Anti-Atom-Camp
Ende Juli veranstaltete die Antiatomkraftbewegung in unmittelbarer Nähe zum Atomkraftwerk Esenshamm (ca. 25 Kilometer von Wilhelmshavens Südstadt entfernt) ein Anti-Atom-Camp. Mit 140 AKW-GegnerInnen war es die seit vielen Jahren größte Aktion gegen das AKW Esenshamm!
Nach Ende einer Demonstration zum Atomkraftwerk wurde das Haupttor, später auch alle Nebentore, stundenlang von Atomkraftgegnern blockiert. Zeitgleich wurde auf der Weser mit Booten ein 100 Meter langes Transparent mit der Aufschrift“ DAS AKW BLElBT AUS“ über dem Kühlwassereinlaß des AKWs gespannt.
Am darauffolgenden Morgen wurde der Schichtwechsel durch friedliche Blockaden erfolgreich verzögert. Das Atomkraftwerk war zeitweise völlig vom Verkehr abgeschnitten.
„Schon heute häuft sich die Blutkrankheit Leukämie unter Kindern in der Nähe von Atomanlagen. Trotzdem gestattete die Landesregierung diesem AKW eine Erhöhung der radioaktiven Abgabewerte“ heißt es in der Presseerklärung des Arbeitskreises Wesermarsch zur Veranstaltung.
lngo Harms vom Energierat Oldenburg sagte auf der Abschlußkundgebung: „Niemand kann die Verantwortung für dieses Risiko übernehmen. Wer sich dennoch für verantwortlich erklärt, entlarvt sich selbst als Zyniker. Nach einer Kernschmelze ist es bedeutungslos, ob jemand zahlt oder verurteilt wird. Es gibt keinen Zweifel, daß eine Kernschmelze überall und jederzeit möglich ist. Das kann zehn Jahre nach Tschernobyl nicht oft genug wiederholt werden: Jedes Atomkraftwerk, ob russisch, ukrainisch, englisch, französisch oder deutsch, kann versagen. Eine Kernschmelze in Esenshamm kann noch in 100 Kilometer Entfernung eine mehrfach tödliche Dosis zur Folge haben.“ (ft)
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