Gegenwind 150
Jan 141999
 

Gegenwind 150 TitelGEGENWIND X 150

Die Zukunft der Wilhelmshavener Arbeitsloseninitiative (ALl) ist ungewiss – es geht mal wieder um die finanzielle Unterstützung. Auch die Stadt Wilhelmshaven will sich da ausklinken. Begründung dafür ist ein Gespräch der ALl mit dem GEGENWIND.

Auch die Zukunft der Stadt Wilhelmshaven sieht düster aus; das jedenfalls prognostizierte SPD-Vormann Siegfried Neumann für den Fall, dass der Jade-Deal nicht wie geplant über die Bühne geht. Wir versuchen, den Coup verständlich zu machen.

Dass Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Schönung von Arbeitslosenstatistiken (besonders vor Wahlen) dienen, ist gemeinhin bekannt. Eine -Folge davon ist, dass Arbeitslose in irgendwelche Maßnahmen gesteckt werden, die nichts weiter als Mist sind. ABM = Alles Bloß Mist.

Tonnenweise werden Tag für Tag Lebensmittel auf den Müll geworfen. Parallel dazu wächst die Armut. Die „Tafel“ möchte daran etwas ändern – „Umverteilung.

Seit Jahren berichtet der GEGENWIND über die Auseinandersetzungen um die Substitution von Drogenabhängigen. In Wilhelmshaven zeichnet sich jetzt eine Entwicklung ab, die es Drogenabhängigen ermöglicht, wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. „Es tut sich was“

Kann es in einem der reichsten Länder der Welt Armut geben? Die frühere Bundesregierung (und nicht nur die) stritt das ab – die Fakten beweisen allerdings das Gegenteil. Wir veröffentlichen Infos und Programm einer Ausstellung über Kinder- und Frauenarmut.

Angehörige psychisch Kranker organisieren sich, um Kranken und sich selbst zu helfen. Ein Gespräch mit einem Mitglied der Wilhelmshavener Angehörigengruppe.

Seit mehr als 22 Jahren gibt es den Gegenwind

Im Jahre 1976 gaben die Wilhelmshavener Jungsozialisten die Nummer 1 ihrer Zeitung „Rotdorn“ heraus. Im März 1982 erklärte sich der Rotdorn zur parteiunabhängigen Zeitung, es wurde ein Förderkreis zur Finanzierung der Zeitung gegründet. Mitte 82 gab es den Rotdorn Nr. 38 der in der SPD verbliebenen Redaktionsmitglieder und den Rotdorn Nr. 38 der aus der SPD ausgetretenen Redaktionsmitglieder. Der eine Rotdorn blieb für eine weitere Ausgabe und entschlief dann im Herbst 82 ganz sozialdemokratisch. Dem anderen Rotdorn wurde der Name verboten, und es gab fortan den GEGENWIND unter der Redaktionsleitung von Wolfgang Kuschel. Seit September 1988 erscheint der GEGENWIND (ab Nummer 81) mit einer neuen, seitdem beinahe unveränderten, Redaktion unter der Verantwortung von Hannes Klöpper. Zwangsläufig änderte sich auch der Stil: die oftmals ironisch-sarkastische Art von Wolfgang Kuschel fiel dem ins Detail gehenden, erklärenden Journalismus zum Opfer. Die Artikel wurden länger – oftmals zu lang. Den Biss, den die Artikel der Kuschel-Crew hatten, fand man im neuen GEGENWIND nur noch selten. Dafür wurde der GEGENWIND immer mehr ein Forum für soziale Bewegungen. Eine Kontinuität vom Rotdorn Nr. 1 bis zum GEGENWIND 150 ist, dass darüber berichtet wird, was in dieser Stadt schief läuft, ohne Rücksichtnahme auf Parteien, Kirchen, Gewerkschaften, Vereine und Personen usw.
Mit dem GEGENWIND 100 änderte sich auch das äußere Erscheinungsbild: Jede Ausgabe wurde durch ein Titelbild unverkennbar. Für viele Ausgaben malte Buko Königshoff künstlerisch wertvolle Titel, heute sind es meist nicht weniger aussagekräftige Fotomontagen (siehe Titelbild).
Übrigens: Der GEGENWIND ist die älteste unabhängige Stadtzeitung in der Bundesrepublik Deutschland. (red)

Druckausgabe: Gegenwind 150

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