Genossen
Jan 141999
 

Trostpflaster

Walter Heide, 6 Jahre und 5 Monate für die SPD im Rat der Stadt, und Wolfgang Hilse, 10 Jahre SPD-Ratsmitglied, wurden von ihren Ortsvereinen (Mitte und Altengroden) von der Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 15. September 1996 gestrichen bzw. erst gar nicht aufgenommen.

Genosse Heide, der lange Zeit dem Ortsverein Mitte vorgestanden hatte, kandidierte bei der Jahreshauptversammlung 1996 nicht mehr für dieses Amt. Sein Nachfolger wurde Arend-Roland Rath, der Piraten-Gastronom vom Südstrand. Mehr als erstaunt war Heide jedoch, als er bei den weiteren Wahlen in seinem Ortsverein nicht einmal mehr zum Beisitzer gewählt wurde und, noch schlimmer, nicht als Delegierter für den Unterbezirkstag nominiert wurde. Bei der Wahlkreisdelegiertenkonferenz fehlte sein Name bei den vorgeschlagenen Kandidaten seines Ortsvereins.

Ähnlich erging es dem Genossen Wolfgang Hilse. Der Ortsverein Altengroden nominierte für diese Wahl gleich zwei Kandidaten, den langjährigen Ratsherrn Hilse und Frau Margit Stoermer als Neukandidatin. Sie wurde – wegen der Quote – auf Platz zwei der Wahlliste gesetzt. Den Spitzenplatz beanspruchte Norbert Schmidt wegen seiner Funktion als UB-Vorsitzender. So rutschte Hilse auf den aussichtslosen 5. Platz. Zwar versuchte Hilse beim Parteitag doch noch eine Änderung zu erreichen, doch seine Mitgenossen ließen ihn kalt abblitzen. Vergrätzt gab er alle Parteifunktionen ab.

Doch die Partei vergisst ihre Abgemeierten nicht. Beide wurden jetzt für das Amt als ehrenamtliche Richter beim Oberverwaltungsgericht Lüneburg vorgeschlagen. Vielleicht als einen kleinen Trost für entgangene Sitzungsgelder? (red)

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