Platz 2 für Wilhelmshaven
Hallenfußballturnier der Tagesstätten für psychisch Kranke
(ah/noa) Eine tolle Idee hatten Thomas Rölleke und Tanja Böhme aus Oldenburg. Sie arbeiten in der Tagesstätte Waldmannsweg, wissen, dass Fußballspielen Spaß macht, und organisierten ein Hallenfußballturnier für die Mannschaften aller niedersächsischen Tagesstätten für psychisch Kranke.
So etwas hat es bisher noch nie gegeben, und deshalb war überhaupt nicht vorherzusehen, ob es zustande kommen würde und wie groß die Resonanz sein würde. Am 26. Februar traten dann 13 Mannschaften pünktlich um 10.30 Uhr an. Aus den Tagesstätten Gifhorn, Diepholz, Syke, Quakenbrück, Emden, Norden, Leer, Aurich; aus Oldenburg aus den drei Tagesstätten Propeller, Schramperweg und Waldmannsweg, aus Hannover/Ronneberg eine Mannschaft aus Tagesstätte Balance, Klinik und Sozialpsychiatrischem Dienst und auch eine bunt gemischte Truppe aus Wilhelmshaven.
Seit längerer Zeit spielen Betreute und Betreuer der GPS-Tagesstätte in der Ebkeriege, der Freien Sozialen Dienste Friesland, des Sozialpsychiatrischen Dienstes und der Klinik für Psychotherapie und Psychiatrie am RNK zusammen Fußball. Im Sommer kicken sie auf dem Sportplatz beim Pumpwerk, im Winter in der Halle am Banter Markt. Sie spielen aus Spaß am Sport und an der Begegnung, und da es nicht vordergründig um sportliche Erfolge geht, wussten sie vorher nicht, wie sie sich im Vergleich so vieler Mannschaften aus ganz Niedersachsen schlagen würden. Nun, sie erreichten aus dem Stand Platz 2!
Gespielt wurde in der Halle der Bereitschaftspolizei Bloherfelde. Es wurde eine Vorrunde mit drei Gruppen ausgetragen. Die Gruppensieger, die Zweiten und die beiden besten Dritten qualifizierten sich fürs Viertelfinale. (Bei einer so krummen Zahl wie 13 geht es leider nicht ganz weltmeisterschaftsmäßig zu, aber was soll’s!)
Ja, und die Wilhelmshavener Mannschaft erreichte tatsächlich das Finale, das sie nur ganz knapp mit 0:1 verlor. Die Sympathien waren übrigens auf Wilhelmshavener Seite, denn der Gegner Ronneberg spielte mit einigen Vereinsspielern, was manche als unfair empfanden.
Fairness spielte für die Veranstalter eine große Rolle. So wurden nicht nur die sportlichen Sieger prämiert, sondern auch die schönsten Trikots – hier war die Mannschaft aus Norden siegreich – und die fairste Mannschaft – das war die Tagesstätte Schramperweg, die auch „leicht desorientierte“ Spieler eingesetzt hatte.
Übrigens war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Es gab „für günstig“ Kaffee und Kuchen und einen kleinen Imbiss, und alles war sehr gut organisiert.
Die siegreiche Mannschaft wurde (ganz unverbindlich) darum gebeten, das nächste Turnier zu veranstalten. Ronneberg hat dies auch zugesagt. Man kann also hoffen, dass es vielleicht im nächsten Jahr eine ähnliche Veranstaltung – dann in Hannover -geben wird und dass damit eine neue Tradition begründet wird.
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