Weit über 200 Personen gründeten am 17. August 1999 im Voslapper Werner-Schuster-Heim die Bürgerinitiative gegen den JadeWeserPort.
(hk) Ziel der Initiative ist es, den Bau des JadeWeserPorts zu verhindern und die Bevölkerung über Gefahren und negative Auswirkungen der geplanten Containerumschlagsanlage auf die nähere und weitere Umgebung aufzuklären. Sie ist überzeugt, dass sich weite Bevölkerungsschichten mit den Zielen der Bürgerinitiative identifizieren werden und durch den dabei entstehenden Druck die Durchsetzung der Jade-Port-Pläne verhindern können.
Der Gegenwind berichtet seit Bekanntwerden der JadeWeserPort-Planungen kontinuierlich über den aktuellen Sachstand und setzt sich als einzige Zeitung auch inhaltlich mit den Planungen auseinander (siehe in dieser Ausgabe „Masse statt Klasse“). Im Folgenden veröffentlichen wir eine Zusammenstellung der von der Bürgerinitiative erarbeiteten
Arbeitsplätze
- Der Schlepperdienst im Hamburger Hafen wird ausschließlich durch holländische Firmen durchgeführt. In Bremerhaven wird bereits die Hälfte der Schlepperaktivitäten durch Holländer übernommen. Wie lange kann sich der „Jadedienst“ halten ?
- Mindestens 5 Angestellte der Stadt betreuen den Campingplatz.
- In der Strandgastronomie sind 10 Mitarbeiter beschäftigt.
- Die Gaststätten und Hotels sowie private Zimmervermieter in Voslapp und Fedderwardergroden können nur durch den Umsatz in den Sommermonaten überleben.
- In den Geschäftsbereichen Voslapp und Fedderwardergroden sind viele Geschäfte auf den Urlauberumsatz eingestellt.
Durch den Bau des JadeWeserPorts werden der Geniusstrand in Voslapp und die Campingplätze wegfallen. Das bedeutet einen Verlust von vorhandenen Arbeitsplätzen.
- Während der Bauphase entstehen keine regionalen Arbeitsplätze, da Großprojekte EG-weit ausgeschrieben werden.
- Internationale Baufirmen, die sich auf Großprojekte spezialisiert haben, werden die Bauphase übernehmen.
- Während des Betriebes entstehen kaum regionale Arbeitsplätze.
- Verwaltung und Steuerung des JadeWeserPorts werden in Bremen durchgeführt.
- Bei Vollautomatisierung des Containerterminals wird kaum Personal benötigt. (Im „neuen“ Terminal in Rotterdam arbeiten 3 Mitarbeiter/Schicht.)
- Erhöhte Unfallgefahr auf der Jade durch Erhöhung des Schiffsverkehres
- Das Jadefahrwasser wird bereits heute durch eine große Anzahl von Schiffen mit gefährlicher Fracht befahren (Ölhafen, Niedersachsenbrücke, Beta-Raffinierie).
- Durch den zusätzlichen nicht unerheblichen Schiffsverkehr durch den JadeWeserPort steigt die Gefahr eines Umweltunfalles.
- Ein ausreichendes Notfallkonzept für das Jadefahrwasser ist nicht vorhanden.
- Während der Bauphase und vermutlich auch nach Fertigstellung des JadeWeserPorts wird der Straßenverkehr von der Straße „Am Tiefen Fahrwasser“ auf die Flutstraße umgeleitet. (Lärmbelastung und Unfallgefahr besonders für Kinder)
- Erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Containertransport auf der Autobahn A29. Dadurch ergibt sich eine Lärmbelastung der Ortsteile Himmelreich, Coldewei, Maadebogen.
- Erhöhtes Verkehrsaufkommen durch Containertransport auf der Schienenverbindung von Wilhelmshaven vorbei am Krankenhaus Sanderbusch nach Oldenburg
http://www.antiport.de, eMail-Adresse: antiport@gmx.de
- Die weitere Aufspülung des Voslapper Grodens verändert das gesamte Strömungsverhalten innerhalb der Jade.
- Die Kaiserbalje soll vertieft werden, um eine schnelle Verbindung von Wilhelmshaven nach Bremerhaven zu ermöglichen.
- Der Bau eines „Jade-Weser-Kanal“ wird in die Überlegungen des JadeWeserPorts mit einbezogen.
- Der „Nationalpark Wattenmeer“ wird gefährdet.
- Verlust von ökologisch wertvollen Flächen im „Voslapper Groden“
- Die Geniusbank ist ein außerschulischer Lernort zum Thema „Wattenmeer“.
- Schulklassen aus ganz Deutschland kommen nach Wilhelmshaven, um den „Lebensraum Wattenmeer“ kennen zu lernen.
Belastungen
- Lärm durch das Bewegen von Containern beim Be- und Entladen von Schiffen
- Lärm durch die Motoren der Krananlagen
- Lärm beim Rückwärtsfahren vom Transportfahrzeugen (kontinuierliches Hupsignal ist vorgeschrieben)
- In der Nacht wird der JadeWeserPort taghell beleuchtet werden.
- Der Stadtteil Voslapp liegt plötzlich am Rand eines Industriezentrums. Eine Wertminderung der Siedlungen ist abzusehen.
- Durch die geringe Entfernung von nur ca. 300 m tritt eine besondere Lärmbelastung für die Grundschule Voslapp und die Anwohner an der Tiarksstraße auf.
Kaufkraftverlust
- Verlust von Kaufkraft durch Wegfall des Campingplatzes. Jeder Camper lässt pro Tag ca. 50.-DM in Wilhelmshaven.
- Auf dem Voslapper Campingplatz haben ca. 700 Dauercamper ihre Heimat gefunden. Die Jahresgebühr beträgt ca. 1200.- DM.
- Der Geniusstrand ist der einzige Strandbereich, der Gewinn für die Stadt Wilhelmshaven einbringt.
- Vernichtung der Veranstaltungsfläche „Geniusbank“. Diese Veranstaltungen sind eine große Einnahmequelle für die Stadt Wilhelmshaven: Käfer-Treffen, Enten-Treffen, Flohmärkte, Beach-Party, Drachenmeisterschaft
- Durch das Schließen der Schleuse „Maadesiel“ fällt der Seglerbetrieb in Rüstersiel weg. Ob diese Segler in Wilhelmshaven bleiben, ist fraglich.
Bankverbindung
Volksbank Wilhelmshaven
Bankleitzahl : 282 900 63
Konto-Nr : 950 667
Kennwort : Gegenwind
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