Klimafreundliche Energie
Nov 162020
 

Die GRÜNEN Kreisverbände Friesland, Wittmund und Wilhelmshaven begrüßen das wahrscheinliche ‚Aus‘ für das LNG-Terminal an der Jade.

Pressemitteilung vom 16.11.2020 * Jetzt steht die Frage im Raum, wie es nun weiter geht. Der Jadestadt steht der Kohleausstieg bevor. 2022 wird das erste Kraftwerk abgeschaltet, ein paar Jahre später folgt das nächste. So wird es in Wilhelmshaven, aber eben auch in der Region, zu einem Strukturwandel kommen. Der Staat unterstützt diese Transformation finanziell, mit 157 Millionen Euro, und mit der Etablierung von Forschungsprojekten. Die Energiedrehscheibe des Nordens, wie Wilhelmshaven seit den 1970ern vor allem wegen seines Erdöl und Kohleumschlages auch genannt wird, steht vor einem Scheideweg.

Kann Wilhelmshaven auch künftig dem Namen „Energiedrehscheibe“ gerecht werden?

„Ich bin mir sicher, dass wir ein nachhaltiges, umweltfreundliches und klimaschonendes Konzept entwickeln können. Zunächst sind wir erleichtert, dass uns das LNG Terminal wohl erspart bleibt. Jetzt aber müssen wir die Chancen nutzen und aktiv die Zukunft gestalten und dies in enger Zusammenarbeit und im breiten Dialog mit den Bürger*innen, den Kommunalverwaltungen, der Wissenschaft, der Wirtschaft, den Umwelt- und Naturschutzverbänden, den Gewerkschaften und allen demokratischen Parteien. Das Thema zu einem Dialog zwischen Politik und Wirtschaft zu machen, wie Siemtje Möller (MdB SPD) und Minister Olaf Lies (SPD) erst kürzlich in der Presse zitiert wurden, greift deutlich zu kurz “, ist Ulf Berner, Sprecher des Grünen Kreisverbandes Wilhelmshaven, überzeugt.

Es gilt nun, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Ein mögliches Projekt mit der Salzgitter AG steht im Raum, hier könnte mit Wasserstoff sogenannter grüner Stahl klimafreundlich hergestellt werden. Wilhelmshaven soll weiterhin die Energiedrehscheibe des Nordens sein, fordert Sina Beckmann, Kreissprecherin der Grünen Friesland. „Der JadeWeserPort bietet als einziger Tiefwasserhafen in Deutschland optimale Voraussetzungen für den Import von grünem Wasserstoff. Allerdings wird Wilhelmshaven im Team noch besser sein – der Landkreis Friesland hat viele erneuerbare Energien zu bieten, die hier vor Ort grünen Wasserstoff produzieren und so zur lokalen Wertschöpfung beitragen können. Und auch der Landkreis Wittmund kann seinen Anteil bieten – quasi Grüne Energie hoch drei.“

Ähnlich sieht es Dr. Arendt Hindriksen, Sprecher der Grünen im Kreisverband Wittmund. „Anscheinend hat sich herausgestellt, dass die Kavernen in Etzel auch für die Einlagerung von Wasserstoff geeignet sind. Das erscheint als eine erfreuliche Nachricht, wenn hiermit grüner Wasserstoff gemeint ist, der mit Hilfe hiesiger erneuerbarer Energien gewonnen wird. Noch ungelöste technische Probleme und Gefahren durch den Kavernenbetrieb für Mensch, Natur und Umwelt müssen bei allen Überlegungen für eine solche Umnutzung der Kavernen im Vordergrund stehen.“

Auch Dr. Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der grünen Bundestagsfraktion begrüßt die jüngste Entwicklung: „Das LNG-Terminal hätte die Abhängigkeit von klimaschädlichem Erdgas weiter verlängert. Daher ist das Aus für das Terminal eine sehr gute Nachricht für den Klimaschutz und für die Zukunft von Wilhelmshaven. Jetzt muss es darum gehen, so schnell wie möglich auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Dafür wollen wir den Ausbau von Wind- und Solarenergie beschleunigen und grünen Wasserstoff voranbringen, auch in und um Wilhelmshaven. Die Bundesregierung muss dafür endlich den Turbo einlegen.“

Für die Region Friesland, Wilhelmshaven und Wittmund geht es nun um nicht weniger als ihre Industrie- und Energie-politische Zukunft.

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