech hat, einem launischen Sachbearbeiter beim Sozialamt in die Hände zu fallen, ist ganz verratzt.
Die Druckausgabe: Gegenwind 074
Zum Kotzen
Heß-Traueranzeige in der WZ stößt auf einhellige Ablehnung in der Bevölkerung
(woku) Selten stieß eine WZ-Aktion auf eine so einhellige Ablehnung in der Bevölkerung wie die Veröffentlichung der NPD-„Traueranzeige“ anläßlich des Todes von Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß.
Salamitaktik
Azubi im Bäckerhandwerk: Kleine Brötchen, benachteiligt und erpresst
Was wünscht sich ein junger Mensch, der ein Handwerk, in diesem Fall das Bäckerhandwerk, erlernen möchte? Eindeutig: Er hat das Bedürfnis, menschlich sozial und gesetzlich behandelt zu werden und er wünscht sich ein kollegiales Verhältnis zu den Arbeitskollegen.
Mit dem Hammer
Unternehmerwillkür in Fedderwardergroden
(woku) Weil eine Auszubildende eine Woche lang fehlte, kam es zu einer fristlosen Kündigung. Der Geschäftsinhaber: „Da muß man ja mal mit dem Hammer zuschlagen.“ Eine ordnungsgemäße Krankmeldung lag ihm vor.
spart die Stadt immer noch in den Augen der CDU-Bezirksregierung in Oldenburg. Trotz der bereits rapide gesunkenen Leistungen der Stadt möchte die Bezirksregierung neben der Einführung der Getränkesteuer (die für 1987 nur wegen der Hasenfüßigkeit einiger Ratsmitglieder nicht kam) einige klassische CDU-Programmpunkte verwirklicht sehen: z.B. die Privatisierung der Gebäudereinigung. Alternativ dazu sollen arbeitslose Sozialhilfeempfänger für die Stadt zu Niedriglöhnen putzen.
Und: Kürzung des Zuschusses an die Freizeit, sprich: Pumpwerk. In der Verwaltung neigt man z.Z: dazu, „freiwillige“ Aufgaben der Kommune zugunsten der Pflichtaufgaben zu kürzen oder fallenzulassen. Das Kommunikationszentrum an der Deichbrücke wäre eine solche freiwillige Aufgabe.
nehmen und ordentlich abziehen, wenn die mit ihren Kindern nicht fertig werden.“ Mit dieser Empfehlung reagierte Bürgerschaftsratsherr Hans-York Spielvogel auf das Vorhaben der Bewohner von Fort Schaar, ihr
Gebiet auf eigene Kosten (!) in eine kinderfreundliche verkehrsberuhigte Zone umzugestalten. Während die SPD sich positiv äußerte, warnte CDU-Ratsherr Wolfgang Flechner: „Da könnte ja jeder kommen.“ Der Wunsch der Anwohner wurde im Bauausschuß mit 4:3 Stimmen gutgeheißen.
pardon, DM, kosten je Exemplar zwei Mützenbänder, die auf der „Wilhelmshaven“ zum Kauf angeboten werden. Aufschrift: „Segelschulschiff Albert Leo Schlageter“ und „Segelschulschiff Horst Wessel“. Zur Erinnerung: Schlageter und Wessel waren zwei nationalsozialistische „Märtyrer“, deren Tod die Nazis zum Anlaß schwülstiger Totenfeiern nahmen. Das von Wessel verfaßte Lied „Die Fahne hoch“ wurde zur Hymne der Nazis. Wilhelmshavener Imagepflege? Vielleicht ein Fall für unseren imagebewußten Oberstadtdirektor.
Grüne noch Frauenliste oder SPD stellten in der Ratssitzung am 19. August einen Antrag auf die erneute Abstimmung der Berufverbote-Resolution, in der die Wiedereinstellung der Jeveraner Kommunistin•(Dorothea Vogt) in den Schuldienst gefordert wird. Die Resolution. die der Rat im Frühjahr verabschiedet hatte, war von SPD-Oberstadtdirektor Arno Schreiber „aus formalen Gründen“ wegen des fehlenden Lokalbezuges kassiert worden. Der Rat hätte den Einspruch des Verwaltungschefs mit Mehrheit zurückweisen können. Als der grüne Ratsherr Werner Biehl, der die Resolution aus verschiedenen SPD-Texten (!) zusammengebastelt hatte., SPD-Fraktionschef Udo Bergner anbot, den lokalen Bezug einzuarbeiten, wollte der nicht. Die SPD bekräftigte lediglich ihren „politischen Willen“ gegen das Berufsverbot und Biehl verpaßte den Moment, die Genossen durch eine erneute Abstimmung über „ihre“ Resolution in Verlegenheit zu bringen
hat das Wasserwirtschaftsamt vorerst die weitere Ablagerung des Giftmülls der Firma „Bauschutz“ auf der Hausmülldeponie im Stadtnorden. (vgl. GEGENWIND Nr. 72/73) Umweltdezernent Jens Graul ist der „Auslaugungsversuch“ nicht ausreichend, aufgrund dessen der Firma die Ablagerung erlaubt worden war. Graul sieht sich bei der Beseitigung der Altlasten erst am Anfang. 400 – 500 Flächen dürften seiner Meinung nach in Wilhelmshaven mit giftigen Stoffen belastet sein. Besonders im Binnenhafenbereich gibt es Flächen früherer Marinebetriebe, die mit Teerkohlenwasserstoffen und ähnlichen Verbindungen belastet sind. Zeugenaussagen zufolge hat man dort während des Krieges massenhaft Treibstoff aufs Land und ins Wasser gekippt.
ist der forsche Johanniter-Oberleutnant Hans Schneider in der JUH-Hierarchie. Schneider verdrängt – wie wir erfuhren – eine Frau vom Posten des „Landesausbilders“. Seine Ernennung nach Hannover ist, so ein Wilhelmshavener Spitzen-Johanniter, „etwas sauer aufgestoßen“, weil Schneider nicht zu den „gestandenen Leuten“ gehöre, „die Vertrauen genießen“. Die Erklärung: Der JUH-Landesbeauftrage G. Dietze (ehem. Wilhelmshaven) schart zielstrebig Bundeswehroffiziere um sich. Der – theoretisch – hohe moralische Ehrenkodex des Johanniterordens spielt dann keine große Rolle mehr – vielleicht, weil Bundeswehroffiziere ihre Lektion in Menschenführung so gut gelernt haben. Wie sagte der jetzige „Landesausbilder“ Oberleutnant Schneider doch zum wesentlich älteren ehrenamtlichen Chef der Wiesmoorer JUH: „Sie Torfbauer, von Ihnen laß ich mir doch nichts sagen.“
wollte offensichtlich die CDU-Spitze mit ihrem Vorschlag, den Führer des Wilhelmshavener Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten/Kampfbund für Europa ausgerechnet in die Prüfungskammer für Kriegsdienstverweigerer zu schicken. Stahlhelm-Führer Alfred Hans wußte auf Anfrage allerdings gar nichts von seinem Glück und wollte auch gar nicht da rein. Zu seinem Glück erhielt er nicht die nötige Zweidrittelmehrheit im Jugendwohlfahrtsausschuß, obwohl die CDU Härte demonstrierte
kauft sich die Stadt Wilhelmshaven von grundlegenden Maßnahmen zur Abwasserverbesserung durch eine erhöhte Abwasserabgabe von 80.000 DM. Die Abwasseruntersuchungen ergeben z.Zt. schlechtere Werte als früher. Wilhelmshaven rühmt sich ständig „Spitzenreiter“ im Umweltschutz“ zu sein.
Liebe Leser!
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Noch vier (!) Monaten ist es dem bisherigen stellvertretenden Johanniter-Ortsvorsitzenden Hans Schneider eingefallen, dass in unserer März(!)-Ausgabe angeblich was nicht stimmte. Er habe die Wohnung des Ehemannes seiner jetzigen Freundin „keineswegs fast völlig ausgeräumt.“
Schneider fordert einen öffentlichen Widerruf, eine förmliche Entschuldigung und will auch noch 771,55 DM haben. Unser Zeuge steht, die Sache liegt beim Rechtsanwalt. Wir können den Dingen gelassen entgegensehen. In JUH-Kreisen wird vermutet, daß der März-Gegenwind Schneider bei seinem kometenhaften Aufstieg in die hannoversche Landesspitze ,vorgehalten wurde. Vielleicht deshalb die späte Reaktion. (So hat er doch wenigstens rechtlich was unternommen… )
Viel Spaß beim Lesen des neuen Artikels. Wir mußten das Thema leider doch noch mal aufgreifen. Theo Albers will offensichtlich nichts lernen.
Mit freundlichen Grüßen
Eure Gegenwind-Redaktion