Electrabel-Kohlekraftwerk 4
Nov 132007
 

Bürgerinitiative Kraftwerke in Gründung!

Knapp 50 Personen trafen sich am vergangenen Dienstag im Kreuzelwerk, um sich über die Planungen der Stadt auf den Grodenflächen zu informieren und dazu zu äußern.


Moderiert wurde die Veranstaltung von Peter Hopp, der neben sich auf dem Podium Denny Rimpl, einen Umwelt- und Energieexperten von Greenpeace, und Joachim Tjaden, einen Kenner der städtischen Planungen, begrüßen konnte.
Denny Rimpl machte in seinem Kurzvortrag deutlich, welche Auswirkungen Kohlekraftwerke auf unsere Umwelt und den Klimawandel haben und verdeutlichte, welche Mengen umweltschädigender Stoffe durch Kohlekraftwerke erzeugt werden.
Nach diesem Vortrag, der schon einige Diskussionen auslöste, stellte Joachim Tjaden den Sachstand der Planungen im Stadtgebiet Wilhelmshaven vor. Danach will die E.ON ein zweites Kohlekraftwerk errichten, für welches schon bei der Ansiedlung des bestehenden eine entsprechende Option eingeplant wurde.
Neben diesen Kraftwerken plane die Electrabel ein weiteres Kohlekraftwerk von 800 MW und wolle sich auch gleich die Option für einen zweiten Block sichern.
Allein für diese Kraftwerke benötige man zwei Kohlehalden. Im Zusammenhang mit der Ertüchtigung der Niedersachsenbrücke würden zwei weitere Kohlehalden erforderlich, von denen die Kohle dann mit Güterzügen abgefahren werden soll.
Zudem plane auch die Wilhelmshavener Raffinerie für den Fall des Ausbaus ein eigenes Kraftwerk mit 700 MW auf ihrem Werksgelände.
Viele Bürger zeigten in der anschließenden Diskussion ihren Unmut über den knappen Zeitplan, nach welchem der Rat der Stadt schon in wenigen Tagen die entsprechenden Beschlüsse zu den Änderungen des Flächennutzungsplans fassen soll.
Auch dass die Stadt Wilhelmshaven ihre ursprünglich für 14:00 Uhr zum gleichen Thema vorgesehene Sitzung des Bauausschusses mit Bürgerbeteiligung plötzlich in eine reine Bürgerversammlung mit Beginn um 19:00 Uhr umstellte, wurde von den Bürgern mit viel Unverständnis aufgenommen.
Nach einer eingehenden Diskussion waren sich die Bürger darüber einig, dass man sich jetzt schnellstmöglich mit den Planungen vertraut machen müsse, um die Bürgerinteressen selbst zu vertreten. Wilhelmshavener Umwelt- und Bürgergruppen sowie einige den im Rat vertretenen Parteien zuzuordnende Veranstaltungsteilnehmer boten an, der ins Leben gerufenen Gruppe ihre Informationen, die vorliegenden Unterlagen und ihr Wissen zur Verfügung stellen.
Aus den Reihen der Anwesenden wurde schnelles Handeln eingefordert, da besonders vor dem Hintergrund der anstehenden Landtagswahl jetzt noch Einfluss auf die politischen Entscheidungen in Wilhelmshaven genommen werden könne.
Mehr als 20 Anwesende beschlossen daraufhin spontan, in den nächsten Tagen eine Bürgergruppe zu gründen, die sich schnellstmöglich mit den laufenden Planungen vertraut macht, um ins weitere Verfahren aktiv eingreifen zu können. (jm)

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